Vor gut einer Woche gab es einen Brand in Werne. Die dortige Freiwillige Feuerwehr wurde per digitalem Meldeempfänger zu einem „Verdacht auf Kellerbrand“ gerufen. In dem verrauchten Haus befanden sich beim Eintreffen der Feuerwehr keine Menschen, wie es in ihrem Bericht hieß. Der Rauch stammte von einem im Keller in Brand geratenem Photovoltaik-Heimspeicher, der sich aus bislang ungeklärter Ursache entzündet hatte.
„Der Trupp versuchte, die eingehauste 6 Kilowattstunden Batterie zu löschen, welches sich durch immer wieder entzündende Flammen hinter der Blechverkleidung schwierig gestaltete“, heißt es im Bericht der Freiwilligen Feuerwehr weiter. Ein Feuerwehr-Sprecher erklärte pv magazine auf Nachfrage, dass es sich dabei um ein S10-Hauskraftwerk von E3/DC handelte.
E3/DC bestätigte dies ebenfalls auf Nachfrage. Es nahm auch zum Zwischenfall Stellung: „Wir können im Zusammenhang mit dem Brandereignis in Werne vom 18. November 2024 bestätigen, dass auf den beim Feuerwehreinsatz entstandenen Fotos ein Batteriemodul des Herstellers LG Energy Solution zu sehen ist.“ Das Batteriemodul sei in einem 2019 in Betrieb genommenen E3/DC Hauskraftwerk S10E 6.5 angeschlossen gewesen und ist aus noch genau zu analysierenden Gründen in Brand geraten. „Nach dem Erscheinungsbild des gelöschten Batteriemoduls scheint sich dieses beim Brandfall normgerecht verhalten zu haben“, erklärte E3/DC.
„Wir unterstützen LG Energy Solution auf Basis unserer detaillierten Batterieanalytik bei der Ermittlung möglicher Ursachen. Unabhängig vom Ergebnis der weiteren Untersuchungen wird E3/DC die Batteriemodule aus dem gleichen Zell-Produktionslos vorsorglich und proaktiv austauschen“, so das Unternehmen weiter. Insgesamt seien 77 Kunden betroffen, die E3/DC informieren wird.
Zur Löschaktion selbst berichtet die Feuerwehr Werne weiter, dass sie am Unterverteilerkasten im Keller die Anlage stromlos geschaltet und die Batterie immer weiter gekühlt habe. „Die Wärmebildkamera zeigte jedoch deutlich, dass der Akku bei unterbrochener Kühlung sich immer wieder selbst entzündete und die Temperatur im Inneren wieder anstieg“, hieß es weiter. Die Feuerwehr habe schließlich den Hersteller recherchiert und den Installateur des Batteriespeichers zum Einsatzort gerufen. Mit sogenannten Gel-Löschern sei unterdessen der Akku immer weiter abgelöscht worden.
In Rücksprache mit dem Installateur trennte die Feuerwehr schließlich die DC-Verbindung zur Batterie und es musste „mittels Brechwerkzeug der an der Wand verschraubte Akku aufwändig demontiert“ werden. In einem tragbaren 600-Liter-Behältnis sei die demontierte Batterie schließlich im Außenbereich untergetaucht und weiter abgekühlt worden.
Das Haus sei aufgrund des Brandschadens im Keller und beschädigter Stromleitungen im Brandraum über den Hauptsicherungskasten durch die zur Einsatzstelle alarmierten Techniker der RWE stromlos geschaltet worden, so die Feuerwehr in ihrem Bericht. Im Anschluss der Kontroll- und Löschmaßnahmen seien Abluftöffnungen in der verrauchten Wohnung und im Keller geschaffen worden und mit dem Hochleistungslüfter sei eine Überdruckbelüftung erzeugt worden.
Die Feuerwehr war knapp vier Stunden mit 38 freiwilligen Kräften vor Ort, um den Brand zu löschen. Auch die Feuerwehr Lünen war an dem Einsatz beteiligt.
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Bränden von Photovoltaik-Heimspeichern in Deutschland. Angesichts von mehr als 1,5 Millionen installierten Systemen in Deutschland ist die Zahl der Brände jedoch verschwindend gering.
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