Sonnen will mit Eon-Manager sein Geschäft für virtuelle Kraftwerke wirtschaftlich machen

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Der Photovoltaik-Speicheranbieter Sonnen will sein Geschäft mit Stromdienstleistungen schnell in Richtung Wirtschaftlichkeit bringen. Dafür sei nun Jean-Baptiste Cornefert (Foto) vom Energiekonzern Eon abgeworben worden. Er werde zum 18. September die Geschäftsführung der Sonnen eServices GmbH übernehmen, teilte das Allgäuer Unternehmen am Dienstag mit. Dort werde er für den Ausbau der Sonnen-Community und der neuen Strom-Dienstleistungen verantwortlich sein, die vor allem auf die Vernetzung von dezentralen Erzeugungsleistungen basieren. Zuvor leitete Cornefort bei Eon die Geschäftseinheit Virtual Power Plant & Renewable Marketing.

Sonnen erhofft sich von dem Neuzugang, dass sein Geschäftsfeld für virtuelle Kraftwerke möglichst rasch in die Wirtschaftlichkeit geführt wird, wie Vertriebsvorstand Philipp Schröder im Gespräch mit pv magazine erklärte. Er kenne nicht nur die theoretischen Konzepte, sondern sei auch bereits marktseitig unterwegs gewesen. Bei Eon habe Cornefort bereits erfolgreich virtuelle Kraftwerke monitarisiert, so Schröder weiter. Dieses Geschäftsfeld werde für Sonnen zunehmend wichtig, da demnächst die ersten Anlagen aus dem EEG fielen.

„Die Veränderungen am Energiemarkt sind so tiefgreifend, dass wir einen komplett neuen Ansatz der Energieversorgung benötigen“, sagt Jean-Baptiste Cornefert. „Im Mittelpunkt steht der Kunde, sowohl als Erzeuger, als auch als Verbraucher. Genau hier setzt das Konzept von sonnen an und ich freue mich sehr, es in Zukunft mitgestalten zu können.“ Mit der Sonnen-Community und der Sonnen-Flat hat das Unternehmen bereits erste Modelle etabliert, mit denen Besitzer von Photovoltaik-Speichersystemen Strom bilanziell miteinander teilen oder ihre Speicher für Netzdienstleistungen zur Verfügung stellen können.

Wie andere Unternehmen steht Sonnen aber noch am Anfang, wenn es darum geht, mit Primärregelenergie Erträge für die Kunden zu erwirtschaften. Schröder sieht hierfür vorteilhafte Skalierungseffekte, wenn 50.000 bis 100.000 Photovoltaik-Anlagen und Speicher miteinander vernetzt werden. Wann diese Größenordnung erreichbar sei, sei derzeit noch nicht zu sagen. Doch ab 2020 würden die ersten Anlagen aus dem EEG fallen. Die Betreiber dieser Anlagen müssten sich alternative Vermarktungsmodelle suchen. Auch kurzfristige Änderungen im EEG könnten diesen Markt beflügeln, ergänzte Schröder mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst und Forderungen aus Union und FDP nach einer Abschaffung des Gesetzes in der kommenden Legislaturperiode.

Schröder hatte in der Vergangenheit mehrfach bekräftigt, dass Sonnen mit seinen neuen Geschäftsmodellen die herkömmlichen Energieversorger obsolet machen. Dazu sollen Privathaushalte stärker als bisher von den Möglichkeiten eines dezentralen und digitalisierten Energiemarkts profitieren. Als Betreiber der Sonnen-Community komme der eServices-Gesellschaft dabei eine besondere Rolle zu. Die Tochter sei zudem für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zuständig, die sich aus dem Wandel des Energiemarktes ergeben.

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