Bosch hat nun die endgültige Schließung seiner Entwicklungsaktivitäten der Bosch Solar CISTEch GmbH und damit des Standorts in Brandenburg/Havel verkündet. Mehr als drei Jahre seien umfassend alle Optionen geprüft worden, wie die Aktivitäten fortgeführt werden könnten, teilte der Stuttgarter Konzern am Donnerstag mit. „Das Unternehmen sieht jedoch keine Möglichkeit, die Aktivitäten wirtschaftlich fortzuführen.“ Zum Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze seien seit Mitte 2014 zahlreiche Gespräche mit potenziellen Investoren geprüft worden. „Eine wirtschaftlich tragfähige Perspektive für die Bosch Solar CISTech GmbH konnte jedoch keiner dieser Interessenten bieten“, hieß es weiter. Dies gelte auch für die beiden letzten Interessenten, mit denen noch bis vor wenigen Tagen intensive Gespräche geführt worden seien. Auch die Alternative, andere Bosch-Aktivitäten an diesem Standort anzusiedeln, habe keine tragfähige Perspektive ergeben.
Für die noch etwa 160 Mitarbeiter am Standort solle nun nach „möglichst sozialverträglichen Lösungen“ gesucht werden wie etwa die Vermittlung innerhalb der Bosch-Gruppe. Zehn Mitarbeiter hätten in den vergangenen Monaten bereits eine Anschlussbeschäftigung innerhalb der Bosch-Gruppe übernommen, weitere zehn Mitarbeiter außerhalb. Allen Auszubildenden am Standort habe Bosch bereits einen Ausbildungsplatz an anderen Standorten angeboten. Die Geschäftsführung von Bosch CISTech sei im Gespräch mit den Arbeitnehmervertretern und wolle nun umgehend die Verhandlungen zum Abschluss eines Interessenausgleichs und Sozialplans für die Mitarbeiter konkretisieren. Dabei gehe es um eine mögliche Transfergesellschaft zur Vermittlung oder Weiterqualifikation; ebenso um Vorruhestandsregelungen und Abfindungszahlungen, hieß es weiter.
Bereits im Herbst 2015 hatte Bosch die Schließung des Standorts angekündigt, allerdings noch ohne konkreten Zeitrahmen. Es ist das Ende der Photovoltaik-Aktivitäten des Stuttgarter Konzerns, der bereits im März 2013 seinen Ausstieg aus dem Geschäft mit der kristallinen Photovoltaik verkündet hatte. Damals hielt er an der Dünnschicht-Tochter zunächst noch fest. Das Werk in Arnstadt war in der Folge dagegen an Solarworld verkauft worden, das sich verpflichtete, einen Großteil der Mitarbeiter zu übernehmen und die Produktion fortzuführen. Auch die Beteiligung an Aleo Solar veräußerte Bosch damals an ein asiatisches Konsortium und konnte so den Erhalt des Produktionsstandorts im brandenburgischen Prenzlau sichern. (Sandra Enkhardt)
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