SMA meldet schlechte Zahlen für die ersten drei Quartale und reduziert Jahresprognose

SMA-Entwicklungszentrum am hessischen Hauptsitz in Niestetal

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Der Wechselrichter- und Systemtechnikanbieter SMA Solar Technology aus Niestetal bei Kassel meldet für die ersten drei Quartale dieses Jahres „erwartungsgemäß“ schlechte Resultate. Umsatz und Ergebnis sind gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres deutlich zurückgegangen, eine in den Segmenten Home Solutions (Privatanlagen) sowie Commercial & Industrial Solutions (C&I; Gewerbeanlagen) sehr ernste Entwicklung wird, wie schon bei den Halbjahreszahlen, im Gesamtergebnis durch gute Zahlen im Bereich Large Scale & Project Solutions abgefedert.

Aufgrund dieser Entwicklung hatte SMA bereits im September als „Restrukturierungs- uns Transformationsprogramm“ bezeichnete Sparmaßnahmen eingeleitet, die nach aktuellen Unternehmensangaben mit dem Abbau von bis zu 1100 Vollzeitstellen einhergehen. „Etwa zwei Drittel“ des Personalabbaus erfolgen demnach in Deutschland. Erste Kündigungen von Mitarbeitern in der Probezeit gab es bereits im Oktober. Konkrete Zahlen über geplante Entlassungen veröffentlichte SMA damit zum ersten Mal. Bisher hieß es lediglich, dass das Unternehmen bis zu 200 Millionen Euro Kosten einsparen wolle.

Insgesamt erzielte SMA von Januar bis September einen Umsatz von 1,06 Milliarden Euro, das sind gut 26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (1,34 Milliarden). Die Profitabilität des Unternehmens verringerte sich dabei noch weit stärker als der Umsatz: Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank von 231,2 Millionen Euro um fast 64 Prozent auf 83,5 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um gut 77 Prozent von 201,6 Millionen auf 46 Millionen Euro. Ursächlich hierfür seien das gesunkene Umsatzvolumen bei gleichzeitig gestiegener Kostenbasis im Konzern.

SMA senkt Prognose

Der Vorstand des Unternehmens korrigierte vor diesem Hintergrund die Prognose für das Gesamtjahr nach unten und erwartet nun 1,45 bis 1,5 Milliarden Euro Umsatz. Das EBITDA sinkt den Erwartungen zufolge dabei nochmals drastisch auf minus 20 Millionen Euro bis 20 Millionen Euro. Die Zahlen seien neben der schlechten Entwicklung der Segmente Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions auch durch das Restrukturierungs- und Transformationsprogramm belastet. Es würden hierdurch Einmaleffekte wie „Wertberichtigungen auf Vorräte sowie Restrukturierungsaufwendungen von voraussichtlich 100 Millionen bis 140 Millionen Euro“ verursacht. Zudem führten bilanzielle Abschreibungen zu einer weiteren Reduktion des EBIT um 20 bis 30 Millionen Euro.

„Unser Segment Large Scale & Project Solutions hat auch im dritten Quartal 2024 stark zugelegt und konnte den Umsatz und das Ergebnis erneut überproportional steigern. Das Marktumfeld für die Segmente Home und C&I bleibt dagegen weiterhin sehr herausfordernd“, fasst der Vorstandsvorsitzende Jürgen Reinert die Entwicklung zusammen. Im Einzelnen verzeichnet das Segment Home Solutions für die ersten neun Monate 2024 ein EBIT von minus 46,6 Millionen Euro gegenüber 136,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im C&I-Segment betrug das EBIT minus 77,2 Millionen Euro gegenüber 15,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das Segment Large Scale & Projects konnte hingegen „aufgrund des hohen Umsatzniveaus und der damit verbundenen Fixkostendegression sowie eines profitablen Produktmix“ ein EBIT von 154,4 Millionen Euro und damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum (47,3 Millionen Euro) ein Plus von gut 226 Prozent erwirtschaften.

SMA will sich im Zuge der Restrukturierung „künftig noch stärker als führender globaler System- und Lösungsanbieter positionieren“. Der Fokus der Neuaufstellung liege „neben einer deutlichen Senkung der Kostenbasis und der Verbesserung der Liquiditätssituation darauf, mit einem optimierten Leistungsportfolio, einem neuen Marktauftritt und einem starken Service- und Qualitätsversprechen in Zukunft nachhaltig und profitabel zu wachsen“. Die Rede ist auch von einer nicht näher beschriebenen „Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation“. Insgesamt erwartet das Unternehmen Kosteneinsparungen von 150 bis 200 Millionen Euro. Die noch ausstehenden Maßnahmen zum Personalabbau stehen den Angaben zufolge noch unter Vorbehalt der Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung.

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