Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Jens Spahn, hat mit seinem Auftritt bei dem vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) veranstalteten „Forum Wärmepumpe“ am vergangenen Mittwoch für reichlich Kritik und Unverständnis gesorgt. Dem konsternierten Publikum hatte der frühere Gesundheitsminister nicht nur die bekannte Position seiner Partei erklärt, im Falle eines Wahlsieges die letzte Novelle des Gebäudeenergiegesetzes rückgängig zu machen und die bestehende Förderung zu kürzen und mittelfristig ganz abzuschaffen. Er stellte auch generell den Umstieg auf Wärmepumpen infrage. Spahn verblüffte zudem mit dem Vorschlag, sogar Ölheizungen weiter zu nutzen, indem sie mit „grünem Öl“ klimafreundlicher gemacht werden. Dabei gilt selbst der direkte Einsatz von grünem, also mit erneuerbaren Energien produziertem Wasserstoff als zu energieintensiv. Bei „grünem Öl“ wäre die Gesamtwirkungsgradkette nochmals deutlich schlechter.
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) nahm dies nun zum Anlass für ausdrückliche Kritik an Spahn. Dessen Aussagen „sorgen für Verunsicherung in der gesamten Branche und Bevölkerung“, heißt es in einer Mitteilung. Jochen Theloke, Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt, mahnte „technisch-wissenschaftlichen Sachverstand in politischen Debatten“ an.
Zum Thema Förderung hieß es, diese sei „gerade unter dem Sozialaspekt“ so lange wichtig, wie das Verhältnis von Strom- zu Gaspreisen nicht bei 2,5 liege, Strom also mehr als das Zweieinhalbfache pro Kilowattstunde koste wie Gas. Der Verband erinnert daran, dass rund 75 Prozent der 19 bis 19,5 Millionen Wohngebäude noch eine Wärmeversorgung auf Basis fossiler Energien haben und dass rund ein Sechstel (15 Prozent) der CO2-Emissionen im Gebäudesektor entstehen. Der VDI hat zum Thema Wärmepumpeneinbau eigens einen Faktencheck erstellt.
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Es wird ja viel polemisch gelästert über den Kinderbuchautor im BMWK, ich habe aber den Eindruck, dass der schneller lernt, als der Banklehrling, der sich da so schlau vorkommt.
Tja wenn man Politikwissenschaftler aka Bachelor of Arts auf die Realität treffen, dann wird auch von grünem Öl schwadroniert. Wenigstens hält der VDA dagegen.
Jens Spahn sollte mit dem weitermachen wobei er weniger schaden anrichtet – nicht in der Regierung sitzen und kein Steuergeld verbrennen.
Heiner Mosch
Moin.
Ich glaube dass die CDU davon träumt, die Bringschuld *Klimaneutralität * mit maximal wenig Aufwand und Änderungen in der BRD zu begleichen.Am liebsten wäre es der CDU, wenn Saudi-Arabien, Spanien, Griechenland und die Nordafrikanischen Länder mithilfe von Windenergieanlagen , Photovoltaikanlagen , Meerwasser und C02 aus der Umgebungsluft alle bisherigen bekannten Kraftstoffe synthetisch herstellen.
G-Heizöl,G-Diesel,G-Super , G-CH-Gas …
Dazu noch einige sehr dicke Gleichstromkabel, die Strom direkt nach Deutschland aus diesen Ländern liefern.
Einen finanziellen Energieselbstversorger-Vorteil für die Deutsche Nation wird
es dann aber nie geben. Es bliebe alles beim alten ,
und die Deutschen müssten für externe Energielieferungen fett zahlen wie eh und je . Ich denke
grüne und günstige Kraftstoffe sind gegenwärtig noch sehr unrealistisch.
„Es bliebe alles beim alten“
Aber nicht doch! Wir könnten endlich diese ‚hässlichen‘ Windräder wieder abbauen /s
Mehr oder weniger Zitat vom ‚alten Fritz‘.
Es ist erschreckend, mit welchem Personal und Vorstellungen die CDU in den Bundestagswahlkampf geht. Nur mit Behauptungen rechter als Rechts wird das nichts.
Es ist auch verwunderlich, dass die CDU weiter dem Glauben anhängt, dass die im Land benötigte Energie möglichst wenig in Deutschland produziert werden soll und dass sie zu Preisen importiert werden könne, die das wettbewerbsfähige Wirtschaften in Deutschland ermöglicht. Ich halte das für eine Illusion.
Und da kommt noch hinzu, dass diese Energieimporte ebenso von heute auf morgen aus politischen Gründen gekappt werden können, wie wir das gerade mit Russland erlebt haben.
Ich bin immer wieder erstaunt wie Dänemark bereits nach der ersten Ölkrise 1974 die Zeichen der Zeit erkannt hat und konsequent auf heimische Energieerzeugung umgeschwenkt ist und bei uns passierte 50 Jahre nichts.
Die Energiesicherheit ist massiv gefährdet in Deutschland. Und wir sind extrem verwundbar durch Energiepreisschocks wie wir gerade erlebt haben.
Solche Schocks können jederzeit wieder über uns hereinbrechen.
Leute wie Herr Spahn stehen für ein „größenwahnsinniges“ Deutschland.
Der Ex-VW Chef Herbert Diess nannte kürzlich in der Sendung Lanz E-Fuels eine Fatamorgana.
Jens Spahn – war der nicht mal Gesundheitsminister, unter dessen „Regentschaft“ sich rein gar nichts verbesserte und sogar noch Geld für irgendwelche Masken verbrannt wurde? Nun kommt so jemand und spielt sich als der Energieexperte auf. Hut ab. Manche Politiker scheinen alles zu können. Hoffentlich verbrennt Herr Spahn sich mit solchen Äußerungen nur seine Finger und nicht noch mehr Geld, geschweige denn fossile Brennstoffe.
Aber das Schöne: noch haben wir ja die Wahl.
Moin.
Das Grundproblem ist , dass sich die Energiewende rein politisch gar nicht mehr voran bringen lässt.
Mit Politik kann man positive Stimmungen erzeugen, oder bürokratische Leitplanken errichten oder abbauen, aber vom technischen Boden haben Politiker wenig Ahnung. Es ist auch nicht die Aufgabe eines Politikers sich ins letzte technische Detail reinzulesen.
Trotzdem hoffe ich , dass es in der nächsten Bundesregierung eine Experten-Abteilung im Bereich der Photovoltaik gibt .
Als neue Referenz sollten alle öffentlichen Gebäude wie Schulen , Rathäuser, Sporthallen , Stadthallen und dergleichen mit PV – Modulen , Batteriespeichern und blitzsauberer Steuerungs- und Regelungstechnik ausgestattet werden. Solche kommunalen Installationen können den Strom maximal netzdienlich und sozial ins Netz einspeisen oder rausfuttern.
CM schreibt.
Das Grundproblem ist , dass sich die Energiewende rein politisch gar nicht mehr voran bringen lässt.
@ CM
So ist es, vor diesem Hintergrund sollte man die Unternehmen betrachten, die das selbst in die Hand nehmen. Wie die hier
https://1komma5.com/de/magazin/news/mit-philipp-schroeder-durch-das-1komma5-techlab/
oder hier.
https://www.pv-magazine.de/2021/02/19/im-gespraech-mit-philipp-schroeder-industriestrom-mit-erneuerbaren-energien-billig-machen/
Oft wird bei solchen Machern noch besonders kritisch in den Krümeln gesucht, weil die mithilfe der KI Systeme entwickeln, die beim unbedarften Kunden nicht sofort einleuchtend sind.
Tja, in der Tat sehr enttäuschend der Ausflug ins Fantasieland, wo es grünes Öl gibt.
Der Rücksschnitt bei der Förderung muss sein, da das Handwerk hier maßlos agiert.
30k€ für eine WP ist lächerlich. Eine 7 kw Kiste kostet noch 1000€ mehr als die Gastherme, dafür spart man das Abgasrohr. Also quasi paari. Kein HKS-Anbieter käme auf die Idee, für einen Gasheizung 30k€ abzurechnen.
Die Förderkulisse mit linearer Förderung regt diese Fehlverhalten an. Hier ist Rot-Grün maximal schuldig, Steuergeld veruntreut zu haben. Die Kosten der Abwicklung mal außen vor gelassen.
Der Blick ins Ausland zeigt, zu welchen Preisen es wirklich ginge. Eine Einmalige Förderung mit einem Fixen Betrag für die Umstellung der Infrastruktur in Höhe von max. 1500€ wäre angemessen. Aber es muss tatsächlich auch ohne gehen.
Natürlich sind dann auf der Herstellerseite die erfahrenen Asiaten mit Ihren Produkten wieder im Vorteil, aber so ist eben Marktwirtschaft.
Immerhin das weiß dann wieder Herr Spahn… hoffentlich…
Man sollte die Kosten einer Wärmepumpe nicht herunterspielen. Natürlich kann man – wie in jedem Sektor – eine billige Ware einkaufen, doch die Frage ist: rentiert sich die Investition? Hier spielt die Effizient (COP) des Gerätes eine bedeutende Rolle, aber auch seine Steuerung. Ein gutes Gerät ist – in der Regel – eben teurer. Auch dürfen die notwendigen Ergänzungen und Anpassungen im bestehenden Heizsystem nicht übersehen werden. Ist der Warmwasserspeicher und dessen Wärmetauscher ausreichend dimensioniert? Benötigt man einen Pufferspeicher? Wie sieht es mit den bestehenden Umwälzpumpen aus? Reichen die Größe der Heizkörper aus? Es ist blauäugig zu glauben, man könne einfach den Wärmeerzeuger austauschen. Daher sind Kosten – abhängig von der gewählten Wärmepumpe – durchaus gut über € 20.000,- anzusetzen. Die Erfahrungen habe ich vor Monaten selbst gemacht, dennoch mit einer Lambda-Wärmepumpe „zugeschlagen“ und es bisher nicht bereut.
Unsere Politik und ihre tollen Ideen….
Na solange die nicht anfangen das Öl dann auch wirklich mit Farbstoff grün oder wie auch immer einzufärben, so wie das zur Unterscheidung von Heizöl und Diesel früher gemacht wurde….
Ich glaube beim Wasserstoff hätten die dann Probleme beim Einfärben….
In der Coronakrise wurden Stimmen laut sich möglichst aus der Abhängigkeit zu befreien und in Europa zu erzeugen was gebraucht wird. Firmen die der Politik vertraut haben und dem gefolgt sind (Meyer-Burger, Solarwatt,…) wurden dann im Stich gelassen. Wenn man wirklich Unabhängigkeit anstrebt, dann sollte man endlich mal ausschließen ständig auf kostengünstigere Importe zu setzen nur um momentan Geld zu sparen und damit Scheuklappenblind in die nächste Abhängigkeitskatastrophe zu rennen.
Grünes Öl wird nicht nur aus Wasserstoff erzeugt sondern auch mit chemischem Recycling. Neste hat seine Rohöl-Raffinerie im finnischen Porvoo vollständig auf die Verarbeitung erneuerbarer und kreislauffähiger Rohstoffe umgestellt. Fischen wir doch Plastik aus dem Meer und machen daraus grünes Öl, technisch längst möglich. Aber man muss investieren und wird niemals die Mengen herbringen um Erdöl ersetzen zu können. Auch die EU-Umweltkommissarin Roswall ist hier auf einem guten Weg. Allerdings grünes Öl für Blockheizkraftwerke bei Dunkelflauten an eiskalten Tagen um Wärmepumpen zu unterstützen, nicht anstatt Wärmepumpen.
„Fischen wir doch Plastik aus dem Meer und machen daraus grünes Öl, technisch längst möglich“.
Mag sein, dass es prinzipiell technisch möglich ist. Aber genau wie CO2 ein Spurengas ist, das nur mit gigantischem Aufwand wieder aus der Luft gefiltert werden kann, ist Plastik im Meer auch nur in Spuren vorhanden. Der Aufwand, es aus dem Meer zu fischen – mit Booten, die Stand heute nicht elektrisch betrieben werden können, wäre ein Vielfaches der zu erwartenden Ernte.
Unsere ausländischen Fachkräfte müssen Deutschtest bestehen und Ihre Qualifikation muss aufwendig nachgewiesen und jahrelang geprüft werden bevor die hier nur ein einfaches Werkzeug offiziell in die Hand nehmen dürfen. Wir sollten das mal bei Politikern einführen, dann wäre uns ein unfähiger CDU Gesundheitsminister und einige ..scheuerte Verkehrsminister erspart geblieben. Bei einem Job nach Eignung würden sich Herr Spahn wohl erstaunt in der Pfortnerloge wiederfinden und die anderen hätte man nicht mal durch die Eingangstür gelassen. Es ist unfassbar, mit wie wenig Ahnung sich manche aufs Rednerpult trauen.
Herr Spahn reiht sich in die Reihe der inkompetenten Politiker der CDU/CSU ein . Er war genauso inkompetent wie die letzten 3 Verkehrsminister aus Bayern. Leider gibt es im Bundestag jede Menge Rechtsanwälte und BW-ler, die sich für qualfiziert halten, den gesamten Kreis der Wirtschaft führen zu können, aber zumindest in Physik keinen blasssen Schimmer haben.
Spahn macht den Altmaier,
und mit Merz zum wievielten Mal zurück zur Atomkraft?
Und, ach ja, immer schön technologie-offen,
neben dem Stromnetz auch noch ein Wasserstoffnetz und noch
dazu E-Fuels, E-Ladestationen und… nicht vergessen, Bio-Gas gibt’s auch noch.
Keiner weiß wo es lang geht, die Fahrzeughersteller haben notgedrungen mehr Antriebe als Assistenzsysteme zur Auswahl.
Ach ja, dass die Autoindustrie den Bach runtergeht liegt an grüner Arroganz und nicht daran, dass die Automobiler sich lieber 10 Jahre damit beschäftigt haben ihre Kunden zu betrügen, während die Chinesen kostengünstige CO2 freie Autos entwickelten….
Ich schätze, die nächsten Jahre werden noch deutlich lustiger als die letzten Jahre.