Der bei Bautzen gelegene Mortkasee entstand vor rund 55 Jahren durch die Flutung eines Braunkohletagebaus. Jetzt wird dort Solarstrom erzeugt – zumindest testweise: Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, RWE und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) haben im Forschungsprojekt „PV2Float“ auf dem See drei schwimmende Photovoltaik-Anlagen mit je circa 30 Kilowatt Leistung installiert. Zudem entsteht am Standort des Fraunhofer ISE im badischen Merdingen eine Referenzanlage an Land. Ein Mess- und Monitoringsystem soll die Performance der vier Anlagen vergleichbar machen.
Zentrales Ziel der Partner ist es, das technische Potenzial von Floating-Photovoltaik-Anlagen aufzuzeigen. Zudem wollen die Experten Ansätze zur Weiterentwicklung schwimmender Anlagen sowie zur Kostenreduktion ermitteln, unter anderem durch den Vergleich von Konzepten zur Unterkonstruktion und zur Verankerung. Darüber hinaus wollen sie die Auswirkungen auf die Gewässerökologie untersuchen. Auch die Wartung der Anlagen ist Gegenstand von PV2Float. Die Anlagen auf dem Mortkasee sollen bis Ende 2027 betrieben werden. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Im Rahmen von PV2Float haben Fraunhofer ISE und RWE bereits zuvor in einer Analyse ermittelt, dass bei einer Ost-West-Ausrichtung der Solarmodule selbst unter den derzeit geltenden gesetzlichen Vorgaben bis zu 2,5 Gigawatt an Floating-Photovoltaik-Anlagen auf künstlichen Gewässern in Deutschland installiert werden könnten. Bei einer Südausrichtung sind es bis zu 1,8 Gigawatt.
Auch Regulatorik und lokale Beteiligung im Blick
Das Fraunhofer ISE überprüft im Rahmen von PV2Float die Zuverlässigkeit der Komponenten, entwickelt Photovoltaik-Module, modelliert den Anlagenbetrieb und analysiert die Nachhaltigkeit sowie Wirtschaftlichkeit der Anlagen. Zudem analysieren die Fraunhofer-Forscher den regulatorischen Rahmen für Floating-Photovoltaik-Anlagen und erarbeiten ein Verfahren zur Beteiligung lokaler Akteure.
RWE trägt unter anderem mit einer umfassenden Potenzialanalyse des deutschen und internationalen Marktes für schwimmende Photovoltaik zum Forschungsvorhaben bei. Der Energiekonzern hat bereits ein Floating-Photovoltaik-Projekt in den Niederlanden realisiert. Die gewässerökologische Begleitung des Projekts liegt bei der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Institut für Wasser und Boden Dr. Uhlmann in Dresden.
„Die Technologie verspricht einen höheren Stromertrag, da das kühle Wasser sich positiv auf die Effizienz der Solarmodule auswirken kann. Ein weiterer Vorteil: Es können bisher ungenutzte und nicht für den Tourismus vorgesehene Tagebauseen für die grüne Stromerzeugung erschlossen werden. Darin liegt großes Potenzial für die Energiewende in Deutschland und hier in unserer Region“, erklärt Thomas Leberecht, Bürgermeister der Gemeinde Lohsa, auf deren Gebiet der Mortkasee liegt.
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Währenddessen – in China :
https://www.pv-magazine.de/2024/11/18/chn-energy-beginnt-mit-dem-anschluss-von-1-gigawatt-offshore-photovoltaik-in-china/
Passt wunderbar zu dem Artikel mit der 1GW Floating-PV Anlage in China.
Wir diskutieren, planen, untersuchen während man in China in die Vollen geht.
Das muss man erstmal in einem Langzeitpanel genau untersuchen bevor voreilige Schlüsse gezogen werden. Die ersten Ergebnisse in 2045 wären ein angemessener Zeitrahmen, um auch langfristige Auswirkungen einigermaßen einschätzen zu können.
Man kann dieses Land in vielen Punkten leider nur noch auslachen. So wird das alles nichts mit Führungsbeispiel etc. Immerhin haben Sie 30 KW gebaut und nicht erstmal 3 Watt in einem Aquarium 😀 Es ist ja lächerlich.