Medea soll Methan in Wasserstoff und festen Kohlenstoff spalten

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Um Eifersucht, Leidenschaft und Rache geht es in der griechischem Tragödie „Medea“. Das gleichnamige Hamburger Forschungsvorhaben hingegen widmet sich der Methan-Dekarbonisierung mittels Mikrowellen-Niedertemperatur-Plasmacracking. Projektpartner aus dem Competence Center für Erneuerbare Energien und Energiesffizienz (CC4E) der HAW Hamburg, der iplas GmbH und der Hamburger Energienetze GmbH haben dafür eine neue Anlage entwickelt, die mit Hilfe von Mikrowellenplasma aus Methan klimafreundlich Wasserstoff und festen Kohlenstoff (Carbon Black) gewinnen soll.

Wie die Projektpartner am Montag mitteilten, hat mit der Inbetriebnahme der Anlage und dem anschließenden Testbetrieb die zentrale Phase des Forschungsvorhabens begonnen. „Mit unserem Forschungsvorhaben Medea und der darin entwickelten Plasmacracking-Anlage kann Wasserstoff aus Biomethan zukünftig unter Abscheidung von Kohlenstoff, also CO2-negativ produziert werden. Wegen des sehr geringen Stromverbrauchs des Plasmacrackings ist das ein vielversprechender Ansatz“, so CC4E-Leiter Hans Schäfers. Der Anlagentestbetrieb wird zunächst mit konventionellem Erdgas durchgeführt. Zukünftig soll das Plasmacracking jedoch mit Biomethan als Rohstoff durchgeführt werden.

Unter anderem sollen während des Testbetriebs Einblicke in eine klimafreundliche Erzeugungstechnologie für Wasserstoff gewonnen werden, die in ein paar Jahren Marktreife erlangen könne. Erwartet werden wichtige Erkenntnisse etwa zum Betriebsverhalten, zu den Produktqualitäten und zu betriebswirtschaftlichen Fragen einer Skalierung des Verfahrens. Da sich der Prozess unter Ausschluss von Sauerstoff abspiele, bilde sich kein CO2. Durch die gezielte Energieübertragung der Mikrowellenstrahlung in die Bindungen des Methans werde zudem weniger Energie benötigt als bei der Dampfreformierung oder der Elektrolyse. Außerdem könne die Technologie dank der Mikrowellentechnik flexibel an- und abgefahren werden.

 

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