Die Belastung der deutschen Industrie mit Energiekosten hat im März 2017 ein neues Mehrjahrestief erreicht – trotz gestiegener EEG-Umlage und uneinheitlicher Preistrends für Brennstoffe. Das zeigt die aktuelle Auswertung des Energiekosten-Indexes (EKI) durch das Öko-Institut und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag der European Climate Foundation. Hauptgrund für die deutliche Entlastung sind demnach die seit März 2016 insgesamt um 8,8 Prozent gesunkenen Energiekosten – bei einem gleichzeitigen Anstieg der industriellen Produktion um drei Prozent. Die detaillierte Betrachtung zeige, dass die Kosten für die Beschaffung von Öl und Gas um 17,7 Prozent und für die Beschaffung von Elektrizität um 6,1 Prozent gesunken sind. Die Kosten für die Kohlebeschaffung hingegen seien um 33,7 Prozent gestiegen.
Die Entlastung von den Energiekosten zeigt sich den Analysten zufolge in den verschieden energieintensiven Industrien sehr unterschiedlich. Gemessen am Produktionswert fielen demnach die Kosten in den hoch-energieintensiven Industrien zwischen März 2016 und März 2017 mit minus 17,1 Prozent überdurchschnittlich stark und lagen schließlich 44,2 Prozent unter dem Basisniveau von 2010. In den Industrien, die am wenigsten Energie verbrauchen, sei der EKI dagegen gegenüber März 2016 um lediglich 5,3 Prozent und im Vergleich zu 2010 um nur etwa 13,5 Prozent gesunken. Als Gründe nennen die Analysten den besonders großen Anteil von Öl und Gas am Energieverbrauch der energieintensiven Industrien, aber auch die besonders niedrige Belastung dieser Sektoren durch Steuern, Abgaben und Umlagen auf den Stromverbrauch.
Laut Analyse wurde der Trend des EKI für das Verarbeitende Gewerbe insgesamt in Deutschland bis 2013 durch das Nachwirken der Rohstoff-Hausse und die Überwindung der Wirtschaftskrise geprägt. Von Anfang 2013 bis Mitte 2015 war der EKI rückläufig, tendierte dann einige Monate uneinheitlich und zeigt seit dem ersten Quartal 2016 wieder einen stetigen Rückgang. Im März 2017 erreichte der EKI einen Wert von 67,2 Punkte – mit 32,8 Prozent unter dem Basisniveau von 2010 ein neuer Tiefststand.
Der Energiekosten-Index für die Industrie wird regelmäßig aktualisiert und von der European Climate Foundation (ECF) in Kooperation mit dem Öko-Institut und dem DIW Berlin veröffentlicht. Die nächste ausführliche Komponentenanalyse erscheint im September 2017.
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Spannende Zahlen – ich bin einmal gespannt wo wir sie in der sog. Qualitätspresse lesen oder wie die üblichen Kaputtschreiber von Welt (Wetzel), FAZ (Mihm) sowie div. weitere damit umgehen. Oder daraus dann wieder verfremdete Fakenews mit hoher Qualität entstehen.
Das ist schon bitter … zumal z.B. die o.g. Redakteure keine Probleme damit haben sehr oft hoch bezahlte Moderationen bei den Energiewende- Feinden des BDEW und seiner Organisationen zu übernehmen. Und damit dem Ansehen aller redlichen Journalisten immer wieder ein Bein zu stellen.
Bei „Tichys Einblick“ wo ein Artikel des Herrn Wetzel diskutiert wurde und ich auf diese Studie hingewiesen habe, hat man die Autoren als befangen und unfähig bezeichnet. Als ob die an den Zahlen was ändern könnten.