Für den Innovation Installation Award von pv magazine und Hanwha Q-Cells hatten sich 20 Unternehmen beworben, vier davon wurden von pv magazine ausgewählt, ihr Projekt oder Konzept auf der Intersolar Europe vorzutragen (siehe hier). Nach dem Pitch konnten pv magazine Leser zwei Wochen lang online abstimmen und ihre Wertung abgeben. Bei den über 800 Stimmen, die bis Freitag eingegangen sind, hat sich der Betrieb aus Thüringen gegen die drei Mitnomminierten durchgesetzt.
„Ich fand faszinierend, welches Verständnis sie haben“
Maxx Solar Energy hat eine Finanzierung für eine Photovoltaikanlage auf der Dominican Grimley Schule aufgesetzt, das ist eine Taubstummenschule mit rund 100 Kindern. Ortmann denkt, dass das Projekt Vorbildcharakter hat und das Modell zum Bau weiterer Anlagen führen kann. Denn auch wenn viele Solarenergie gut finden, es fehlt oft das Geld.
Der Installation Innovation Award geht an Maxx-Solar Energy.
Seine Partner in der Schule sind Schwestern, teilweise über 70 Jahre alt. „Ich fand faszinierend, dass Leute in hohem Alter das Verständnis dafür haben, welche Rolle erneuerbare Energien und Unabhängigkeit spielen kann“, sagt Ortmann. „Be more independent“ ist sein Motto für das Projekt. Bei der Grimley Schule gilt das sowohl die Stromsicherheit angeht, als auch was die Hilfe zur Selbsthilfe betrifft, die er gibt.
PV-Miete als Finanzierungslösung
„Klar, da gibt es ganz viel Sonne, da muss man unbedingt hin“, sagt Ortmann. Aber die Finanzierung sei eben oft ein Problem. Ortmann und sein Team müssen mögliche Betreiber und Investoren zusammen bringen und für beide eine gute Lösung entwickeln. Die Schule mietet nun die Photovoltaikanlage.
Die Rahmenbedingungen stimmen. Die Sonneneinstrahlung ist laut Ortmann ungefähr doppelt so hoch wie in Deutschland, der Strom sei dafür nur halb so teuer. Für Eigenverbrauchsanlagen sei die Amortisation damit ähnlich wie hierzulande. Dazu komme der Aspekt Unabhängigkeit, da die Stromversorgung nicht so sicher sei wie in Europa.
Maxx-Solar hat das Projekt mit einem lokalen Installateur umgesetzt. „Wir helfen den Leuten nur, etwas zu tun, und sind nur begleitend täglich“, beschreibt Ortmann das Motto. Das Mietmodell funktioniert wie in Deutschland. Die Eigentümer sind „aus unserem Bereich“, unter anderem eine Steuerberaterin und ein Eigentümer aus Südafrika. Zunächst geht es darum, zu zeigen, wie es gehen kann.
Video des Pitches von Dieter Ortmann auf der Intersolar Europe
Die Schule kann, so Ortmann, das System nach 12 Jahren für einen geringen Preis, ungefähr 100 Euro pro Kilowatt, übernehmen. Das ist übrigens oft ein kritischer Punkt. Der Mietzins darf nicht zu hoch sein und der Kaufpreis nach Ende der Mietphase muss angemessen sein, damit der Mieter etwas von der Anlage hat. Bei dem Projekt auf der Dominican Grimley Schule ist das der Fall. Die monatliche Miete liegt bei rund 2.700 Euro. Bei 70 Prozent Eigenverbrauch liegt sie bereits unter den eingesparten Stromkosten. Bei der Systemauslegung dürfte die Eigenverbrauchsquote aber nahe an die 100 Prozent heran kommen.
Damit bleibt auch in der Mietphase Monat für Monat ein ordentlicher Gewinn bei der Schule, bei 90 Prozent Eigenverbrauch ungefähr 800 Euro im Jahr, wie sich aus den von Maxx-Solar angegebenen Zahlen errechnen lässt.
Die Anlage hat 20 Kilowatt, diese produziert 33.000 Kilowattstunden, 144.000 Kilowattschulen benötigt die Schule. „In zehn Jahren hat sich die Anlage bezahlt gemacht“, so Ortmann. Das einzige was noch fehlt, sei die Notstromversorgung. Da sucht er derzeit nach Möglichkeiten, wie er das noch finanzieren kann. (Michael Fuhs)
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