Die Grenzen des Donald Trump

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100 Tage ist Donald Trump nun Präsident der USA. Die „Vereinigten“ Staaten sind tief gespalten. Trump wollte zum Beispiel Kohle und Öl fördern und die erneuerbaren Energien abwürgen. Doch das Gegenteil findet statt. Auch seine Kohle-Versprechen werden zum Desaster. Ein Kommentar von Franz Alt

In der Energiepolitik zeigt ihm die US-Wirtschaft seine Grenzen. Inzwischen ist auch die Öl-Lobby davon überzeugt, dass der Sonne und dem Wind die Zukunft gehören – aus ökonomischen und aus ökologischen Gründen. „It´s the economy, stupid“, wusste schon Bill Clinton. Sonne und Wind schicken eben keine Rechnung – sie sind kostenlose Geschenke des Himmels – und die erneuerbaren Energieträger werden auch in den USA unschlagbar preiswert.

Sogar Exxon Mobil mahnte den Präsidenten im März, genau deshalb das Pariser Klimaschutzabkommen nicht zu kündigen. Und soeben sagte auch Trumps Energieminister, er werde dem Präsidenten nicht empfehlen, das Abkommen zu kündigen, was Trump im Wahlkampf noch lauthals verkündet hatte.

Der Chef von General Electric, Jeffry Immelt, erklärte in einem Offenen Brief seinen Mitarbeitern, der Klimawandel werde am besten durch das Pariser Abkommen, welches 195 Staaten unterschrieben haben, bekämpft.

Fakt ist: Seit 2013 ging nach einer Studie des Environmental and Energy Institute (EESI) und des Bureau of Labor Statistics die Zahl der Kohlearbeitsplätze von 80.000 auf jetzt 53.000 zurück während im selben Zeitraum die Zahl der Arbeitsplätze bei Wind und Sonne von 183.000 auf 476.000 anstieg.

Nach Recherchen der „Zeit“ sagen inzwischen 75% der Republikaner-Anhänger, dass erneuerbare Energien gefördert werden sollen. Immer mehr republikanische Politiker müssen diese Stimmen der Basis ernst nehmen, wenn sie wiedergewählt werden wollen. Also: Wenn die Politiker schon ihr Fahne nach dem Wind hängen, dann müssen wir Wähler der Wind sein oder werden.

Nirgendwo in den USA werden so viele Windräder gebaut wie ausgerechnet im Öl-Staat Texas. Nach „Zeit“-Recherchen wäre Texas das sechsgrößte Wind-Land der Welt, wenn es ein eigener Staat wäre.

Auch andere republikanisch dominierte US-Staaten fördern erneuerbare Energien. Wenn Trump sagt „America first“, wird ihm heute von republikanischen Wählern die Frage gestellt: „Was ist amerikanischer als heimische Sonne und heimischer Wind?“ Hier entstehen die Jobs, welche Trump im Wahlkampf den Kohle-Kumpels versprochen hatte –  alles sehr amerikanisch!

— Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte aufwww.sonnenseite.com. —

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.

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