Erfreulicherweise werden immer mehr Batteriespeicher errichtet, viele davon im Zusammenhang mit Erneuerbaren-Kraftwerken. Dies ist sehr sinnvoll, um den fluktuierenden Erneuerbaren an mehr Stunden im Jahr zu ermöglichen, den Strombedarf immer umfangreicher zu bedienen.
Allerdings sollten die Batterien zukünftig so gestaltet und eingebunden werden, dass sie im Betrieb am wenigsten Energie selbst verbrauchen. Eine Optimierung des Energieverbrauchs wird auch dadurch erschwert, dass zu dunkle Untergründe unter den Batterien gewählt werden, die sich in der Sonne stark erwärmen. Die darauf befindlichen Batterien müssen dann umso stärker gekühlt werden, was in einem erhöhten Stromverbrauch resultiert.
Dieses Problem und die damit zusammenhängende energetische Ineffizienz betrifft durch die Bodennähe der Lufteinlässe in jedem großen Batteriespeicher so gut wie alle Batterie-Segmente.
Eine Lösung der Aufgabe kann eine hellere Gestaltung des Untergrundes sein. Es gibt aber noch einen anderen Weg, um die notwendige Kühlenergie zu minimieren und gleichzeitig Strom zu produzieren, dies gelingt durch die Integration von Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen.
Bisher werden die Komponenten Photovoltaik-Anlage und Batterie-Segment zu oft wenn überhaupt nebeneinander realisiert.
Eine kombinierte Lösung mit einem Photovoltaik-Dach über den Batterien sorgt dafür, dass der Kühlbedarf gesenkt wird, dies dient dem Klimaschutz und erhöht gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit, ohne die Löschmöglichkeiten signifikant einzuschränken. Zudem ist die Wartung der Batterien unter einem Photovoltaik-Dach angenehmer, weil es vor Regen schützt und auch vor zu großer Hitze durch direkten Sonnenschein.
Die Kosten der einzelnen Photovoltaik-Teilflächen hängen von der Stückzahl der zu überdachenden Batterien ab, bei kleinen Stückzahlen ist ein Preis im Bereich Carport-Photovoltaik und bei größeren Stückzahlen im Bereich Agri-Photovoltaik zu vermuten.
Die Höhe der schattenspendenden Photovoltaik-Dachflächen hängt von der gewählten Batterie und deren Höhe ab. Aus Brandschutzgründen sollten mindestens 30 Zentimeter Abstand zwischen Solarmodulen und Batterie bleiben, zudem sollte die Batterie von den Seiten her frei zugänglich sein und damit löschbar bleiben.
— Der Autor Philipp Schmagold realisiert große Kraftwerke und Speicherlösungen im Bereich erneuerbare Energien und ist Lehrbeauftragter der Fachhochschule Kiel. Interessierte Planer und Betreiber von Batteriespeichern können sich per Email unter philipp@schmagold.de über Details informieren. —
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An sich eine gute und naheliegende Idee, ich habe es vereinzelt auch schon so gesehen. Ich sehe Schwierigkeiten in der Realisierung zum einen bezüglich Baugenehmigung, weil die Bauhöhe durch die PV Überdachung deutlich höher ist und das nicht ohne weiteres genehmigt wird.
Zum anderen ist es ein getrenntes Gewerk, welches nachträglich nach dem Speicher installiert wird. Dann sind jedoch schon die Abstände gering zwischen den Speicher Containern und es lässt sich nicht mehr ohne weiteres dazwischen mit manövrieren/arbeiten.
Es müsste deswegen eher eine Lösung sein, die entweder vom Speicher Hersteller direkt mitgedacht wird, oder, die sich auf Standard Container nachträglich ohne viel Aufwand installierten lässt.
Geht es um Solarparks wird man aber auch häufiger verschattete Bereiche finden, die sich für PV nicht eignen, dem Speicher aber gut tun. Dann erübrigt sich der Extra Aufwand für ein PV Dach.