Auf dem Kulturzentrum Centro Cultural Gabriela Mistral (GAM) in Santiago de Chile sorgt nun eine 100-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage dafür, dass künftig ein Teil des Energiebedarfs mit Solarstrom gedeckt werden kann. Der chilenische Energieminister weihte die Photovoltaik-Dachanlage nun offiziell ein. Es ist eines der ersten Projekte, das im Zuge des Solardachprogramms „Techos Solares Públicos“ realisiert wurde. Der Bau von 60 bis 70 weiteren Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden sollen in diesem Jahr noch international ausgeschrieben werden, wie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mitteilte. Sie unterstützt die chilenische Regierung bei der Konzeption und Umsetzung des Programms im Auftrag des deutschen Bundesumweltministeriums und dessen Internationale Klimaschutzinitiative (IKI).
„Das Programm zur Förderung öffentlicher Solardächer läuft noch bis zum Jahr 2018. In den nächsten Monaten wird ein Gesamtvolumen von ca. zwei Megawatt international ausgeschrieben. Das heißt: auch deutsche Unternehmen können teilnehmen“, erklärt GIZ-Berater Matthias Grandel. Bislang werden in dem lateinamerikanischen Land vor allem große Photovoltaik-Kraftwerke in der Atacama-Wüste realisiert, die über sehr hohe Einstrahlungswerte verfügt. Mit Unterstützung der GIZ plane die Regierung nun die Ausweitung des Booms auf kleinere Photovoltaik-Dachanlagen für den Eigenverbrauch. „Der solare Eigenverbrauch ist für die chilenische Regierung der logische nächste Schritt, um die Energiewende voranzubringen. Die stark gefallenen Preise auch für Aufdachanlagen versprechen hier ein großes Potenzial – so liegen die Systemkosten der 100 Kilowatt-Anlage auf dem GAM bei nur 1,33 US-Dollar/Wattpeak netto“, so Grandel weiter.
Die nun eingeweihte Anlage sei die größte Installation, die unter das chilenische Eigenverbrauchsgesetz falle. Der Solarstrom soll komplett selbst verbraucht werden, wobei jährlich voraussichtlich rund 125.500 Kilowattstunden erzeugt würden. Der Autarkiegrad des GAM liegt damit bei zehn Prozent. Nach dem chilenischen Anreizprogramm bekommen Stromkunden für eingespeisten Solarstrom den Arbeitspreis für kommerzielle und industrielle Abnehmer angerechnet. Dieses Fördersystem gilt für Anlagen bis 100 Kilowatt. Bis Februar 2016 wurden nach Angaben der chilenischen Strommarktbehörde SEC insgesamt 125 Anlagen mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt 1,8 Megawatt nach dem chilenischen Eigenverbrauchsgesetz angeschlossen. (Sandra Enkhardt)
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