Das Marktforschungsunternehmen IHS geht davon aus, dass der Weltmarktpreis für Polysilizium im April auf 19 US-Dollar pro Kilogramm ansteigen wird. Noch im Februar kostete ein Kilogramm Polysilizium IHS zufolge nur 12 US-Dollar. Der Hauptgrund für den Preisanstieg sei eine Absenkung der Einspeisevergütung in China am 1. Juli 2016, sagt IHS-Analyst Karl Melkonyan. "Käufer können mit dem Kauf von Polysilizium für Solarmodule nicht länger warten, wenn diese vor Ende Juni hergestellt und installiert werden sollen." Es sei zwar höchst unwahrscheinlich, dass die Polysiliziumpreise in der zweiten Jahreshälfte weiter steigern, gleichbleibende Preise seien aber möglich, wenn die Nachfrage hoch bleibt, wie es Prognosen vorhersagen.
US-amerikanische Silizium-Hersteller hätten ihren Zugang zum chinesischen Markt aufgrund des Handelsstreits zwischen China und den USA weitestgehend verloren, sagt IHS. Viele US-Hersteller kämen daher in finanzielle Bedrängnis, weil sie nicht von der starken Nachfrage in China und den steigenden Polysiliziumpreisen profitieren könnten. Asiatische Länder, insbesondere Korea, könnten hingegen davon profitieren, dass sie ihre Marktanteile in China und anderen Ländern ausgebaut haben. Koreanische Hersteller bedienen derzeit fast die Hälfte der Nachfrage nach Polysilizium in China, so IHS.
Dass westliche Hersteller ihr Polysilizium nicht mehr nach China verkaufen können, führe zu überhöhten Lagerbeständen und habe auch schon Fabrikschließungen verursacht, sagt IHS-Analystin Jessica Jin. "Die meisten Wafer-Fabriken befinden sich in China." Daher ändere auch der Versuch das Silizium zu niedrigeren Preisen zu verkaufen nichts an der schwierigen Situation für die westlichen Hersteller. Die Nachfrage nach Silizium außerhalb von China sei eben eher gering. (Mirco Sieg)
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