Das Forschungsprojekt „ENTISE“ ist offiziell gestartet. Die Abkürzung steht für Entwicklung der Natrium-Ionen-Technologie für industriell skalierbare Energiespeicher. Insgesamt 13 Unternehmen und Hochschulen sind an dem Projekt beteiligt, das Varta initiiert hat und koordiniert. 15 Arbeitsgruppen beschäftigen sich ab sofort mit der Entwicklung einer leistungsfähigen und umweltfreundlichen Zellchemie für Natrium-Ionen-Batterien, die dann in industriell einsetzbare Zellformate überführt werden soll.
Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts „ENTISE“ stehe die Weiterentwicklung bestehender Materialkonzepte und Prozesse. Technologisch soll insbesondere die Speicherkapazität von Kathode und Anode verbessert werden, wie Varta am Dienstag mitteilte. Dafür gelte es, die eingesetzten Materialien einschließlich der verwendeten Elektrolyte zu optimieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Zyklenstabilität, die durch die Entwicklung und den Einsatz neuer Materialien, optimierter Elektrodenmaterialien und Beschichtungen verbessert werden soll. Am Ende des Prozesses soll ein Prototyp im Rundzellendesign entstehen.
Das Bundesforschungsministerium fördert „ENTISE“ mit 7,5 Millionen Euro. Die Laufzeit des Projekts ist auf drei Jahre angelegt und offiziell endet es Ende Mai 2027. Neben Varta sind die Projektpartner das Karlsruher Institut für Technologie, Helmholtz Institut Ulm; die Humboldt-Universität zu Berlin; die Universität Freiburg; das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg; die Justus-Liebig-Universität Gießen; das Forschungszentrum Jülich; die Eura AG; die E-Lyte Innovations GmbH; die IBU-tec advanced materials AG beteiligt. Zudem engagiert sich bei dem Projekt noch ein nicht namentlich genannter Zellhersteller, der einen Bezug zur Automobilbranche hat, wie Varta erklärte.
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Etwas spät vielleicht, aber immerhin.
In Asien laufen seit 2023 die EVs in Serienfertigung damit vom Band und wir fangen an zu forschen. Das ist mehr als nichts. Hey… die bösen Chinesen, die machen immer alles unter Herstellungskosten und verramschen es auf unseren schönen Märkten, unfair subventioniert noch dazu. Wir brauchen dringend ein generelles Zukunfts-Import-Verbot, wie es in den Staaten diese Tage öffentlich wurde.
Guten Morgen Deutschland.
*bitte aufwachen*
Ich schließe mich HDs Meinung an dieser Stelle an.
Es macht schon fast Sinn, die Grenzen wieder hochzuziehen. Die Grenzkontrollstationen können dann zu Kassenhäuschen für das größte Freiluftmuseum für Technik und Technologie umfunktioniert werden.
Tja, Dirk, so ist das wohl leider.
Nun sind (oder kommen) wir wohl das erste Mal – vielleicht das allererste Mal in der Geschichte unserer Kultur insgesamt – in die Situation, dass ein anderer Erdteil die Technologien vorgibt und beherrscht. Der Jahrhunderte alte und „ewige“ Vorsprung der Europäischen Nationen im weitesten Sinne steht in Frage und man sieht wunderbar, wie schwer man sich tut, sich an diese neue Situation anzupassen.
Meine Diagnose: Derzeit befinden „wir“ uns leider noch immer in der Schockphase der gesellschaftlichen Trauma-Verarbeitung – mit allem Zipp und Zapp, was eben so dazugehört.
Ich weiß, meine gedankliche Ebene ist da etwas sehr abstrakt – allerdings sehe ich diese Dinge im Kleinen in so einem Kontext, was es etwas erträglicher macht.
Während aus China, die SIB für 140 €/kWh angeboten werden.
Ja, LFP Akkus sind z.Zt günstiger.
Aber Kochsalzbergwerke haben wir wegen der Rohstoffe genug.
Während hier anfangen wird zu forschen, hab ich schon seit Anfang des Jahres Natrium Ionen Akkus aus Fernost Zuhause.
Problematisch ist bei denen nur das Gewicht, für Heim-Speicher oder ähnliches super, als Traktionsakku eher mäh.
Was die ehemaligen Varta Kleinaktionäre wohl dazu sagen? Sie werden herausgequetscht während Varta 7,5 Mio € Fördergelder einstreicht.
Wen interessieren die Kleinaktionäre? Wer nach dem Absprung von Apple als mit großen Abstand wichtigster Kunde nicht die Alarmzeichen entsprechend gedeutet hat, ist selbst schuld. Besser ETFs oder andere Sammelprodukte handeln, wenn man von der Materie zu wenig Ahnung hat und nicht „Zeitung“ liest. Lernen durch Schmerzen. Tut weh, hilft aber oft sehr gut.
Wir stecken Millionen (Steuergelder) in die Forschung … kann mir einer nur 1 Produkt nennen, das es zu weltweiten Durchbruch gebracht hat?
Forschung? … für mich eher ABM-Maßnahme und Steuerverschwendung!
Wenn Unternehmen es nicht alleine auf die Reihe bekommen, haben sie keine Daseinsberechtigung … traurig, aber wahr …
Investitionen und Zuschüsse in Forschungen, insbesondere in Kooperation zw. Öffentlicher Hand und Privaten sind absoluter Kern des Fortschritts. Viele Dinge würde es ohne diese Kooperationen überhaupt nicht geben. Kleines Beispiel: „Biontech“.
Uwe, da sind Sie wirklich auf einem total falschen Dampfer. Das Gegenteil ist korrekt: Es muss viel mehr Förderung von F+E geben, insbesondere für die Entwicklung von Serienfertigungen für bereits erforschte Konzepte, eben damit auch echte Produkte daraus werden. Ohne Grundlagenforschungsförderung kommt man da erst gar nicht hin.
Ich finde eher, dass das Fördern einzelne Branchen oder schlimmer – einzelner Betriebe – sehr schädlich ist, da teils extrem marktverzerrend und noch schlimmer vielleicht: innovationshemmend, weil demotivierend.
„Wir“ sollten viel mehr forschen und fördern, eben damit der Anschluss nicht verpasst wird, und nicht – wie bisher – mit Einzelförderungsmaßnahmen um sich werfen. Auch die Umrüstung einzelner Stahlwerke mit Staatsgeld ist eine Frechheit gegenüber denen (z.B. Georgsmarienhütte), die das schon lange auf eigene Kosten und Motivation hin gemacht haben. Warum haben die das geschafft und Klöckner und wie sie alle heißen, kriegen das nicht auf die Reihe ohne Staatsgeld? Schon seltsam, oder? Die deutschen Unternehmer sind selbst schuld an ihrer Misere und „kniffeln“ nun gefährlich mit dem Staat um Steuergelder. Das wird nicht gut enden für die betroffenen Firmen – da sie weiterhin wohl wichtige Innovationen verpassen werden. Dazu gehört vor allem die dt. Autoindustrie samt angebundener Branchen.
Offenbar scheut der Durchschnittsdeutsche das Risiko längerfristig in die Zukunft zu investieren – siehe Rückstau in der energetischen Sanierung. Das gilt natürlich auch für viele Unternehmer die sofort nach einem Sondervermögen rufen, sobald es darum geht sich zu bewegen. In deren Köpfen sind wir bereits in der Planwirtschaft angekommen. Hier brauchen wir dringend einen Mentalitäts- und Generationenwechsel. Bis dahin stehen uns noch ein paar harte Jahre bevor.