Einige Schlaumeier unter den Klimaskeptikern und Klimaleugnern fragten mich in den letzten Wochen immer wieder: „Wo bleibt denn der Klimawandel bei diesem langen, kalten und schneereichen Winter?“ Klimawandel – das sei doch reine Hysterie und Angstmache.
Als ob ein kalter Winter in Deutschland ein Gegenbeweis gegen die globale Erwärmung sein könnte! 20 Grad plus an Weihnachten 2012 und Minusgrade an Ostern 2013, also die zunehmenden Wetterextreme, sind eher die Vorboten des Klimawandels als dessen Widerlegung.
Die zunehmende globale Erderwärmung und ihre Folgen wurden soeben auch in einer Studie des Deutschen Alpenvereins bestätigt. Danach könnte der viele Schnee der letzten Monate bald der „Schnee von gestern“ sein.
Geht es so weiter mit dem Klimawandel, dann könnten Oberstdorf und die Zugspitze bald die letzten deutschen Skigebiete werden. Skifahren in Deutschland also nur noch bei Kunstschnee?
Die Studie geht davon aus, dass Wintersport bald nur noch in höher gelegenen Gebieten möglich ist. Schon in 20 Jahren sei nur noch die Hälfte der bisherigen Skigebiete schneesicher.
Langfristig werden sogar nur noch fünf Prozent als schneesicher gelten, so der Innsbrucker Geograf Robert Steiger als Autor der Untersuchung. Schneesicher sind Regionen, in denen an mindestens 100 Tagen pro Jahr genügend Schnee vorhanden ist.
Der Klimawandel lässt die Gletscher schmelzen und bedroht die weiße Winterpracht. Robert Steiner: „Mit zunehmender Erwärmung reduzieren sich einerseits die zur Verfügung stehenden Schneestunden mit ausreichend kalten Temperaturen. Andererseits verringert sich das Naturschneeangebot in manchen Hochlagen und die Schneeschmelze verstärkt sich“.
Auch die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris warnt vor zunehmender Klimaerwärmung. Der Grund: Die erneuerbaren Energien bieten zwar eine große Chance, aber sie halten noch nicht Schritt mit dem steigenden Energiebedarf der Welt.
Es wäre ja schön, wenn die Klimaleugner recht behielten, aber leider sprechen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse dagegen.
– Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte auf www.sonnenseite.com. Franz Alt schreibt dort regelmäßig. –
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