Im November 2024 sind die Preise im Stromterminmarkt der EEX im Durschnitt leicht angestiegen. Für das Jahr 2025 notierte das Base-Produkt Strom knapp 95 Euro pro Megawattstunde und somit deutlich mehr als im Vormonat. Die Preise für spätere Handelsjahre sind allerdings leicht gesunken und liegen weiterhin bei unter 70 Euro pro Megawattstunde. Auf dieser Basis ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für die PPA-Bepreisung vor allem für kürzere Laufzeiten angestiegen.
Demgegenüber sind die von uns für den November 2024 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (Dezember 2024) dennoch gesunken. Unter Berücksichtigung marktüblicher Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise liegen diese bei rund 37 bis 50 Euro pro Megawattstunde.
In diesem Jahr haben sich die Kannibalisierungseffekte der Photovoltaik in Form von niedrigen Marktwerten und hohen Erzeugungsmengen bei negativen Preisen stärker und früher, als von den meisten Marktteilnehmern erwartet wurde, bemerkbar gemacht. Dies hat dazu geführt, dass vor allem bei längeren PPA-Laufzeiten konservativere Risikoabschläge angesetzt werden. Die aktuell eher niedrigen Preise für Herkunftsnachweise kompensieren dies allerdings nicht, sodass das resultierende PPA-Preisniveau eine Herausforderung für förderfreie Neubauprojekte darstellt.
—- Der Autor Christian Schock ist Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für Photovoltaik- und Wind-relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Vertragsinhalten von Power Purchase Agreements und Direktvermarktungsverträgen sowie deren Beschaffung für Stromerzeuger bis hin zum Monitoring marktseitiger und regulatorischer Entwicklungen im deutschen Photovoltaik- und Windkraft-Markt. —
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