Giga Storage Belgium bereitet den Bau des größten Batteriespeichersystems in Kontinentaleuropa vor. Der „Green Turtle“-Batteriepark im Industriegebiet Rotem in Dilsen-Stokkem im Nordosten Belgiens wird sogar noch größer sein als bisher angekündigt.
Ursprünglich hatte das Unternehmen einen Batteriespeicher mit einer Leistung von 600 Megawatt und einer Speicherkapazität von 2,4 Gigawattstunden angekündigt. Mitte April erhielt Giga Storage hierfür die abschließende Genehmigung. Nach einer „technischen Optimierung“ haben die Beteiligten das Projekt nun jedoch auf 700 Megawatt und 2,8 Gigawattstunden erweitert. Den Angaben zufolge kann damit der durchschnittliche Energieverbrauch von 385.000 Haushalten ein- und ausgespeichert werden.
„Green Turtle“ entsteht in einem Industriegebiet, in dem sich früher eine Zinkfabrik befand. In der Vergangenheit gab es bereits Pläne zur Realisierung eines Batterieparks an diesem Standort durch ein anderes Energieunternehmen, bevor Giga Storage das Grundstück von den Eigentümern der Zinkfabrik erwarb.
Die Anlage ist strategisch günstig neben dem neuen 380-Kilovolt-Umspannwerk des belgischen Übertragungsnetzbetreibers Elia gelegen. Der Batteriespeicher soll eine wichtige Rolle für die Energiewende in Belgien spielen, indem er die Nutzung von Photovoltaik und Windkraft optimiert und die Abhängigkeit des Landes von Gaskraftwerken verringert.
Giga Storage Belgium hat sich für den Bau des Projekts mit mehreren Partnern zusammengetan. Stadsbader Contractors ist für die Bauarbeiten verantwortlich, das in Stockholm ansässige Unternehmen Sweco hat die technische Planung übernommen, während das Ingenieurunternehmen Tractebel Unterstützung bei der technischen Umsetzung leisten wird. Die Projektpartner haben Ende August mit der Arbeit an einer vorbereitenden Studie begonnen. Der Baubeginn ist für 2025 vorgesehen, die voraussichtliche Fertigstellung für 2028.
Die jetzt mit den Auftragnehmern geschlossene Vereinbarung „ist ein wichtiger Meilenstein“, sagt Joeri Siborgs, General Manager von Giga Storage Belgium: „Dies ist ein Vorzeigeprojekt für uns in Belgien und ein wichtiges Projekt für die Umsetzung der Energiewende in Europa, bei der der Zugang zu großen Stromspeichern eine entscheidende Rolle spielt.“
Anmerkung: In einer früheren Fassung dieses Beitrags stand irrtümlich, 2,8 Gigawattstunden entsprächen dem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von 385.000 Haushalten. Wir haben dies am 9. Oktober (9.40 Uhr) geändert.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Hallo liebes pv-magazine Team,
leider sind hier glaub ich die Zahlen etwas verrutscht. Bei einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 4 MWh (4000 kWh) pro Haushalt, können 2,8 GWh nur 700 Haushalte ein Jahr lang versorgen. Geht man bei der Annahme des Jahresstromverbrauchs pro Haushalt auf etwa 7, 27 MWh, kommt auf 385 Haushalte und nicht 385000.
Nimmt man 7,27 kWh als Tagesstromverbrauch (2650kWh/Jahr) an, stimmen die 385000 Haushalte für die Versorgung eines Tages, nicht eines Jahres.
Grüße
Der Hinweis ist korrekt, wir haben den Text entsprechend geändert. Die ursprüngliche (falsche) Version entstand durch einen Übermittlungsfehler, wir bitten um Entschuldigung.
@Jochen Siemer:
„Den Angaben zufolge kann damit der durchschnittliche Energieverbrauch von 385.000 Haushalten ein- und ausgespeichert werden“
Das ist jetzt aber auch nichtssagend, wie lange hält denn jetzt die Batterieversorgung für die 385.000 Haushalte:
1 Stunde, 1 Tag, 1 Monat?
Die „385 Haushalte pro Jahr“ des PV-Shops sind doch richtig gewesen…
Jetzt werden wir von unseren Nachbarländern überholt. Da schon bisher die Nutzung von Flexibilitäten in den Nachbarländern als bequemer Ausweg angesehen worden war, um hier nichts zu machen, wird eine nur schwer umkehrbare Entwicklung in Gang gesetzt. Als nächstes wird dann die Interkonnektivität erhöht, und dann müssten neu errichtete Flexibilitäten hier mit schon weitgehend abgeschriebenen Anlagen bei den Nachbarn konkurrieren. Keine sehr vorausschauende Industriepolitik.
„und die Abhängigkeit des Landes von Gaskraftwerken verringert.“
Auch das ist wieder ein Blödsinn. Kein einziges Gaskraftwerk wird dadurch eingespart, für eine Dunkelflaute sind Batteriespeicher absolut ungeeignet.
Die teuren Batteriespeicher müssen Geld verdiennen und erhöhen am Ende nur die Gesamt-Stromkosten, da durch die EE einfach mehr sonst nicht nutzbare Überschüsse produziert werden.
Einem Elektroniker mag das doof vorkommen, aber ich nutze meine Batterie tatsächlich, um auch im Dunkeln elektrische Geräte benutzen zu können.
Akkus sind nur sinnvoll bis die Gaskraftwerke hochgefahren sind. Da Gaskraftwerk günstiger Strom erzeugen als das was die Zwischenspeicherung von Wind- und Solarstrom kostet.
Und auch Gas ist nur eine Zwischenlösung.
Momentan werden in fast jedem Industrieland Minikernkraftwerke auf Thoriumbasis entwickelt. In 5-10 Jahren werden die auf den Markt kommen und sehr günstig Prozesswärme erzeugen.
Dann gibt es auch für Containerschiffe, alte Kohlkraftwerke und Nahwärmeversorgung eine bezahlbare Lösung.