Die neue Solarhauptstadt ist Essen. Sie ging als Sieger aus dem „SolarCheck 2024“ von Lichtblick hervor und erreichte einen Solar-Faktor von 137,9 Prozent. Erstmals hätten 4 der 14 größten Städte in Deutschland diese Marke überschritten. Auch Köln (110 Prozent), Hannover (105,8 Prozent) und Leipzig (101,5 Prozent) lagen über der Marke von 100. Dies ist möglich, wenn die neu installierte Modulfläche größer als die neugebaute Dachfläche ist, wie Lichtblick am Montag veröffentlichte. Bei den Dachflächen werden neue Wohn- und Gewerbegebäude berücksichtigt.
Im Bundesschnitt ermittelte der Energieversorger einen Solar-Faktor von 70 Prozent. 12 der 14 Städte hätten sich im Vergleich zum Jahr davor verbessert. Nur Bremen mit -22,2 Prozent und Nürnberg mit -6,2 Prozent blieben dahinter zurück. Nürnberg kommt mit einem Solar-Faktor von 41,9 Prozent auf Platz 10, direkt dahinter folgt Bremen mit 36,2 Prozent. Noch niedriger war der Solar-Faktor in München, Hamburg und Schlusslicht Frankfurt, was nur auf 25,9 Prozent kam.
Den größten Sprung im Jahresvergleich machte Lichtblick zufolge Berlin. Es konnte seinen Solar-Faktor um 13,5 Prozentpunkte verbessern. „Die Ergebnisse des diesjährigen ‚SolarChecks‘ zeigen: Der Solarzubau in den deutschen Metropolen nimmt stark an Fahrt auf“, sagt Ata Mohajer, Communication Manager bei Lichtblick. Insgesamt kamen 146,8 Megawatt in den 14 Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern hinzu, was ein neuer Rekord. Pro 1.000 Einwohner beträgt die Photovoltaik-Leistung demnach im Schnitt 12,08 Kilowatt und damit 34,7 Prozent mehr verglichen mit dem Vorjahreswert.
Allerdings wird viel Potenzial auch weiterhin nicht genutzt. Für einen beschleunigten Zubau fordert Lichtblcik seit Jahren die Einführung einer bundesweiten Solarpflicht. 11 der 16 Bundesländer haben mittlerweile eigene Regelungen verabschiedet, die jedoch sehr verschieden sind. „Die Einführung von Mindeststandards würde dabei helfen, den jährlichen Photovoltaik-Zubau einheitlich flächendeckend zu gewährleisten“, heißt es von Lichtblick. Darüber hinaus der Wechsel kleinerer Photovoltaik-Anlagen aus der EEG-Vergütung in die Direktvermarktung vereinfacht sowie Hemmnisse für Speicher abgebaut werden, um weitere Anreize beim Photovoltaik-Zubau zu schaffen.
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Das nenne ich `mal ein Unsinns-Ranking! Wie konnte das denn vor den gestrengen Augen der Redaktion bestehen? Wer kommt hier aus Essen 😉 Humor beiseite und logisch erklärt: Wird z.B. in einer Stadt gerade wenig neue Dachfläche errichtet -oder sogar alte Dachfläche abgerissen, wie in einigen ostdeutschen Städten, wird ja schon die mickrigste PV-Fläche zu einem bärenstarken Wert in dieser Tabelle führen. Und umgekehrt: Wie soll in einer der dichtestbesiedelten Teilflächen in Europa, also ganz konkret in München es überhaupt anteilig viel PV-Fläche auf den Altbestand schaffen. Bei all` den voll (2-stöckig z.T.!) ausgebauten Dachgeschossen mit Terassen, Dachfenstern, Loggias, Gauben plus dem üblichen Dachgedöns wie Kamin, Abluft, Trittstufen usw. usf.? DIESES Rankong kann man getrost einstampfen. Man sollte es sogar.