Der Energieverbrauch in Deutschland ist im ersten Halbjahr um 0,8 Prozent auf 6882 Petajoule gestiegen. Dabei sei ein deutlich höherer Absatz von Mineralölprodukten und Erdgas sowie eine deutliche Zunahme der Stromeinspeisung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu verzeichnen gewesen, veröffentlichte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) am Dienstag.
Der Beitrag der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr habe um 6,4 Prozent zugelegt. Trotz Dunkelflaute im Januar sei die Stromeinspeisung aus Windkraft um 19 Prozent und aus Photovoltaik-Anlagen um 14 Prozent gestiegen, hieß es weiter. Die Biomasse habe um fünf Prozent zulegen können, während der Beitrag aus Wasserkraft 18 Prozent niedriger als im Vorjahr gewesen sei. Der Anteil der Erneuerbaren am Primärenergieverbrauch sei um 0,7 auf 13,8 Prozent binnen Jahresfrist gestiegen.
Neben den Erneuerbaren legte auch der Anteil von Erdgas, Braunkohle und Mineralöl um jeweils rund drei Prozent im ersten Halbjahr zu. Beim Erdgas habe dies am höheren Einsatz der Gasnetze für die Wärmeversorgung und der steigenden Nachfrage aus der Industrie gelegen. Zudem habe die anhaltend gute Wettbewerbssituation und die Förderung von hocheffizienten KWK-Anlagen für den steigenden Erdgasanteil gesorgt, hieß es bei der AGEB. Der Verbrauch der Steinkohle habe sich aufgrund der verbesserten Kraftwerksverfügbarkeit erhöht. Steinkohlekraftwerke verzeichneten hingegen wegen der erhöhten Einspeisung von Photovoltaik und Windkraft ein Minus von neun Prozent gesunken. Bei der Kernenergie habe es wegen veränderter Revisionsplanungen ein Minus von 17,5 Prozent im ersten Halbjahr gegeben.
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KWK-Anlagen als „hocheffizient“ zu bezeichnen, ist ein Etikettenschwindel. Da lassen sich vielleicht Wirkungsgradverbesserungen von 40 auf 60 Prozent erzielen, also der notwendige Primärenergieeinsatz um 33% senken (von 100% auf 67%).
Wirklich hocheffizient ist es, wenn man den Heizwärmebedarf eines Hauses (Neubau) von 60 kWh/(qm*Jahr) auf 15 senkt (=Passivhaus oder besser), das entspricht nämlich einer Senkung um des Primärenergieeinsatzes von 75%. Im Bestand lassen sich ähnliche, mit etwas Einsatz auch noch deutlich höhere Prozentsätze erreichen – das wäre in meinen Augen „hocheffizient“.