Nach dem Hamburger Dienstleister für Photovoltaik und Lade-Infrastruktur Adler Smart Solutions hat nun auch der schwäbische Solarbetrieb ESS Kempfle Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Memmingen hat das Verfahren am 1. Oktober 2024 eröffnet. Als Sachverwalter hat das Gericht den Ulmer Diplom-Kaufmann Arndt Geiwitz bestellt. ESS Kempfle plant eine Sanierung in Eigenverwaltung.
ESS Kempfle hatte seine Umsatzprognose im vergangenen August bereits drastisch korrigiert: Das Unternehmen rechnet für das laufende Jahr nicht mehr mit 50, sondern nur noch mit 20 Millionen Euro. Als Grund nannte das Unternehmen vor allem die massiv gestiegene Konkurrenz durch andere Gewerke; namentlich Dachdecker, Elektriker und Gerüstbauer. Dazu komme, dass die Fixkosten, darunter Leasingraten für Fahrzeuge und Werkzeuge sowie Bürotechnik und Büroflächen, nicht entsprechend schnell reduziert werden könnten. In einer ersten Restrukturierungsrunde hat der Mittelständler im Frühjahr bereits 60 der vormals 200 Vollzeitstellen gestrichen.
Im vergangenen August hatte ESS Kempfle noch gemeldet, mit einem Photovoltaik-Produkthersteller über einen Einstieg zu verhandeln. Ob sich diese Option in der Zwischenzeit zerschlagen hat, teilte das Unternehmen nicht mit.
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Ein „Wildwuchs“, den ich schon öfter beanstandete, wird hier noch mal über-deutlich:
Jedes der Handwerke (Elektriker, Gerüstbauer, Dachdecker) beherrscht nur ein Teilgebiet der Montage und Installation von PV perfekt !
Ich meine, es ist wirklich allerhöchste Zeit, dass Politik und Handwerkskammern aufwachen-
und den seitherigenHilfs-Solar- Handwerken auferlegen, sich angemessen und komplett nach-zuqualifizieren
UND einen neuen Handwerksberuf „schaffen“, welcher die Teil-Qualifikationen von
Elektrikern, Gerüstbauern, Dachdeckern usw
zu einem neuen Handwerksberuf ?Solarteur? zusammenfasst !
UND allen seitherigen „Solarteuren“ sollte zügig zur Auflage gemacht werden, eine angemessen hohe Berufs-Haftpflicht-Versicherung abzuschliessen – damit heutzutage in ihrer Not alleine gelassene Solar-Auftraggeber nicht weiterhin „der Dumme“ sein und bleiben werden ?!
Alternativ oder zusätzlich könnten Schlichtungs-Stellen geschaffen werden ?!
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
Fühle mich genötigt doch eine Antwort zu schreiben.
Ich habe einen „Elektrofachbetrieb“ der nun seit 2004 auch Photovoltaikanlagen errichtet. Das mit nahezu 100% zufriedenen Kunden.
Darf mich selbst Gutachter/Sachverständiger TÜV geprüft nennen.
Haben uns über die Jahre die notwendigen Fertigkeiten auch aufgrund Kontakt zu einem Dachdeckerbetrieb selbst aneignen können – UND ! Arbeiten nach den geltenden Normen und Vorschriften beider Gewerke.
Gerüst kommt (selbstverständlich) wenn notwendig vom Gerüstbauer.
Als „Einzelunternehmen“ steht ich mir meinem Privatvermögen für „in Not gelassene Solar-Auftraggeber“ zur Verfügung. Allerdings gibt es selbstverständlich (geht gar nicht ohne) Berufs-Haftpflichtversicherung zur Verfügung.
Ich darf übrigens immer noch in direkter Nähe meines Betriebs arbeiten, muss nicht immer weitere Kreise ziehen WEIL ! meine Kunden, wie auch viele meiner zukünftigen Kunden meine „Arbeitsqualität“ kennen.
Das WICHTIGSTE ! Der Kunde darf nicht nach Errichtung der Photovoltaik-Anlage zufrieden sein. Auch nicht nach 3 Jahren. Sondern er muss auch nach 13,14,15 usw. Jahren zufrieden sein (z.B. Isolationsfehler).
DANN……braucht es den Betrieb um die Ecke.
So funktioniert das. Das dies nicht zu „Discount“ Preisen realisierbar ist, sollte auch klar sein. Zu seinen Fehlern muss man stehen. Senec kam mir nie ins Haus – dafür weiß ich zu viel über Batterietechnologie. Außerdem rate ich meinen Kunden sowieso von „Geldvernichtungsmaschinen“ ab – präferiere den Speicher welcher auf dem:
– Parkplatz vor/nebem dem Haus
– in der Garage steht
……..warten bis Bidirektionales Laden in der Breite ankommt.
Das wird kommen. Ansonsten „Dach vollmachen“ auf Speicher verzichten.
Priorität: Der zufriedene Kunde.
Das funktioniert seit nunmehr 20 Jahren.
sehr geehrter Herr Gerlach,
Es gibt sehr viele erfahrene PV Anlagenbauer. Die, die Spitze der Nachfrage im Ukrainekrieg nach PV abschätzen konnten. Leider gab es Firmen die, die Spitze der Nachfrage nicht einschätzen konnten.
Dadurch kam es bei diesen Firmen zu hohen Erwartungen die schlussendlich zu Insolvenzverfahren .
Es sind nicht die Elektriker Schuld ( Die bereits zum Teil bis zu 33 Jahre PV verbauen ) sondern die Geschäftsführung der Insolventen Firma.
Viele Grüße Gerhard Spiegler
Bei Kempfle haben die den Hals nicht voll bekommen. Wir selber sind bei Kempfle reingefallen. Das Problem ist nicht Fernost, sondern einfach, dass sie auf Senec gesetzt haben und sich jetzt hinter Senec verstecken, anstatt sich um die Kunden zu kümmern. Das spricht sich rum. Da wird keiner mehr einen Auftrag geben. Die Insolvenz ist hausgemacht.
Wir sind Kempflekunden. Es funktionierte seit Installation in 2022 nichts, dann kam der Senecskandal. Kempfle hat nur/überwiegend Senecspeicher verbaut. Dass da natürlich kein Auftrag mehr kommt, wen wunderts. Gleichzeitig hat Kempfle von den Kunden auch für Garantieverlängerungen für solarEdge WR ordentlich Geld bekommen und, wie man jetzt sieht , diese Garantieverlängerungen gar nicht geordert. Die Kunden haben bezahlt und bekommen nichts dafür. Es gibt schon Betrugsanzeigen diesbezüglich
Also die Insolvenz von Kempfle liegt nicht an der Konkurrenz, sondern auch an der Geschäftsphilosophie, worunter auch diese Aktion mit der Garantieverlängerung zählt. Hätte Kempfle sich im Senecskandal hinter die Kunden gestellt, wäre das positiv gesehen worden. Da aber Kempfle sich hinter Senec versteckt, das spricht sich rum, ich denke keiner wird mehr von dieser Firma eine Fotovoltaikanlage kaufen und wenn doch, dann sind die Kunden dumm. Die Insolvenz ist also hausgemacht, einfach weil man den Hals nicht voll bekommt.
Wir haben 2022 eine komplette Anlage von der Firma ESS Kempfle installieren lassen mit einer Zusatzgarantie für den Solar Edge Wechselrichter. Bezahlt wurde die Garantieverlängerung fristgerecht. Auf Nachfrage Dezember 2023 wurde mir schriftlich sowie in einer Sprachnachricht die Registrierung bestätigt. Jetzt stellt sich heraus, dass zahlreiche Kunden mit Verträgen bis in das Jahr 2021 zurück diese Leistung nicht erhalten haben. Daraus ergibt sich eine hohe Summe an Gewinn für die Firma Kempfle. Wie wurden die zusätzlichen Einnahmen ohne Leistungserbringung verbucht? Wir Kunden haben viel bezahlt ohne eine Leistung zu erhalten. Da kann man nur hoffen, dass der Sachverwalter und das Insolvenzgericht genau prüft. Uns Kunden bleibt nur eine Anzeige zu erstatten da es ja keine Einzelfälle sind.
Anmerken möchte ich noch, mein Senec Speicher lief gerade mal 4Monate auf 100% und 20 Monate bis auf 50% gedrosselt. Die Firma Kempfle versteckt sich hinter den Anwälten der Firma Senec und Lösungsvorschläge gleich null. Jetzt kann sich die Firma in die Insolvenz retten und erwirkt somit, dass keine Rückerstattungen erfolgen müssen. Ist das seriös? Als Kunde kann ich den Insolvenzverlauf nicht abschätzen. Die Antwort der Firma, wenn wir aus der Sache gut rauskommen treten wir mit ihnen in Verbindung bringt mir zum jetzigen Zeitpunkt nichts. Ja wie heißt das Sprichwort „Hochmut kommt vor dem Fall“.