Die Erneuerbaren und Erdgas haben im vergangenen Jahr ihren Anteil am Primärenergieverbrauch steigern können. Dies geht aus der Veröffentlichung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) vom Freitag hervor. Insgesamt sei der Energieverbrauch gegenüber 2014 um etwas mehr als ein Prozent gewachsen, was vor allem durch den etwas höheren Heizbedarf begründet gewesen sei. Auch die positive Konjunkturentwicklung sowie der Bevölkerungszuwachs hätten zu einem größeren Energiebedarf geführt, der aber weitgehend durch eine höhere Energieeffizienz ausgeglichen worden sei.
Grafik: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
Die Entwicklung der einzelnen Energieträger ist 2015 der AGEB zufolge sehr unterschiedlich ausgefallen. Der Mineralölverbrauch sei „praktisch unverändert“ auf dem Niveau von 2014 verblieben, während der Erdgasverbrauch um fünf Prozent gestiegen sei. Der Verbrauch von Stein- und Braunkohle sei 2015 leicht rückläufig gewesen, wobei diese vor allem für die Stromerzeugung genutzt würden. Aufgrund der Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld Mitte 2015 habe die Kernenergie ein Minus von sechs Prozent verzeichnet. Die Erneuerbaren legten hingegen kräftig zu. Ihr Beitrag sei um knapp zehn Prozent auf 1669 Petajoule angewachsen. Die Windkraft an Land und auf See verzeichnete dabei nach AGEB-Angaben ein Plus von mehr als 50 Prozent gegenüber 2014. Die Photovoltaik und Solarthermie steigerten ihren Anteil um sieben Prozent, die Biomasse bei der Stromerzeugung um rund zwei Prozent. Dagegen sei der Anteil von Biokraftstoffen um sechs Prozent im vergangenen Jahr gesunken.
Im vergangenen Jahr erreichten die erneuerbaren Energien damit einem Anteil von 12,5 Prozent am Primärenergieverbrauch in Deutschland, wie die Statistik zeigt. Dies ist ein Plus von einem Prozent gegenüber 2014. Der Erdgasanteil sei von 20,4 auf 21,1 Prozent gestiegen. Mit 33,9 Prozent ist der Mineralölanteil weiter am höchsten. Braun- und Steinkohle kamen nach der AGEB-Auswertung von 11,8 und 12,7 Prozent, während die Kernenergie nur noch bei 7,5 Prozent lag.
Weiter gewachsen sei die inländische Energiegewinnung, was auch dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien zu verdanken ist. Sie stieg um 1,6 Prozent auf 4131 Petajoule im vergangenen Jahr an, wie es weiter hieß. Ein Rückgang sei bei der Förderung von Steinkohle und Erdgas in Deutschland zu verzeichnen gewesen. „Mehr als 80 Prozent der heimischen Energiegewinnung entfallen auf erneuerbare Energiequellen und Braunkohle. Insgesamt deckte die heimische Energieproduktion im vergangenen Jahr 31 Prozent des Gesamtverbrauchs“, so die AGEB. (Sandra Enkhardt)
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