Bidirektionales Laden kann das deutsche Energiesystem bis 2040 jährlich um 8,4 Milliarden Euro entlasten

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Der Einsatz von Elektrofahrzeugen zur Energiespeicherung und Rückspeisung in das Stromnetz kann Kosten sparen und eine bessere Integration erneuerbarer Energien ermöglichen. Details haben die Fraunhofer-Institute ISE und ISE im Auftrag der Organisation Transport & Environment (T&E) in einer Studie untersucht. Demnach können Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) das deutsche Energiesystem bis 2040 jährlich um 8,4 Milliarden Euro entlasten. EU-weit belaufe sich die mögliche Einsparung auf 22 Milliarden Euro pro Jahr. „Die Gesamteinsparungen zwischen 2030 und 2040 könnten 175,45 Milliarden Euro betragen – das ist fast der gesamte EU-Haushalt für 2023“, so die Studie. Die Einsparungen ergeben sich demnach aus dem Abbau von Erzeugungskapazitäten, der Verringerung von Stromabschaltungen und dem geringeren Kraftstoffverbrauch. Dafür müsste allerdings schon bis 2030 rund die Hälfte aller E-Autos und E-Lastwagen zu bidirektionalem Laden in der Lage sein.

Die massiven potenziellen Kostensenkungen sind dem Autorenteam zufolge darauf zurückzuführen, dass bidirektionales Laden dazu beiträgt, die Energiewende mit immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen zu erleichtern. Das gelte vor allem für die Photovoltaik. Durch bidirektionales Laden könnten demnach bis 2040 zusätzlich 430 Gigawatt Photovoltaik-Kapazität installiert werden. Parallel könnten der Bedarf an stationären Batteriespeichern um bis zu 92 Prozent gesenkt und die Kapazität von Reservekraftwerken um 126 Gigawatt reduziert werden. E-Fahrzeuge könnten der Studie zufolge bis zu 9 Prozent zur jährlichen Stromversorgung Europas beitragen und damit der viertgrößte Stromlieferant werden. In Spitzenbedarfszeiten könnten sie sogar 15 bis 20 Prozent des momentanen Strombedarfs decken und so als massives, dezentrales virtuelles Kraftwerk fungieren.

„Elektrofahrzeuge dekarbonisieren den Straßenverkehr, aber sie haben noch weitere Vorteile für unsere Wirtschaft und unser Energiesystem, die es zu realisieren gilt“, so Kim Kohlmeyer, Managerin E-Mobilität Deutschland bei T & E. Unter anderem könne das bidirektionale Laden den Druck reduzieren, Energiespeicher für überschüssigen Wind- und Solarstrom zu bauen. Zudem könnten deutsche Elektrofahrzeug-Besitzer durch bidirektionales Laden bis zu 45 Prozent ihrer jährlichen Stromrechnung einsparen, also bis zu 727 Euro pro Jahr je nach Standort des Fahrzeugs, der Größe der Fahrzeugbatterie und der Frage, ob das Haus über eine Photovoltaik-Anlage verfügt oder nicht. T & E gehrt davon aus, dass bidirektionale Heimladesäulen langfristig lediglich 100 Euro mehr kosten werden als konventionelle Wallboxen. „V2G kann sich nur durchsetzen, wenn die Rahmenbedingungen es erlauben“, so Kohlmeyer. Der Gesetzgeber könne das Potenzial dieser Technologie freisetzen, indem er die bisherigen Umsetzungshürden für bidirektionales Laden abbaue.

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