Die Stadtverwaltung von Freiburg hat eine Kampagne mit dem Titel „Dein Dach kann mehr“ gestartet. Damit sollen neue Investoren in Photovoltaik-Dachanlagen gewonnen werden. Neben der Stadt Freiburg sind auch die Energieagentur Regio Freiburg und der Verein Fesa an dem Projekt beteiligt, mit dem zunächst vor allem Besitzer von Einfamilienhäusern erreicht werden sollen. Nach einem Bericht der „Badischen Zeitung“ lässt sich die Stadt im Breisgau die zunächst auf ein Jahr angelegte Kampagne 80.000 Euro kosten, die aus Mitteln des Klimaschutzfonds stammen. Nach der Verabschiedung eines Photovoltaik-Mieterstromgesetzes sei auch eine gezielte Ausweitung der Kamagne auf Photovoltaik-Anlagen in Mehrfamilienhäusern geplant.
Mit dem Geld werden unter anderem Veranstaltungen, Broschüren, Führungen und Workshops finanziert. „In den kommenden Wochen und im Herbst wird das Umweltschutzamt eine Reihe von Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet anbieten, die verbreitete Vorurteile über Photovoltaik, etwa sie sei zu teuer oder ineffizient, ausräumen und die die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer Photovoltaik-Anlage darstellen“, heißt es von der Stadt. Zudem werden ab Ende Mai kostenlose Beratungstermine – auch direkt bei den Hausbesitzern – angeboten. Der Schwerpunkt der Beratung liege vor allem auf der Finanzierung der Photovoltaik-Anlagen.
Mit der Kampagne will die Stadt eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen; vielleicht auch ein Vorbild für andere Städte oder das Umland sein. Auf dem Städtetag in der kommenden Woche werde die Wirtschaftlichkeit von privaten Photovoltaik-Anlagen zumindest bereits ein Thema sein, berichtet die „Badische Zeitung“.
„Der Zuwachs an Photovoltaik-Anlagen muss um ein Vielfaches steigen, damit wir unser ehrgeiziges Klimaschutzziel bis 2050 eine klimaneutrale Stadt zu werden, erreichen können“, erklärte Freiburgs Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik bei der Vorstellung der Kamagne am Dienstag. Seit 2012 sei die Zahl der neu installierten Photovoltaik-Dachanlagen kontinuierlich gesunken. Damals seien Photovoltaik-Dachanlagen mit etwa 7,8 Megawatt neu installiert worden; 2014 seien es noch 2,1 Megawatt gewesen und 2015 noch 1,1 Megawatt. Nach Angaben der Stadtverwaltung waren 2015 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 37,2 Megawatt installiert, die etwa drei Prozent des in Freiburg verbrauchten Stroms produzierten.
Als Reaktion auf den rückläufigen Zubau habe die Stadt ein Ingenieurbüro mit einer Studie zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen beauftragt. Es sollte untersuchen, ob der Einbruch bei Neuinstallationen auf eine mangelnde Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik, zunehmende Komplexität des EEG oder einen Vertrauensverlust zurückgehe, der auf einer falschen Wahrnehmung der Rentabilität von Photovoltaik-Anlagen basiere. Das Ergebnis der Untersuchung habe ergeben, dass sich Photovoltaik-Anlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern lohnten. Dies gelte sowohl für die Nutzung von Photovoltaik-Eigenverbrauch als auch für den Fall der Volleinspeisung des Solarstroms. Für die Investition in eine neue Photovoltaik-Anlage sprechen nach Ansicht der Stadtverwaltung daher mehrere Gründe: Sie bietet eine sichere Rendite, sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und sie bietet die Möglichkeit einer teilweise unabhängigeren Stromversorgung.
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