Der Photovoltaik-Zubau schlägt sich immer stärker in den Day-Ahead-Preisen an der Strombörse nieder. So war Strom 2024 im Jahresschnitt um 19 Uhr 73 Euro pro Megawattstunde teurer als um 14 Uhr. Im Vorjahr lag der Preisunterschied noch bei 66 Euro pro Megawattstunde. Das geht aus dem Bericht „Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2024“ hervor, den Agora Energiewende vorgelegt hat. Die Spreizung macht es attraktiv, Strom gezielt in den Mittagsstunden zu verbrauchen. Seit Anfang dieses Jahres müssen alle Versorger dynamische Stromtarife anbieten, deren Preise das Börsengeschehen stundenscharf abbilden.
Aus der Analyse geht auch hervor, dass der Marktwert der Photovoltaik sowohl absolut als auch relativ im Vergleich zum durchschnittlichen Börsenstrompreis im letzten Jahr gesunken ist. Am größten war die Differenz im Mai, als der Marktwert Solar auf 32 Euro pro Megawattstunde sank. Das entspricht 47 Prozent des durchschnittlichen Strompreises. In den übrigen Sommermonaten lag die relative Marktwertigkeit etwas höher. Im erzeugungsgewichteten Jahresmittel betrug sie 60 Prozent, nach 76 Prozent im Vorjahr. Auch in absoluten Zahlen nahm der Marktwert Solar ab. Mit sinkenden Markterlösen muss der Bund mehr Geld zur Verfügung stellen, um das EEG-Konto stabil zu halten.
Dunkelflauten kaum Auswirkungen auf Verbraucherpreise
Darüber hinaus zeigt die Agora-Analyse, dass sich durch Dunkelflauten verursachte außergewöhnlich hohe Börsenpreise kaum auf die Verbraucherpreise auswirken. Die Experten haben 2024 insgesamt 108 Stunden mit Knappheitspreisen gezählt – nach ihrer Definition Stunden, in denen der Preis über den Einsatzkosten einer Gasturbine inklusive Preisaufschlag liegt.
Im Mittel war der Strompreis in diesen Stunden 4,5 mal so hoch wie im Jahresmittel. Das ließ den Durchschnittsstrompreis um 3,10 Euro pro Megawattstunde auf 78,30 Euro pro Megawattstunde steigen. Bezogen auf einen – allerdings sehr hoch angesetzten – Haushaltstrompreis von 40,90 Cent pro Kilowattstunde entspricht dies einem Aufschlag von 0,8 Prozent. Bezogen auf einen Industriestrompreis von 17 Cent pro Kilowattstunde beläuft sich das Plus auf 1,8 Prozent.
An insgesamt 514 Stunden des Jahres lag der Börsenpreis bei null Euro pro Megawattstunde oder darunter. Damit verringerte sich der Preis im Jahresmittel um 5,50 Euro pro Megawattstunde.
Hoher Erneuerbaren-Anteil bei Stromimporten
Die Agora-Analyse zeigt auch, dass Deutschland 2024 insgesamt 77 Terawattstunden Strom importierte, bei einem Export von 49 Terawattstunden. Windstrom hatte einen Anteil von 19 Prozent an den Importen, Wasserkraft von 21 Prozent, auf die Photovoltaik entfielen sechs Prozent. Bei den Exporten entfielen 31 Prozent auf Windstrom und 14 Prozent auf Solarenergie.
Nach Berechnungen von Agora Energiewende sind die deutschen Treibhausgasemissionen 2024 um drei Prozent gesunken. Dies sei vor allem der Energiewirtschaft zu verdanken – unter anderem wegen des Erneuerbaren-Zubaus. Sie deckten 55 Prozent des Bruttostromverbrauchs.
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Dem Tabu-Thema AKW-Strom geht man wie üblich und so gut wie möglich aus dem Weg, bei den Agora-Importgrafiken tauchen nur die EE auf. Auf der SMARD-Plattform ist man kommunikativer, der Import von AKW-Strom betrug 17 TWh, also rund 2 AKWs. Schaden tut das nichts, das entspricht ja immerhin fast der Strommenge aller deutschen Steinkohlekraftwerke.
Welcher Strom aus Dänemark kommen soll, wo die doch fast eine ausgeglichene Im/Exportbilanz haben? Der Strom wird durchgeleitet und stammt aus Schweden (Kernkraft) und Norwegen.
Die wichtigste Zahl findet sich auch nur hinten: 20% des deutschen Energiekonsums stammt aus EE.
Wir hängen weiterhin voll an Öl, Gas und Kohle, gerade mal 1% weniger als im letzten Jahr.
Und zu verdanken ist das auch alles nur dem warmen Wetter und der wegbrechenden Industrie.
Zitat aus dem Artikel:
Der Photovoltaik-Zubau schlägt sich immer stärker in den Day-Ahead-Preisen an der Strombörse nieder. So war Strom 2024 im Jahresschnitt um 19 Uhr 73 Euro pro Megawattstunde teurer als um 14 Uhr. Im Vorjahr lag der Preisunterschied noch bei 66 Euro pro Megawattstunde. Das geht aus dem Bericht „Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2024“ hervor, den Agora Energiewende vorgelegt hat. Zitat Ende.
Auch diese Agora Analyse entspricht nicht der Realität, und leidet unter dem, was ich das „Faule Ei“ nenne, das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung.
Der Day Ahead Handel – die Grundlage dieser Analyse – findet in den Bilanzkreisen der Versorger statt, und da wurden die Erneuerbaren 2010 raus genommen, und werden separat an der Börse als Überschuss verramscht.
Ich würde da auch nicht von Marktwert reden, seit dem die EE an der Börse verramscht werden müssen.
Importiert wird vor allem Atomstrom aus Frankreich, ungefähr die Menge, die dem Volumen entspricht, was die stillgelegten AKW produziert hätten. Auch ein weiterer Ausbau von PVA wird daran nicht viel ändern können.
Im Sommer hingegen produziert Solar zu viel Strom. Dann werden zukünftig Anlagen abgeregelt. Ich bin gespannt, wie sich dann der Photovoltaik Markt entwickeln wird.