„Die Grüne Solar-Offensive“ ist ein Arbeitspapier überschrieben, dass Parteichef Cem Özdemir gemeinsam mit Thüringens Energieministerin Anja Siegesmund und Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller verfasst hat. Der einst starke deutsche Photovoltaik-Markt sei unter Führung von Angela Merkel (CDU) in verschiedenen Regierungskonstellationen in die Nische gedrängt. „Das rächt sich nun“, schreiben die Grünen in ihrem Papier, das pv magazine vorliegt. Mit einem rigorosen Ausbau-Deckel sowie der Belastung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs mit der EEG-Umlage sei der Solarwirtschaft der Stecker gezogen worden. Von einst mehr als 100.000 Arbeitsplätzen seien in der Zukunftsbranche „bestenfalls noch rund 30.000“ übrig geblieben. Gerade für Ostdeutschland sei dieser Verlust schmerzhaft. „Was wir brauchen ist ein Sofortprogramm zur Rettung der Solarwirtschaft. Die Beschäftigten in dieser jungen und innovativen Branche brauchen eine Perspektive. Die Solarenergie ist ein Stützpfeiler für die nachhaltige Energieversorgung und die ökologische Modernisierung der Industriegesellschaft. Deshalb müssen wir sie erhalten und stärken“, schreiben die Grünen-Politiker.
Die Weichen für die Solarwirtschaft müssten neu gestellt werden, damit die Vorteile der Photovoltaik tatsächlich zum Tragen kämen. Nur mit einem kräftigen Ausbau von Photovoltaik-Anlagen seien die Klimaziele sowie die Energiewende erreichbar. Für letztere sei eine installierte Photovoltaik-Leistung von mindestens 140 Gigawatt notwendig – also noch 100 Gigawatt mehr als bereits in Deutschland existiert. Mit dem derzeitigen Zubauniveau von etwa 1,5 Gigawatt jährlich würde dies noch 67 Jahre dauern. „Soviel Zeit haben wir bei weitem nicht“, heißt es bei den Grünen. Sie weisen auch daraufhin, dass die Photovoltaik mittlerweile preiswert sei. Die Vergütung für kleine Dachanlagen sei seit 2004 um 80 Prozent gesunken, bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen sei die Kostenreduktion noch größer. „Die Bundesregierung blendet die enorme Preissenkung aus und trägt mit der rigiden Beschränkung der Solarenergie dazu bei, dass der Solar-Zug an Deutschland vorbeifährt.“ Weltweit sei die Photovoltaik auf dem Vormarsch – in Deutschland haben Einschränkungen für Zubau, Einspeisung und Eigenverbrauch hingegen zu einem Einbruch des Marktes um über 80 Prozent seit 2012 geführt. Die deutsche Wirtschaft, die die weltweite Photovoltaik-Entwicklung vorangetrieben habe, sei von der Bundesregierung ausgebremst worden.
Photovoltaik in Deutschland müsse neu gedacht werden. „Die Zukunft der Solarenergie liegt vor allem für kleinere Anlagen außerhalb des EEG. Heute schon ist für viele Solarstromerzeuger nicht mehr die Einspeisung und Vergütung aus dem EEG der Antreiber, sondern die kostengünstige Selbstversorgung mit Solarenergie“, schreiben die Grünen-Politiker. Dieser Trend werde sich weiter verstärken. Photovoltaik-Anlagen würden immer stärker auf den Eigenverbrauch ausgerichtet, etwa durch die Kombination mit Speichern. Die aktuelle Politik begegne diesem Trend mit Ausbaudeckeln, unnötiger Bürokratie oder technischen Vorschriften. „Das muss aufhören“, heißt es in dem Arbeitspapier. „Wir Grüne wollen die Nutzungsbedingungen für Solarenergie an die neuen Möglichkeiten anpassen, damit Solarenergie ihre Vorteile ausspielen kann.“
Grundlage dafür sei der Start einer Solar-Offensive. Neben der Abschaffung der Überregulierung im EEG gehe es den Grünen auch um zusätzliche Räume, damit sich die Photovoltaik am Markt finanzieren könne. Es gelte ein Marktsegment außerhalb des und parallel zum EEG aufzubauen. Dies würde einen „Paradigmenwechsel“ nach sich ziehen. Die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen sollten künftig die Wahl haben, ob sie ihren Solarstrom selbst nutzten, als „Mieterstrom“ in die Nachbarschaft leiteten, als Grünstrom an regionale Vermarkter verkauften oder als Graustrom ins Netz einspeisten.
Fünf Forderungen im Zuge der Solar-Offensive
Dafür müsse der EEG-Rahmen neu gesetzt werden, so die erste Forderung innerhalb der Grünen Solar-Offensive. Der 52 Gigawatt-Deckel, bei dem die Solarförderung auslaufen soll, müsse gestrichen werden. Dies gelte auch für den jährlichen Neubaukorridor von 2,5 Gigawatt Photovoltaik-Leistung. Nur bei Freiflächenanlagen sollte die jährliche Ausschreibungsmenge weiterhin vorgegeben bleiben. Die Belastung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs mit der anteiligen EEG-Umlage müsse abgeschafft und die Netzentgelte reformiert werden. Als zweiten Punkt fordern die Grünen, den Mieterstrom auszuweiten. So müsse die Bürokratie bei Photovoltaik-Anlagen unter zehn Kilowatt Leistung entfallen und die Förderung auf Wohnquartiere sowie auf Gewerbe und kommunale Einrichtungen ausgeweitet werden.
Die dritte Grünen-Forderung ist darauf ausgerichtet, einen Photovoltaik-Dienstleistungsmarkt in Deutschland zu entwickeln. „Die Arbeitsplatzpotenziale liegen im Dienstleistungsbereich und in der Entwicklung, Vertrieb und Installation von Gesamtlösungen, die Photovoltaik und Batteriespeicher zusammen anbieten“, heißt es im Papier der Grünen. Die Produktion von Komponenten werde hingegen „voraussichtlich in hohem Maße im Ausland stattfinden“. Auch die 2013 von der EU-Kommission verhängten Importzölle hätten die gewünschte Wirkung verfehlt. Die europäischen Produzenten von Modulen seien nicht vor der billigeren Konkurrenz vor allem aus China geschützt worden, sondern die Photovoltaik-Preise auf dem EU-Markt hätten sich unnötig erhöht, heißt es in dem Papier. Die Grünen setzten sich seit Mai 2015 für eine Abschaffung der Anti-Dumping- und Anti-Subventionszölle ein, wofür sich im Herbst 2018 die nächste Gelegenheit bieten würde. „Wir wollen diese nutzen, um die Preise für Photovoltaik-Anlagen zu senken“, schreiben sie.
Zu guter Letzt fordern die Grünen, dass die öffentliche Hand Vorreiter der Solar-Offensive sein sollte. Sie müsse geeignete Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen ausstatten. Bei Neubauten sollte die Photovoltaik-Nutzung zum Standard werden. Dazu wollen die Grünen einen „Solarplan Bundesliegenschaften“.
BSW-Solar: Forderungen zielen größtenteils in die richtige Richtung
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat die Aussagen der Grünen um Parteichef Özdemir begrüßt. „Die Forderungen der Grünen für einen verstärkten Ausbau der Solarenergie zielen größtenteils in die richtige Richtung. Strom aus neuen Solaranlagen ist inzwischen in der Tat preisgünstiger als solcher aus neuen Kohle- oder Gaskraftwerken und längst kein Kostentreiber mehr“, erklärte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Der Verband teile die Forderungen, bestehene Ausbaubremsen wie die anteilige EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch oder zu niedrige Ausbaukorridore und Deckel im EEG zu beseitigen.
Für den BSW-Solar sind allerdings auch die heimischen Hersteller von Solarmodulen, Wechselrichtern und anderen Komponenten wichtig: Die deutliche Heraufsetzung der Ausbauziele und einem starken Photovoltaik-Heimatmarkt sei „eine unverzichtbare Basis für den weiteren Erfolg heimischer Premiumanbieter“. Deren Produkte seien weltweit gefragt, so die Einschätzung des Verbands. Nicht nur für die heimischen Unternehmen sei „eine Vervielfachung der Dynamik bei der Installation der Solarenergie und Speicher“ notwendig, sondern auch wegen des erwarteten Umstiegs auf die Elektromobilität. „Neben der erforderlichen Bereitstellung einer dichten Ladeinfrastruktur muss der jährliche Photovoltaik-Ausbau in der nächsten Legislaturperiode deshalb vervielfacht, die Ausbauziele entsprechend angepasst werden. Andernfalls werden in einigen Jahren hunderttausende neuer Elektroautos mit heimischem Kohle- oder französischem Atomstrom fahren“, so Körnig weiter.
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Was leider verschwiegen, wahrscheinlich auch ignoriert wird, ist die Tatsache, dass von zusätzlich installierter PV-Leistung ein steigender Anteil des erzeugten Stroms abgeregelt werden muss, was das Potential für weitere Kostensenkungen mehr als auffrisst. Die Abregelung könnte man sich ersparen, wenn man halbwegs wirtschaftliche Möglichkeiten hätte, den im Sommer abzuregelnden Strom in irgendeiner Form für die Nutzung im Winter zu speichern. Im Augenblick ist aber nicht absehbar, welche Möglichkeit das sein sollte.
Meine PV-Anlage bringt im Hochsommer das zehnfache dessen, was sie im tiefen Winter produziert. Gleichzeitig ist der Stromverbrauch im Winter doppelt so hoch wie im Sommer. Also: Ohne saisonale Speicherung wird ein weiterer PV-Ausbau mindestens schwierig. Dabei gibt es schon halbwegs wirtschaftliche Techniken für saisonale Speicherung, bloß halt nicht als Strom, sondern als Wärme, wo bisher sowieso zu wenig getan worden ist, um unser Energiesystem auf Erneuerbare umzustellen. Die Fixierung auf die blauen Module bei allen Interessierten ist inzwischen nachgerade pathologisch. Sinnvoll wären Hybrid-Module, bei denen Wärme für die Speicherung bis zum Winter erzeugt wird, und noch etwas Strom an der Oberfläche. Dafür müssten große Wärmespeicher gebaut werden und Fernwärmenetze, mit denen die zentral gespeicherte Wärme verteilt werden kann. Solche Netze und Häuser, die Fernwärme verwenden, brauchen Jahrzehnte zum Aufbau. Wenn man nicht heute damit anfängt, dann wird es viel zu spät kommen.
„JCW“ moniert, es sei „im Augenblick … nicht absehbar“, welche Möglichkeit es gäbe, den im Sommer anfallenden Überschusstrom „in irgendeiner Form für die Nutzung im Winter zu speichern“. Das stimmt natürlich nicht! Das m.E. vielversprechendste Verfahren ist Power-to-Gas, bei dem mit Überschussstrom aus PV- oder Windkraft-Anlagen Methan (oder auch Wasserstoff) erzeugt wird. Daraus kann in GuD-Kombikraftwerken im Winter wieder elektrische Energie gewonnen werden (allerdings mit einem bescheidenen Zyklus-Wirkungsgrad von maximal 36%), oder, mein favorisiertes Szenario, das „erneuerbar“ erzeugte Gas kann zum Betreiben von Fahrzeugen verwendet werden (am besten in Hybrid- oder Brennstoffzellen-Fahrzeugen und Elektro-Antriebsstrang).
Die Komponenten sind vorhanden; ihre Kombination kann und muss noch optimiert werden – aber deswegen einfach warten und Däumchen drehen wäre die schlechteste aller Optionen.
Power-to-Gas aus überschüssigem Solarstrom ist sicher eine interessante Option! Aber ein wirtschaftlicher Betrieb von PTG-Anlagen wird erst dann möglich, wenn ihr Stromverbrauch von Abgaben wie EEG- und Netzumlage befreit wird. Konsequenterweise müsste auch die EEG-Vergütung für den in PTG-Anlagen verwerteten PV-Strom drastisch reduziert werden.
Bis eine Bundesregierung sich dazu durchringt, entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, ist es viel wirtschaftlicher und für den Klimaschutz schneller wirksam, mit PV-Strom und Power-to-Heat – oder noch effizienter mit einem Sonnenkollektor – Warmwasser zu machen und dabei Erdgas zu sparen.
Wie kann man noch 36% Wirkungsgrad erreichen, wenn schon das Sonnenlicht nur zu 20% umgewandelt wird? Da hat einer etwas besseres als das Perpetuum Mobile erfunden! Alle Umwandlungsschritte berücksichtigen, ja? Sonst wird es eine Milchmädchenrechnung.
Cem Özdemir hat bei seiner Grünen Solar-Offensive die Solarthermie vergessen. Dabei hat seine Partei eine Studie veröffentlicht, die ein Ausbauziel von 100 TWh/a Wärmeerzeugung aus Sonnenkollektoren als wichtigen Beitrag zu einer ganzheitlichen Energiewende ansieht. Wichtigste Voraussetzung für eine Wiederbelebung der zuletzt weitgehend von den Hausdächern verdrängten Solarthermiebranche ein neues Gebäudeenergiegesetz,
* das leistungsfähige Sonnenkollektoren in der Energiebilanz eines Hauses honoriert;
* das die Stromheizung (elektrische Wärmepumpen!) im Winter realistisch mit einem schlechten Primärenergiefaktor bewertet, aber die sommerliche Nutzung von PV-Strom deutlich besser stellt, als das bislang mit einem pauschalen Jahreswert des Primärenergiefaktors geschieht.
Es sollte immer der Anreiz bestehen, auf den Dächern von Wohngebäuden einen Sonnenkollektor zu installieren, der die CO2-Emissionen der Heizungsanlage reduziert – und dabei eben nicht den Stromverbrauch im Winter in die Höhe treibt. Zusätzliche PV-Leistung lässt sich dagegen in großen Freiflächen-Anlagen in einiger Entfernung von Wohnbebauung viel eher kostengünstig installieren und netzdienlich betreiben. So kommt günstiger Solarstrom letztlich auch denen zugute, die einen Sonnenkollektor auf dem eigenen Dach haben.
Ich glaube nicht, dass „Cem Özdemir … die Solarthermie vergessen“ hat. Ich glaube eher, dass er und seine Parteifreundinnen und -freunde ihre „Solar-Offensive“ nicht überladen wollten. Man kann ja das eine tun (PV) und das andere nicht lassen (Solarthermie) – was die Grünen ja offensichtlich auch wollen, wie die von Ihnen zitierte Studie zeigt. Aber deswegen müssen sie ja nicht in jedem Papier das ganze Parteiprogramm wiederholen: Indem man wohlportionierte Schwerpunkte setzt, erreicht man als Oppositionspartei vermutlich mehr als mit unüberschaubaren Forderungspaketen. Jedenfalls legen Erfahrungen mit dem schweizerischen Instrument der „Volksinitiative“ diese Aussage nahe.
Zur Strom-Wärme-Speicher-Debatte kurz:
Bitte keine falschen Gegensätze und die Mobilität für E-Autos bzw. E-Roller als Stromabnehmer und Zusatzspeicher mitbedenken, was eher zu Kleinhaus-PV passt. Große Freiflächen-PV biitte mit netzdienlichen Speichern müssen ohne Ausschreibung bis 10 MW oder mehr möglich sein. UNd da bin ich beim Thema – Behinderungen des PV-Aufbaus, der Zubau genannt wird, um zu sugerieren, wir hätten schon sehr viel. NEIN, wir brauchen für alle Bedarfe, wozu auch Kühle gehört, man denke an die noch nicht solar versorgten Ventilaoren an heißen Tagen und weltweit.
Nach der htw-Sektorkopplungs-Studie 2016 von Prof. Quaschning et al sind 200 GW nötig und kein Deckel von 52 GW, der selbstgerecht unbegründet von Altmeier geschaffen wurde, um danach Kanzleramtsminister für Energiewendebehinderungskanzlerin Merkel zu werden. Wir brauchen somit jährlich 8 – 15 GW (2012 waren 8 GW machbar) und dazu eine logische Vergütungserhöhung, der ohnehin Kosten-unbelastend sehr preisgünstig gewordenen PV-Anlagen. Bei den viel zu geringen max. 2,5 GW a, wird unlogisch erst bei unter 1,4 GW erhöht. Wer hat diesen Unsinn ins EEG gebracht in der Merkel-Rössler-Regierungszeit 2012, wer ihn nicht verbessert seit dem?
Bei 8 GW a, müsste also bei 7,9 GW erhöht werden! Wir bauen aber seit 2014 nur nur noch 1,4 – 1,5 GW a auf und Vergütungen stagnieren oder wurden bis Juli per Nachmeldungen trickreich erhöht. (Berechnung nach Installationen statt nach Meldungen wäre geboten!)
Überhaupt gibt es vielerei kontraproduktive und ungerechte Regelungen, die auch bei dieser solaren Offensive unbenannt bleiben und zu denen ich direkt bei der leider schwer zu findenden Webside der Grünen kommentiert habe: https://www.gruene.de/ueber-uns/2017/gruene-solar-offensive.html .
Wäre hier auch direkt aufzuführen. Wird das akzeptiert?
Zu den Behinderungen hier direkt:
Zunächst freue ich mich, dass ihr endlich, leider sehr spät, dieses auch für Klimaschutz + Demokratie gewichtige Hauptthema der Wähler (jüngste Umfrage) gezielt angeht.
Vieles ist beim Ofensivetext anregend und erweiternd, aber bei den dringenden Abschaffungen der verschiedenen Behinderungen fehlt noch vieles. Was soll ich davon hier anführen, dasss es wahrgenommen wird. Ich wähle diese drei:
– Ausgleichsverordnung von 2009 in wahre Direktvermarktung ändern. (Verkauf an Nachbarn, regional belieferbare Verbraucher, gesammelte Speicheranbieter), wie auch hier unter 3. beschrieben. Der verordnete Tagesbörsenverkaufszwang ist keine Direktvermarktung und wertete den EE-Strom künstlich immer mehr ab, was auch die EEG-Umlage hoch trieb seit 2010. Grafik dazu: http://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/entwicklung-der-eeg-umlage-und-der-erloesefuer-anlagenbetreiber
Vergütungen bis 2010 aus Innovationsfond des Bundeshaushalt finanzieren. Diese teuren MIndestvergütungen für Refinanzierungen und Anreiz haben die PV weltweit kostengünstig gemacht. Eine wahrlich produktive Innovation, die endlich anerkannt gehört und nicht sehr ungerecht von Sozialhilfeempfängern und Normalstromkunden zu finanzieren ist.
Schließlich muss die USt auf Abgaben, wie die EEG-Umlage abgeschaft werde.
Netzbetreibergebühren für Netzstrom sind zu verbieten. Was an wenigen kWh im Jahr geliefert wird, ist kostenlos mit den solar eingespeisten kWh mit der Jahresabrechnung auszugleichen.
– Sonnenstrom ist durch die noch teuer nötigen EEG-Vergütungen bis 2012 für weltweiten Aufbau günstig genug geworden, wozu wird das immer noch allein von Stromkunden bezahlt und ist dabei sehr ungerecht der Beitrag von energieintensiven Großbetrieben von Sozialhilfeempfängern + Normalkunden mitzutragen?
Die ohnehin ab 2020 ständig geringer werdenden Altvergütungen müssen aus einem Innovationsfonds bezahlt werden, an dem alle zumindest steuergerecht beteiligt werden. Alle sachfremden weiteren Kosten der EEG-Umlage sind fragwürdig, wie etwa der steigende Ausgleich für sinkenden Stromverkaufspreis an der Börse, und vermeidbar, wie viel zu viele sogenannte redispatche im Netzbetrieb.
– Auch Ust auf die EEG-Umlage ist als unbillig abzuschaffen, wie jede fiktive Steuer auf Eigenverbrauch auch.
– UND wieso fordert ihr Grünen nur, dass PV-Betreiber ihren Solarstrom auch als „Graustrom“ zum Marktpreis ins Netz einspeisen können.
NEIN, er muss als grüner Solarstrom, mit seiner Schadensentlastung ettikettiert ins Netz eingespeist und auch an der Börse verkaufbar werden. Das Vergrauen des Sonnigen ist eine weitere höchst gemeine Abwertung des Solarwertes!
– Es geht um Strom für Maschinen, Licht uw, aber auch für Wärme, Kälte und Mobilität, um sogenannten Sektorkopplung, nach der 2016-Studie der htw von Prof V. Quaschning brauchen wir dazu 200 GW PV, wozu jährich 15 GW statt der derzeitigen 1,5 GW nötig wären: Studie hier: http://pvspeicher.htw-berlin.de/sektorkopplungsstudie/
http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/beitrag/htw-berlin—400-gigawatt-photovoltaik-bis-2040-fr-konsequente-energiewende_100023498/
– Und es bleibt die unlogische Vergütungsberechnung zu verbessern. Siehe im vorherigen Kommentar.
Weitere Behinderungs-Verbesserung-Punkte gibt es bei http://www.sunon.org
Hallo Tomas Biermann-K, das ist ein zielführender Vorschlag:
Große Freiflächen-PV mit netzdienlichen Speichern müssen ohne Ausschreibung bis 10 MW oder mehr möglich sein!
Nur so ist der nötige Ausbau der Photovoltaik möglich, ohne die Konkurrenz zur Solarthermie bei den Dachflächen zu verschärfen.
Das Agorameter zeigt in den vergangenen Tagen einen erbärmlich niedrigen Beitrag der Windenergie bei der Ökostromproduktion. Solarstrom ist viel zuverlässiger, weil es jeden Tag hell wird. Wenn aber der Ausbau der Photovoltaik auf den Eigenstromverbrauch von Wohngebäuden konzentriert wird, dann werden die Kohlekraftwerke weiterlaufen und die elektrischen Wärmepumen und Elektromobile zu Trojanischen Pferden einer neuen Atomkraftwerksgeneration. China baut 20 neue AKW und plant 40 weitere.
Neben den 200 GWp Photovoltaik nach der htw-Sektorkopplungs-Studie 2016 von Prof. Quaschning et al gehören im gleichen Satz auch die 100 TWh/a Solarthermie-Potenzial nach der Studie „Die neue Wärmewelt:
Szenario für eine 100% erneuerbare Wärmeversorgung in Deutschland“ (2016) der Agentur für Erneuerbare Energien e. V. genannt. Dazu müssen die ersten 10 bis 15 m² eines Solardaches (beim Einfamilienhaus, beim Mehrfamilienhaus entsprechend mehr) dem Sonnenkollektor vorbehalten werden. Die Photovoltaik kann dagegen auch auf längere Distanz Ökoenergie liefern und lässt sich in größeren Einheiten netzverträglicher betreiben.
Auf diese Weise kommen auch bei der Solarthermie Kostenreduzierungseffekte durch Massenproduktion zum Tragen, und beim Solarstrom profitieren alle Stromverbraucher und nicht nur die mit PV-Zellen auf dem eigenen Dach.
Ärgerlich, ich sehe diese Antwort erst heute und muss nochmals antworten:
Ist Solarthermie wirklich noch immer vorzuziehen, Axel Horn? Gar mit 15 qm + mehr pro Dach? Ich denke nicht!
Siehe hier ein firmawerbendes Beispiel wie PV auch effektiv und eigenverbrauchsteigernd für Wärme nutzbar sein kann oder? https://www.fronius.com/de-de/germany/solar-energy/produkte/alle-produkte/l%C3%B6sungen/fronius-w%C3%A4rmel%C3%B6sung
Ebenso können Infrarotlösungen per PV Sinn machen oder nicht?
Es gelte Vielfalt der Sonnenlichtnutzung, auch ergänzt um Kleinwindkraft für alle Bedarfe, also auch Kühle (zB mit umgebauten Netzstrom-Ventilatoren), wie zur Mobilität.
So viel Fläche für relativ ineffektive Solarthermie scheint mir da nur im Einzelfall Sinn zu machen!
Bin auch über http://www.sunon.org erreichbar.