Ein größeres Augenmerk auf die Unterstützung und Förderung der indischen Photovoltaik-Hersteller steht hinter der Ankündigung des Ministeriums für Neue und Erneuerbare Energien (MNRE). Es will eine Förderung einführen, die die Installation von Photovoltaik-Anlagen mit 7,5 Gigawatt Gesamtleistung unter Verwendung heimischer Komponenten vorsieht. Dies gehört zu den Vorschlägen für die zweite Phase des CPSU-Programms des Ministeriums.
Das Energieministerium betont, es plant mit allen Mitteln den heimischen Photovoltaik-Herstellungssektor unterstützen zu wollen. Derzeit läuft in Indien ein Anti-Dumpingverfahren gegen Solarzellen aus China, Taiwan und Malaysia. Das Land muss vor dem Hintergrund seiner jüngsten Niederlage vor der Welthandelsorganisation WTO wegen seiner Local-Content-Bestimmungen sorgfältig abwägen, um einen Weg zwischen Protektionismus und freiem Markt zu finden.
Der MNRE-Vorschlag, der in dem Bericht mit dem Titel „National Solar Mission – An Appraisal“ enthalten und vergangene Woche in einem Meeting vorgelegt worden ist, zeigt umfassend auf, wie das Ministerium den Herausforderungen im Solarsektor begegnen will. Im Vordergrund steht dabei, die bestehenden Photovoltaik-Hersteller zu unterstützen, damit sie gegen die ausländische Konkurrenz bestehen könnten. Die Schwierigkeit hierbei ist einfach die Kostenfrage: Chinesische Solarmodule sind wesentlich billiger als die im Inland hergestellten. Das MNRE will daher eine Kostenanalyse machen und untersuchen, wo die Preisunterschiede bei der Herstellung entstehen und anschließend Wege finden, diese Lücke zu schließen.
Die Schaffung eines eigenen Marktes, so glaubt das MNRE, sei für die Stärkung der heimischen Photovoltaik-Hersteller der Schlüssel. Daher nun der Vorschlag, Photovoltaik-Projekte mit 7,5 Gigawatt Leistung bauen zu lassen, die nur in Indien produzierte Solarzellen und Solarmodule verwendeten. Dabei solle es auch um Dachanlagen gehen.
Vielleicht am aussagekräftigsten ist, dass das Ministerium auch die Schaffung einer vollständig integrierten, modernen Photovoltaik-Produktionsstätte in Indien anreizen will – deren Fehlen lange zu einer großen Zurückhaltung gegenüber indischen Photovoltaik-Produkten geführt habe. Mit einer großen integrierten Fertigung könnten technische Unzulänglichkeiten und die Fragmentierung überwunden werden, die bislang die größten Herausforderungen der heimischen Solarindustrie seien, heißt es beim MNRE.
Die Vision sei, eine Infrastruktur auszubauen, die global wettbewerbsfähig sei und in der Lage sei, eine wichtige Komponente für die Energiesicherheit Indiens zu liefern. Um dies zu erreichen, erwägt MNRE eine Studie über die kritischen Elemente der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette, die optimale Größe von Produktionen und die Gesamtkostenstruktur solcher Werke.
„Es könnte die Antwort sein, um eine disruptive Einführung von Anti-Dumping-Zöllen zu vermeiden, wenn ein Markt für die inländischen Hersteller geschaffen wird – sofern dieser Vorschlag genehmigt wird“, sagte Raj Prabhu, CEO von Mercom Capital. „Es muss jedoch auf eine Weise getan werden, dass WTO-Richtlinien nicht verletzt werden. Zudem müsste akzeptiert werden, dass bei Ausschreibungen höhere Preise aufgerufen würden, wenn auf heimische Produkte gesetzt werde. Das MNRE hat in der ersten Phase des CPSU-Programms etwas mehr als ein Gigawatt an Photovoltaik-Projekten bezuschlagt. Davon sind Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 445 Megawatt Leistung bereits in Betrieb.
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