Stabile Polysilizium-Preise inmitten weltweiter handelspolitischer Unsicherheiten

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von pv magazine Global

Der Global Polysilicon Marker (GPM), der OPIS-Benchmark für Polysilizium außerhalb Chinas, wurde in dieser Woche mit 22,068 US-Dollar pro Kilogramm bewertet und blieb damit gegenüber der Vorwoche unverändert, da es Anzeichen für Käufe und Verkäufe gab.

Die mit Spannung erwartete vorläufige Entscheidung der US-Untersuchung von Solarzellen und -modulen, die aus vier südostasiatischen Ländern importiert werden, ist offiziell bis spätestens zum 27. November verschoben. Die Frist für die endgültigen Feststellungen bleibt 75 Tage nach der vorläufigen Entscheidung, wobei eine weitere Verlängerung möglich ist.

Die Ungewissheit der Zollsätze während dieses Zeitraums wird als „gefährlich“ für die weltweiten Polysilizium-Lieferanten bezeichnet. Berichten zufolge verlassen sich die Anbieter auf langfristige Verträge, um die Preise stabil zu halten und finanzielle Verluste aus der ersten Jahreshälfte auszugleichen.

Dementsprechend deuten Berichte auf steigende Einkaufsvolumina und einen geringeren Druck auf Preisverhandlungen seitens großer globaler Polysilizium-Abnehmer hin, die zuvor ihre Spontankäufe gestoppt und monatliche Lieferungen im Rahmen langfristiger Verträge verzögert hatten. Insider interpretieren dies als Reaktion auf den verstärkten rechtlichen Druck seitens der Lieferanten, die Einhaltung der Verträge durchzusetzen.

Eine weitere politische Entwicklung, die zwar nicht direkt mit dem globalen Polysilizium-Markt zusammenhängt, könnte sich möglicherweise auf die künftige Gestaltung der globalen Polysilizium-Kapazitäten auswirken. Seit dem 23. September sammelt der US-Handelsbeauftragte Rückmeldungen zu den vorgeschlagenen Section 301-Zöllen in Höhe von 50 Prozent auf Polysilizium und Wafer aus China. Die Frist für Einreichungen endet am 22. Oktober.

Zwar hat dies nur minimale Auswirkungen auf die derzeitigen internationalen Handelsmuster im Photovoltaik-Sektor, doch könnten die anhaltenden Handelshemmnisse das Wachstum der Polysilizium- und Waferproduktion außerhalb Chinas weiter fördern und damit möglicherweise die globale Angebots- und Nachfragedynamik für Polysilizium verändern.

China Polysilizium: China Mono Grade, die von OPIS ermittelte Preiseinschätzung für Mono-Grade-Polysilizium im Land, blieb in dieser Woche unverändert bei 33,625 Yuan (4,80 US-Dollar) pro Kilogramm. China Mono Premium, die OPIS-Preiseinschätzung für Mono-Grade-Polysilizium, das für die Produktion von N-Typ-Ingots verwendet wird, blieb ebenfalls unverändert zur Vorwoche bei 40,125 Yuan pro Kilogramm.

Marktkenner sind sich im Allgemeinen einig, dass die Polysilizium-Preise in China die Talsohle durchschritten haben und nun mit einem langsamen, zeitweiligen Wiederanstieg zu rechnen ist. Diese Erhöhungen sind jedoch eher auf kommerzielle Strategien als auf die Dynamik von Angebot und Nachfrage zurückzuführen. Große Hersteller könnten ihre finanziellen Verluste verringern, während es weniger wettbewerbsfähigen Herstellern gelingen könnte, ihr Überleben während dieser potenziellen Preiserhöhungen zu sichern.

Der Abbau von Überkapazitäten im Polysilizium-Segment schreitet nur langsam voran. Quellen deuten darauf hin, dass die Polysilizium-Produktion im September zwischen 130.000 und 140.000 Tonnen liegen dürfte, während die geschätzte Waferproduktion für diesen Monat auf eine Polysiliziumnachfrage von weniger als 100.000 Tonnen schließen lässt. Außerdem wird erwartet, dass ein großer Hersteller im vierten Quartal neue Produktionskapazitäten in Betrieb nehmen wird.

Eine weitere Herausforderung beim Abbau der Überkapazitäten ist wahrscheinlich, dass Polysilizium im Oktober oder November offiziell als Terminware notiert wird. Berichten zufolge haben einige Händler mit dem Bau von Lagerhäusern begonnen, um Waren für den Futures-Handel zu lagern; es gibt jedoch kaum Anzeichen dafür, dass sich große Produzenten oder Käufer aktiv an dieser Entwicklung beteiligen.

Der derzeitige Überschuss an Polysilizium hat sich lediglich von den Herstellern auf die Käufer verlagert, und die Herstellung eines gesunden Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage in China wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.

— OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, bietet Energiepreise, Nachrichten, Daten und Analysen zu Benzin, Diesel, Düsentreibstoff, Flüssiggas/NGL, Kohle, Metallen und Chemikalien sowie zu erneuerbaren Brennstoffen und Umweltgütern. Im Jahr 2022 erwarb OPIS die Preisdaten der Singapore Solar Exchange und veröffentlicht nun den OPIS APAC Solar Weekly Report. —

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