Solarautobahn im „Innovationspark Erneuerbare Energien“: Rentabel und technisch machbar

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Einer Machbarkeitsstudie zufolge können die Planungen für die Solarautobahn im Bereich des heute noch aktiven Tagebaus Garzweiler im Rheinischen Braunkohlerevier in die nächste Phase gehen. Das Projekt ist Teil des „Innovationsparks Erneuerbare Energien“ und sieht vor, Photovoltaik-Anlagen entlang der Autobahnen A44n und A46 zu bauen. Das Planungsbüro Drees & Sommer hat für die Machbarkeitsstudie insgesamt 50 Teilabschnitte – Böschungen an der A44n zwischen dem Autobahnkreuz Holz und dem Autobahndreieck Jackerath, Lärmschutzwände an der A46 bei Jüchen sowie künftige Windschutzanlagen an der A44n – wirtschaftlich, technisch und rechtlich auf ihr Photovoltaik-Potenzial untersucht.

Ergebnis: Mit der Solarautobahn lassen sich bis zu 23 Megawatt Leistung und bis zu 24 Gigawattstunden Ertrag erzielen. Die Kosten allein für die Photovoltaik liegen je Konzeptvariante zwischen 17 und 17,7 Millionen Euro – ein Teil der Module soll jedoch auf einer gutachterlich empfohlenen Windschutzwand entstehen, deren Bau die Planer mit rund 35 Millionen Euro veranschlagen. Auf allen Flächen haben Photovoltaik-Anlagen „insgesamt eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Rentabilität“. Als weiterer Pluspunkt für die künftigen Planungen gilt, dass die unterschiedlichen nötigen Photovoltaik-Systeme bereits heute am Markt verfügbar sind. Aus wirtschaftlicher Sicht empfiehlt die Studie daher nun den Übergang in die Planungs- und Umsetzungsphase der Solarautobahn.

„Um das Projekt der Solarautobahn in die Umsetzung zu führen, ist insbesondere der rechtliche und organisatorische Rahmen in Bezug auf die Autobahn GmbH zu klären“, heißt es in der Studie. Im Anschluss und bevor weitere wesentliche Schritte der Umsetzung erfolgen oder weitere Studien und Gutachten in Auftrag gegeben werden, sollten Fördergelder und andere Zuwendungen geprüft und beantragt werden. Außerdem sei mit den Verteilnetzbetreibern und der RWE Power AG ein vertiefender Austausch zu den Konzeptvarianten ratsam.

„Die Trassen und Infrastrukturen von Autobahnen wie der A44n und der A46 bieten gute Voraussetzungen, bisher ungenutzte Flächen für die Erzeugung regenerativer Energien auf Solarbasis zu verwenden. Dabei können Synergien zu Wind- und Lärmschutz entstehen“, so Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands Landfolge Garzweiler, der das Projekt gemeinsam mit der TH Köln und dem Wuppertal Institut entwickelt. Für die weiteren Teilprojekte der Energielandschaft und des Energiekonzepts zum Gewerbegebiet Elsbachtal laufen zurzeit ebenfalls Machbarkeitsstudien.

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