Die unabhängige und Taiwan ansässige Solaranalystin Corrine Lin hat in einer aktuellen Untersuchung den chinesischen Photovoltaik-Markt unter die Lupe genommen. Dabei kommt sie zu dem Schluss, dass der Photovoltaik-Zubau in China im ersten Halbjahr 2017 zwischen 22 und 25 Gigawatt gelegen haben könnte. Allein im zweiten Quartal habe der Zubau bei etwa 18 Gigawatt gelegen. Entsprechend sei im Gesamtjahr eine neue installierte Leistung von 35 Gigawatt und mehr möglich.
Das zweite Quartal 2017 sei auch deshalb besonders stark gewesen, weil zunächst ein Defizit in der Zell- und Modulversorgung zwischen Mai und Juni ausgeglichen werden musste, was dann zu einem verstärkten Zubau nur Mitte des Jahres führte. Zudem wollten viele Projektierer ihre Anlagen noch vor einer Vergütungssenkung Ende Juni fertig stellen.
Lin geht davon aus, dass sich der Zubau ab Ende Juli deutlich verlangsamen wird und in der gesamten zweiten Jahreshälfte geringere Installationszahlen als im ersten Halbjahr zu erwarten sind. Ab August werde daher auch die Nachfrage nach konventionellen monokristallinen Solarmodulen sinken, während Mono-PERC-Produkte noch ein paar Monate lang weiter gefragt bleiben, so Lin.
Im Bereich der Photovoltaik-Dachanlagen geht Lin im zweiten Quartal dieses Jahres von einem Zubau von etwa 2,4 Gigawatt aus, also einem ähnlichen Zubau wie im ersten Quartal.
Mit Blick auf die Zukunft erwartet Lin, dass die neuen Vergütungssätze und die zukünftige Förderpolitik in Kürze bekannt gegeben werden, möglicherweise schon im August. Im kommenden Jahr erwartet sie in China eine schwächere Zubauralley im ersten Halbjahr und insgesamt ausgeglichenere Quartale.
In diesem Jahr habe es zum Teil Verzögerungen bei den Zahlungen der Einspeisevergütungen gegeben. Diese hätten das Vertrauen von Teilen des inländischen Solarmarktes beschädigt. Im kommenden Jahr werde diese Situation eher schlechter als besser, wart Lin. Um diese Ängste zu lindern, suche die Regierung nach Möglichkeiten, um das Green Certificate-Programm zu verbessern.
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