Erneuerbare erreichen 30 Prozent – Photovoltaik bei 6 Prozent

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Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) erwartet für dieses Jahr einen Anstieg des Energieverbrauchs in Deutschland um 1,3 Prozent auf 13.335 Petajoule. Bereinigt um Witterungseffekte wäre er aber um 1,5 bis 2,0 Prozent gesunken. Bei den CO2-Emissionen sei ebenfalls ein leichter Anstieg zu erwarten, so die AGEB am Montag. Ein noch größerer Anstieg sei vor allem durch den größeren Anteil von erneuerbaren Energien vermieden worden. Dieser sei um elf Prozent auf 1679 Petajoule gestiegen. Dabei hervorzuheben ist der Zuwachs bei der Windenergie an Land und auf See mit einem Plus von 50 Prozent. Photovoltaik und Solarthermie hätten immerhin um sechs Prozent zulegen können. Insgesamt hätten die erneuerbaren Energie ihren Anteil am Primärenergieverbrauch um gut einen Prozentpunkt auf 12,6 Prozent steigern können.

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Deckung des Stromverbrauchs wird nach den Erwartungen der AGEB In diesem Jahr bei 32,5 Prozent liegen. Dies stellt eine Verzehnfachung des Werts von 1991 dar. Bei der detaillierten Auswertung kommen die unter Erneuerbare subsummierten Quellen auf 30 Prozent. Sie produzierten demnach 194,1 Milliarden Kilowattstunden sauberen Strom. Ihr Anteil liegt den AGEB-Zahlen zufolge um mehr als vier Prozent höher als im Vorjahr. Die Erneuerbaren festigten damit ihre Spitzenposition. Unter den regenerativen Energien bleibt die Windkraft vorn und erreicht nun zwölf Prozent, gefolgt von der Biomasse mit 6,8 Prozent. Die Photovoltaik konnte den Anteil an der Bruttostromerzeugung binnen Jahresfrist um 0,2 auf 5,9 Prozent erhöhen.

Auf Platz zwei der Energieträger für die Bruttostromerzeugung rangiert weiter die Braunkohle mit 24 Prozent, was leicht unter dem Vorjahresniveau liegt. Die Steinkohle kommt auf einen Anteil von 18,2 Prozent – ebenfalls mit sinkendender Tendenz. Deutlich rückläufig ist auch der Anteil der Atomkraft. Die Kernenergie wird in diesem Jahr in Deutschland einen Anteil von 14,1 Prozent an der Bruttostromerzeugung haben. Erdgas liegt nach AGEB-Angaben bei 8,8 Prozent.

Der Exportüberschuss beim Strom wird in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch steigen. Nach den nun vorgelegten Zahlen flossen mehr als 83 Gigawattstunden Strom ins Ausland, während knapp 33 Gigawatt aus dem Ausland nach Deutschland kamen. Damit steigt der Überschuss auf mehr als 50 Gigawattstunden, wobei der meiste Strom in die Niederlande, nach Österreich, die Schweiz und Polen exportiert worden sei.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nutzt die AGEB-Veröffentlichung, um nochmal für seine Position für die geplante EEG-Reform 2016 zu werben. „Es ist erfreulich, dass die erneuerbaren Energien immer mehr an Bedeutung für den deutschen Strommix gewinnen. Damit wird aber auch klar, dass sich die regenerativen Anlagen zunehmend dem Wettbewerb stellen müssen. Für die weitere Systemintegration brauchen wir eine marktorientierte Förderung der Erneuerbaren Energien. Mit der EEG-Novelle 2016 müssen Auktionen zur Ermittlung der Förderhöhe für regenerative Anlagen eingeführt werden. Deshalb muss sich die Politik jetzt auf die kosteneffiziente Ausgestaltung von Ausschreibungen konzentrieren", sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Sie betonte zugleich, dass es auch in Zukunft einen Bedarf für konventionelle Reservekraftwerke gebe. (Sandra Enkhardt)

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