Die Stromgestehungskosten der Photovoltaik liegen in Deutschland zwischen 4,1 und 14,4 Cent pro Kilowattstunde. Das geht aus einer neuen Analyse der Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hervor.
Das bedeutet, dass die Solarenergie die billigste Stromquelle des Landes ist, gefolgt von der Windenergie, deren Stromgestehungskosten die Fraunhofer-Forscher mit 4,3 bis 9,2 Cent pro Kilowattstunde angeben. „Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen und Onshore-Windturbinen sind die kostengünstigsten Technologien in Deutschland, nicht nur unter den erneuerbaren Energien, sondern auch unter allen Kraftwerkstypen“, heißt es in dem Bericht.
Die Experten schätzen die Investitionskosten bei der Photovoltaik auf 700 bis 2.000 Euro pro Kilowatt Leistung, je nach Anlagengröße und lokaler Sonneneinstrahlung. Bei der Onshore-Windenergie bewegen sich die Kosten zwischen 1.300 und 1.900 Euro pro Kilowatt.
Aus der Analyse geht auch hervor, dass die Stromgestehungskosten von Photovoltaik-Anlagen in Verbindung mit Batterien derzeit zwischen 6 und 22,5 Cent pro Kilowattstunde liegen. Die Batteriekosten schätzen die Fraunhofer-Forscher dabei auf 400 bis 1.000 Euro pro Kilowattstunde Kapazität.
Forscher erwarten bei kleinen Dachanlagen Gestehungskosten von 4,9 bis 10,4 Cent pro Kilowattstunde
Mit Blick auf die künftige Entwicklung sagen die Forscher voraus, dass die Stromgestehungskosten von Photovoltaik-Freiflächenanlagen bis 2045 auf eine Spanne zwischen 3,1 und 5,0 Cent pro Kilowattstunden fallen könnten. Bei Dachanlagen erwarten sie Stromgestehungskosten von 4,9 bis 10,4 Cent pro Kilowattstunde.
„Wir gehen davon aus, dass die Preise für Photovoltaik-Anlagen bis 2045 sinken werden, möglicherweise auf unter 460 Euro pro Kilowatt für Freiflächenanlagen und auf 660 bis 1.306 Euro pro Kilowatt für kleine Anlagen“, so die Autoren. „Bis 2035 wird die Stromerzeugung aus einem Photovoltaik-Batteriesystem im Durchschnitt deutlich billiger sein als die aus einem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk.“
Den Fraunhofer-Forschern zufolge können Anlagen mit Speicher dann Strom zu Gestehungskosten von 7 bis 19 Cent pro Kilowattstunde liefern. Dabei legen sie Batteriekosten von 180 bis 700 Euro pro Kilowattstunde zugrunde.
„Diese Berechnungen zeigen, dass die derzeit in Deutschland anlaufenden Großprojekte mit einer Kombination aus Photovoltaik-Freiflächenanlagen, Windparks und stationären Batteriespeichern gute Investitionen sind“, sagt Christoph Kost, Abteilungsleiter für Energiesystemanalyse am Fraunhofer ISE und Erstautor der Studie. „Durch die Kombination der Anlagen können zum Beispiel die Netzkapazitäten besser ausgelastet werden.“
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Die Frage ist bei den EEGs der Netzausbau, Abregelung und Redispatch mit berechnet ist .
Wird wahrscheinlich nicht mitberechnet worden sein. Aber das sind sie auch nicht bei den übrigen Kraftwerken – geschweige denn die Entsorgungskosten.
Netzbedarf und Redispatch sind Größen, auf die der einzelne Erzeuger keinen Einfluss hat, das wäre also nicht dort anzusiedeln. Abregelung könnte man schon berücksichtigen, das ist ja zumindest zum Teil dem Erzeugungsprofil geschuldet. Bei den fossilen Kraftwerken hat man das früher auch angegeben, mit wie viel Jahresarbeitsstunden je Kraftwerk man bei der Berechnung der Stromgestehungskosten rechnete. Aber man kommt dann auch schnell an Grenzen, wo es nicht mehr sinnvoll ist, denn nur in der Ergänzung wird das Gesamtsystem optimal. Da wird es dann auch zum Problem, wenn aus Gründen der leichteren politischen Durchsetzbarkeit der PV-Anteil immer weiter erhöht wird. Die überwiegende Stromproduktion der PV im Sommer kann die gegenteilige Charakteristik der Windkraft ausgleichen, es kann aber auch zu viel werden.
Der Netzumbau ist genauso wegen der früheren Großkraftwerke notwendig wie wegen der Erneuerbaren. Die dezentrale Erzeugung und vor allem auch Speicherung macht eine ganz andere Netzstruktur möglich, die ohne Mehrkosten noch eine wesentlich höhere Resilienz ermöglicht.
Die Studie ist voller Fehler, die bewusst andere Technologien schlecht rechnen.
zB stimmen die Kapazitätsfaktoren nicht, die Finanzierungskosten (Zinsen) sind unterschiedlich, je nach Technologie. Erneuerbare sind natürlich günstig gerechnet.
Das alles kann man in der Primärquelle (der Studie) nachlesen. Macht aber kaum einer.
Stattdessen wir das hier als bare Münze verkauft.
Bei EE fehlen die Kosten für Speicher, Netzausbau, Fossiles Backup und Subventionen (EEG).
Man kann sich selbst belügen, aber schlau ist es nicht.
Da es um die Stromgestehungskosten geht, sind die Kosten der Verteilung unrelevant. Dazu kommt der Vorteil, Wind und Sonne rein technisch über installieren zu können. Politisch ist das ein anderes Problem. Ein neuer Standort für ein AKW wäre in Deutschland aber politischer Selbstmord. Selbst die Müllentsorgung ist in den nächsten 30 Jahren nicht geklärt. Diese Kosten sind nirgend einberechnet.
@Tristan:
EEG-Subventionen kommen nicht dazu. Die EEG-Kosten sind gerade die Beträge, die für die Erzeugungskosten bezahlt werden. Wenn man sie nochmal dazuzählen würde, wären sie doppelt drin. Subventionen fallen nur noch für Altanlagen an. Die spielen aber keine Rolle, wenn es um die Frage geht, was man in den nächsten Jahren zubauen will.
Die Speicherkosten sind doch berücksichtigt? Deshalb gibt es ja den Unterschied von PV mit bzw. ohne Speicher. Sogar unterschiedliche Größenverhältnisse zwischen Erzeuger und Speicher (1:1 bzw. 3:2) sind durchgerechnet. Dabei werden die Speicherkosten sogar überschätzt, denn Speicher im Netz können dank größerer Vielseitigkeit mehr Nutzen zum gleichen Preis bringen.
Dass die fossilen Kosten etwas schlechtgerechnet werden, und die Erneuerbaren etwas besser, glaube ich gerne. Wenn man jedoch die CO2-Deponierungskosten in der Atmosphäre mit einrechnen würde, wäre die Differenz zu gunsten der Erneuerbaren noch größer, als hier ausgewiesen.
Erstens ists mir logisch zweifelhaft, PV den Vorrang vor Windkraft zu geben, da die Durchschnitts-Stromkosten bei PV mit einen Mittelwretrt von 9,3 Cent errechnet wurden –
und bei Wind nur mit durchschnittlich 6,8 Cent.
Zweitens ist ES mir nicht logisch vermittelbar, Solar und Wind immer nur separat zu betrachten:
Man könnte doch wohl auch die Betonringe für die Türme von Windkraft-Anlagen
bereits so vorfertigen, dass diese Ringe dann PV-Module optimal aufnehmen können ?!
Ich habs mal grob überschlagen:
Ein „Windkraft-Mast“ kann so viel PV-Module mit-tragen,
dass der PV-Anteil an der Gesamt-Leistung nahe 50% kommen kann –
was zwei sehr postive Wirkungen hätte:
Bei Kopplung von Wind/PV braucht man fast keine Akkus zur Pufferung –
UND der Flächenverbrauch für PV ist nahe Null.
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
Ich frage mich immer woher die Erstautoren und Experten immer diese Preise haben? Ein DIY-System ist deutlich günstiger zu bauen, als die unterst genannte Preisschwelle.
Mach’s selbst, dann benötigt man keine teuren, fehlgeleiteten Fachleute zu befragen, die scheinbar keine Ahnung vom Markt haben.