In einer kürzlich für das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur erstellten Studie werden die Flächenpotenziale für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland untersucht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass etwa 316.400 Hektar restriktionsfreie Fläche für den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen genutzt werden könnten. Dies seien 0,9 Prozent der Gesamtfläche des Landes. Bei 45,7 Prozent der in Deutschland verfügbaren Flächen gebe es eine eingeschränkte Nutzbarkeit. Doch bei alleiniger Nutzung der restriktionsfreien Flächen könnten in Deutschland schon 143 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert werden, heißt es in der Studie “Räumlich differenzierte Flächenpotenziale für erneuerbare Energien in Deutschland“. Dabei nehmen die Wissenschaftler einen Flächenbedarf von 2,2 Hektar pro Megawatt installierter Leistung an.
Grafik entnommen aus derStudie, Seite 114.
Die Gebiete, auf denen Photovoltaik-Freiflächenanlagen uneingeschränkt installiert werden könnten, konzentrierten sich auf zwei Regionen – den Nordwesten Sachsens und Nordrhein-Westfalen. Dies sei auch auf die Qualität der Datengrundlage zurückzuführen. So unterschieden sich die in der Regionalplanung genutzten Festsetzungskategorien zwischen den Bundesländern teilweise erheblich. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gebe es in Sachsen eben ausgewiesene Vorrangflächen für die Photovoltaik-Nutzung ausgewiesen.
Bei den verfügbaren Flächen, die eingeschränkt für Photovoltaik genutzt werden könnten, ist in der Analyse nochmals zwischen weichen und harten Restriktionen differenziert worden. Die Fläche, bei denen es weiche Restriktionen gebe, belaufe auf 5.182.461 Hektar und mit harten Restriktionen auf 11.150.644 Hektar. Die Tabufläche für Photovoltaik in Deutschland wird in der Studie mit mehr als 19 Millionen Hektar angegeben.
Auch mit Photovoltaik-Dachanlagen haben sich die Wissenschaftler befasst. Demnach gebe es in Deutschland ein Potenzial von 150 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung in Deutschland. Allerdings bestehe in dieser Kategorie eine Konkurrenz zur Solarthermie. Für den Fall, dass der Wärmeerzeugung ein Vorrang von Wohngebäuden eingeräumt werde, reduziere sich das Potenzial für die Photovoltaik auf 89 Gigawatt. „Da die tatsächliche Nutzung der Solarthermie in der Regel unter der hier angenommenen maximalen Ausnutzung bleibt, liegt das tatsächliche PV-Potenzial auf Dächern für Deutschland zwischen den beiden dargestellten Werten, d. h. zwischen 89 Gigawatt und 150 Gigawatt“, heißt es in der Studie. Zugleich bleibe offen, wie viel des technisch vorhandenen Potenzials in diesem Segment wirklich erschlossen werde. Das Ziel bis 2030 insgesamt 65 Gigawatt Photovoltaik-Leistung zu installieren, ließe sich aber auch erreichen, wenn nur zwei Drittel der Besitzer von geeigneten Dachflächen in Photovoltaik investieren würden. Dann müssten nicht einmal zusätzliche Freiflächen beansprucht werden. (Sandra Enkhardt)
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