Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Manz AG am Montag erzielte der Insolvenzverwalter mit der Tesla Automation GmbH die Einigung über einen Kaufvertrag. Dort sei festgeschrieben, dass Tesla Automation den Standort Reutlingen weiterbetreiben und mehr als 300 Mitarbeiter sowie bewegliches Sachanlagenvermögen übernehmen werde. Der Kaufvertrag stehe noch unter dem Vorbehalt der fusionsrechtlichen Prüfung durch das Kartellamt, erklärte Insolvenzverwalter Martin Mucha von der Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger. Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Der Verkaufserlös fließe der Insolvenzmasse zu.
„Wir sind froh darüber, die mit Tesla geführten Verhandlungen erfolgreich zum Abschluss gebracht zu haben, viele Arbeitsplätze zu erhalten und den Mitarbeitern somit eine berufliche Zukunft in dem wohl bekanntesten Automobilkonzern der Elektromobilität ermöglicht zu haben“, erklärte Mucha. Tesla Automation hat seinen Hauptsitz in Prüm und ist die deutsche Tochtergesellschaft des US-Elektroautoherstellers Tesla. An drei Standorten produziert es bislang Sondermaschinen. „Der Standort in Reutlingen ist eine ideale Ergänzung zur weiterhin erfolgreichen Umsetzung unserer weltweiten Automatisierungsprojekte im Tesla Konzern. Wir freuen uns sehr, dort zukünftige Innovationen zu realisieren“, erklärte Lothar Thommes, Geschäftsführer bei Tesla Automation.
Manz hatte kurz vor dem Jahresende 2024 den Insolvenzantrag angekündigt und beim Amtsgericht Stuttgart gestellt. Im Januar sei der Verkaufsprozess auf alle Geschäftsbereiche ausgeweitet worden. Alle wirtschaftlich eigenständigen und weiterhin am Markt tätigen Tochtergesellschaften und sonstige Beteiligungen der Manz AG sollen veräußert werden, bekräftigte der Insolvenzverwalter. „Der strukturierte Verkaufsprozess über die weiteren Assets wird – in einem sehr anspruchsvollen Marktumfeld – mit höchster Priorität vorangetrieben. Wir führen derzeit mit mehreren Interessenten aussichtsreiche Gespräche“, so Mucha.
Die Erhaltung der Manz AG als Unternehmen sei nicht möglich. Der operative Geschäftsbetrieb der Manz AG könne daher nicht fortgeführt werden, hieß es vom Insolvenzverwalter weiter. Rund 100 Mitarbeiter seien davon betroffen, denen der Übertritt in eine Transfergesellschaft angeboten wird, um den Arbeitsplatzverlust bestmöglich abzufedern. Die Verkaufserlöse werden genutzt, um die nicht nachrangigen Insolvenzgläubiger zu befriedigen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters wird dies teilweise erfolgen, während Auszahlungen an die Inhaber von Manz-Aktien als nachrangige Insolvenzgläubiger nicht zu erwarten sind.
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