Die erst am Dienstag von der Bundesnetzagentur veröffentlichte interaktive Übersichtskarte von öffentlichen Ladepunkten in Deutschland führte zu breiter Kritik an dem Angebot. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bemängelte, dass die Karte nicht den Ansatz der Realität widerspiegele und auch Leserkommentare des pv magazine verwiesen auf deutlich umfangreichere Angebote.
Die interaktiven Karte der Bundesnetzagentur verzeichnet derzeit 1600 Ladeeinrichtungen mit 3335 Ladepunkten von mehr als 300 Betreibern. Die ebenfalls kostenlose Karte des Stromtankstellen-Verzeichnis von Going Electric führt dagegen 24.236 Ladepunkte allein in Deutschland. Insgesamt werden europaweit 55.622 Ladestationen verteilt auf 18.685 Stromtankstellen angezeigt und in Echtzeit aktualisiert (Stand: 20.04.2017, 12:00 Uhr). Darüber hinaus bietet Going Electric einen Routenplaner und die Möglichkeit, Ladesäulen passend für das eigene Auto zu finden. Über ein spezielles Filtersystem können zudem auch nach Ladesäulen in der Nähe von Restaurants, Hotels oder mit kostenlosen Parkmöglichkeiten gesucht werden.
Das im Vergleich zu Going Electric recht knappe Angebot der Bundesnetzagentur führte dagegen zu Unverständnis und der Frage nach dem Grund für die geringe Anzahl von Ladesäulen. Olaf Peter Eul, Pressesprecher der Bundesnetzagentur, sagte pv magazine, dass die Vollständigkeit nie der Anspruch gewesen sei. Vielmehr habe der Gesetzgeber eine Karte aller öffentlich zugänglichen Ladepunkten gefordert, die die Ladesäulenverordnung vom 17. März 2017 erfolgreich durchlaufen und der Veröffentlichung der Ladepunkte zugestimmt haben. Aus diesem Grund decke die Karte auch nur einen Teil der Ladeinfrastruktur in Deutschland ab. Den Besitzern von Elektroautos rate Eul daher, vorerst auf mehrere Quellen zur Verfügbarkeit von Ladestationen zurückzugreifen.
Die Karte der Bundesnetzagentur erfasse neben den anzeigepflichtigen Ladesäulen aber auch solche, die nicht von der Verordnung betroffen sind. Die Bundesnetzagentur hoffe demnach in Zukunft auf zahlreiche Einsendungen, um ein möglichst vollständiges Register zu erstellen. Nach Informationen von Eul gab es seit der Veröffentlichung der Pressemitteilung am Dienstag einen regelrechten Schub an Nachmeldungen.
Wann diese dann auch in der Karte angezeigt werden, konnte der Pressesprecher jedoch nicht beantworten. Die Karte solle jedoch zeitnah aktualisiert werden. Es sei nicht im Interesse der Bundesnetzagentur, Informationen zurückzuhalten, so Eul abschließend.
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Mit dem Anspruch, mit dem die Bundesnetzagentur antritt,
kann diese Ladekarte nur eine Totgeburt werden.
Auch wenn dies vom Gesetzgeber gefordert ist, einen Sinn ergibt dies beim besten Willen nicht. Eine Ladekarte ohne Anspruch auf Vollständigkeit ???
Nur um einer Anforderung des Gesetzgebers zu genügen, der anscheinend
keine Ahnung von den Anforderungen der Elektromobilität hat !!
Der Amtsschimmel hat also gewiehert und zum Glück gibt es das
Stromtankstellenverzeichnis von GoingElectric, dass genau den Anforderungen entspricht, die Elektroautofahrer stellen,
damit sie immer genug „Elektronen“ im Akku haben 🙂