KfW-Speicherförderung läuft zum Jahresende aus

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Das Bundeswirtschaftsministerium evaluierte seit Monaten die im Mai 2013 angelaufene KfW-Speicherförderung im Zusammenhang mit kleinen Photovoltaik-Anlagen. Erst am Mittwoch veröffentliche die wissenschaftlichen Regierungsberater der RWTH Aachen ihre Empfehlungen. Sie lauteten, die Speicherförderung zu verlängern und zwar mit kleinen technischen Anpassungen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich nun anscheinend dagegen ausgesprochen. In einem Brief, der pv magazine vorliegt, informierte das Bundeswirtschaftsminister am Donnerstag den Wirtschaftsausschuss des Bundestages, über seine Entscheidung.

"Ziel des Programms war es, die Marktentwicklung von stationären Batteriespeichersystemen anzuschieben, ihre Technologieentwicklung zu beschleunigen sowie die Kosten zu senken, um die PV-Batteriespeicher für Verbraucher interessanter zu machen. Diese Zielerreichung wurde festgestellt und die Ziele des Programms damit erreicht. Auch der Anfang Juli veröffentlichte erste Monitoringbericht bestätigt, dass diese Ziele erreicht wurden", erklärte eine Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage von pv magazine. Die Preise für Bleibatterien seien innerhalb eines Jahres um 11 Prozent und für Lithium-Ionen-Batterien um 18 Prozent gefallen. Die beobachtete Preisentwicklung folge einer typischen Lernkurve, das bedeute bei einer Verdopplung des Produktionsvolumens fielen die Preise um 10 bis 20 Prozent.
Die Wissenschaftler der RWTH Aachen haben der Speicherförderung einen großen Nutzen attestiert. Sie empfahlen der Bundesregierung, das Programm mit leicht angepassten technischen Rahmenbedingungen weiterzuführen. Dies sei „eine geeignete Maßnahme zur verbesserten Integration dezentraler Speicher“ in das Energiesystem. Die Wissenschaftler des Instituts für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) zeigten sich auch davon überzeugt, dass Speichersysteme für Photovoltaik-Anlagen sich mittelfristig wirtschaftlich selbst tragen und im Stromnetz etablieren würden.
Im März 2015 waren nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums rund 17.000 Speichersysteme für Photovoltaik-Anlagen in Deutschland installiert. Seit Einführung der KfW-Speicherförderung im Mai 2013 seien etwa 13.600 Förderzusagen ausgesprochen worden. Rund die Hälfte der neu in Deutschland installierten Batteriespeicher insgesamt hätten mittlerweile eine Förderung erhalten, hieß es beim Ministerium weiter. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) forderte kürzlich noch eine einmalige Verlängerung der KfW-Speicherförderung um drei Jahre.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sieht die Förderung im Widerspruch zurgerade im Kabinett beschlossenen Strommarktreform, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dort lege er mehr wert auf Preissignale, was sich mit Förderprogrammen für eine Technologie nicht vereinbaren lasse. Außerdem habe das Förderprogramm sein Ziel erfüllt und die Markteinführung systemdienlicher Speicher erfolgreich unterstützt habe.
Das Bundeswirtschaftsministerium betonte gegenüber pv magazine, dass es im Zuge seines Energieforschungsprogramms die Entwicklung von Speichertechnologien ebenfalls fördere. Im vergangenen Jahren hätten die für verschiedene Programme bestimmten Mittel bei durchschnittlich 40 Millionen Euro gelegen, so die Sprecherin.
Befürworter der Speicherförderung haben in der Vergangenheit betont, dass sich dieNetzdienlichkeit noch weiter erhöhen lasse, indem diemaximale Einpeiseleistung geförderter Speicher von derzeit 60 Prozent der Photovoltaik-Nennleistung weiter abgesenkt wird. Auch die neusteAgora-Studie sieht den großen Nutzen netzdienlicher Speichersysteme bei einem "technisch und ökonomisch" möglichen Ausbauszenario für Photovoltaik von 150 Gigawatt. Anlagen mit ungeförderten Solarspeichern dürfen wie jede neu errichtete Photovoltaik-Anlage bis zu 70 Prozent der Photovoltaik-Nennleistung einspeisen. Die Chance, mit der Förderung die Betreiber zu einer Absenkung und höherer Netzdienlichkeit zu bewegen, scheint damit vertan. (Sandra Enkhardt/Michael Fuhs)

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