Einer Machbarkeitsstudie zufolge können die Planungen für die Solarautobahn im Bereich des heute noch aktiven Tagebaus Garzweiler im Rheinischen Braunkohlerevier in die nächste Phase gehen. Das Projekt ist Teil des „Innovationsparks Erneuerbare Energien“ und sieht vor, Photovoltaik-Anlagen entlang der Autobahnen A44n und A46 zu bauen. Das Planungsbüro Drees & Sommer hat für die Machbarkeitsstudie insgesamt 50 Teilabschnitte – Böschungen an der A44n zwischen dem Autobahnkreuz Holz und dem Autobahndreieck Jackerath, Lärmschutzwände an der A46 bei Jüchen sowie künftige Windschutzanlagen an der A44n – wirtschaftlich, technisch und rechtlich auf ihr Photovoltaik-Potenzial untersucht.
Ergebnis: Mit der Solarautobahn lassen sich bis zu 23 Megawatt Leistung und bis zu 24 Gigawattstunden Ertrag erzielen. Die Kosten allein für die Photovoltaik liegen je Konzeptvariante zwischen 17 und 17,7 Millionen Euro – ein Teil der Module soll jedoch auf einer gutachterlich empfohlenen Windschutzwand entstehen, deren Bau die Planer mit rund 35 Millionen Euro veranschlagen. Auf allen Flächen haben Photovoltaik-Anlagen „insgesamt eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Rentabilität“. Als weiterer Pluspunkt für die künftigen Planungen gilt, dass die unterschiedlichen nötigen Photovoltaik-Systeme bereits heute am Markt verfügbar sind. Aus wirtschaftlicher Sicht empfiehlt die Studie daher nun den Übergang in die Planungs- und Umsetzungsphase der Solarautobahn.
„Um das Projekt der Solarautobahn in die Umsetzung zu führen, ist insbesondere der rechtliche und organisatorische Rahmen in Bezug auf die Autobahn GmbH zu klären“, heißt es in der Studie. Im Anschluss und bevor weitere wesentliche Schritte der Umsetzung erfolgen oder weitere Studien und Gutachten in Auftrag gegeben werden, sollten Fördergelder und andere Zuwendungen geprüft und beantragt werden. Außerdem sei mit den Verteilnetzbetreibern und der RWE Power AG ein vertiefender Austausch zu den Konzeptvarianten ratsam.
„Die Trassen und Infrastrukturen von Autobahnen wie der A44n und der A46 bieten gute Voraussetzungen, bisher ungenutzte Flächen für die Erzeugung regenerativer Energien auf Solarbasis zu verwenden. Dabei können Synergien zu Wind- und Lärmschutz entstehen“, so Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands Landfolge Garzweiler, der das Projekt gemeinsam mit der TH Köln und dem Wuppertal Institut entwickelt. Für die weiteren Teilprojekte der Energielandschaft und des Energiekonzepts zum Gewerbegebiet Elsbachtal laufen zurzeit ebenfalls Machbarkeitsstudien.
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Gut ist, dass die Module steil bis senkrecht stehen, was die „un-erwünscht und un-wirtschaftlichen“ Mittags-StromSpitzen in Grenzen hält – und in Schwachlich-Zeiten (abends und morgens) mehr Ertrag bringt.
Un-gut ist, dass es -?anscheinend?- immer noch keine Untersuchungen gibt, wie sich „immense örtliche Konzentrationen von grüner Energie-Gewinnung “ zu derart grossen „Wärme-Inseln“ fühlen, dass DAS sich –merkbar bis extrem- auf das nahe Mikro-Klima bis Meso-Klima auswirkt —
beispiels weise in Form von
Starkregen, Hagel, Überschwemmungen
und/oder Starkwinden bis Tornados ! ! !
Denn – es ist sicher, dass sich WärmeInseln auf Mikro- bis Mesa-Klima auswirkt —
aber ab welcher Grösse der Wärmeinseln und unter welchen verstärkenenden/abschwächenden lokalen Bedingungen scheint „man“ noch nicht erforschen zu wollen ?!
Falls „dieses Wegschauen“ beweisbar ist,
wäre ES meiner Ansicht nach — kriminell — und –zur Abschreckung– mit gesetzlichen Härten zu bestrafen !
Alles Gute !
Wolfgang Gerlach
Herr Gerlach, wenn man von Ihnen etwas liest postulieren Sie immer etwas bezüglich Veränderungen des Mikro / Makroklimas durch den Einsatz von PV im Zusammenhang mit Albedo ohne hier eine klare faktenbasierte Diskussion oder Fakten anzubieten.
Informieren Sie sich über verhältnismäßig große PV-Anlagen mit mehreren hundert MW oder GW, letztere speziell China, dort gibt es keine von Ihnen beschworenen „Starkregen, Hagel, Überschwemmungen und/oder Starkwinden bis Tornados ! ! !“ oder sonstige Merkwürdigkeiten.
Wenn Sie wirklich Ingenieur sind, so wie sie regelmäßig schreiben, legen Sie entweder belegbare Quellen wie andere Nutzer vor oder arbeiten Sie sich durch die angebotenen Quellen der Kommentatoren durch und bilden Sie sich auf Basis einer physikalischen Grundbildung eine eigene fundierte Meinung und teilen diese mit uns. Einfach Dinge ins Internet zu behaupten bringt keinerlei Diskussion voran, an der Sie scheinbar jedoch interessiert sind.
Alles Gute !
Heiner Mosch
Sehr geehrter Herr Mosch,
herzlichen Dank für Ihren Kommentar, den ich auch beherzigen werde !
ABER … Sie unterstellen mir „hier“ eine „Behauptung“,
während ich aber nur eine „Vermutung bzw „Verdacht“
dem es sich doch wohl sicher lohnt nachzugehen, äusserte ! Denn:
Extrem vieles, „im Zusammenhang mit menschlichem Einfluss auf Klima // Klimagase // grüner Energie
beginnt gerade erst, „dem technischen BabyAlter zu entwachsen“
UND -wie sehr uns Alle nicht erkannte bzw unterschätzte oder gar nicht einmal beachtete „Risiken neuer Technik“ zusetzen können, wissen Sie doch sicher auch?! Ein paar Beispiele zur Auffrischung:
1. Schnellst abgewetze Zähne der alten Ägypter, die den Feinst-Stein-Anteil und dessen „Nachwirkungen“ in gemahlenem Getreide lange nicht erkannten
2. Degeneration der römischen Eliten, die ihr Trinkwasser streckenweise über über „luxuriöse, edle“ Bleirohre leiteten
3. Erste Coca-Cola-Rezepturen, „belebendes Cocain“ be-inhaltend
4. Ernsthafteste Risiken der AtomEnergie, die nach Jahrzehnten immer noch „offen“ blieben
und … und … und
5. UND !!selbst neueste Technik!! muss !auch bei scheinbar kleinen Änderungen! immer noch stetig erst mal Langzeit-Tests bestehen —
UND trotdem geschiehts fast jedes Jahr von Neuem, dass Autos einer neuen Serie
!!! weltbekannt guter Marken, die seit Jahrzehnten beste Autos bauen !!!
zur kostenlosen Nach-Besserung in die Werkstätten „zurückgerufen“ werden !! ?? !!
Also, mein sehr geehrter Kritier,
ihr Geist und Ihre Zeit wären zig-ach besser investiert,
wenn Sie -anstatt mir –aus streng wissenschaftlicher Sicht— zu lässige Arbeitsweise-n vorwerfen,
sich erst mal selbst ab-zu-gewöhnen beginnen,
„Neu und Alt“ halb-automatisch mit „Gut und Schlecht“ gleich-zu-setzen
und ?vielleicht gar auch noch? einen aus guten Gründen skeptischen Menschen
-fast- mit einem sehr, sehr üblen Leugner gleich-zu-setzen
ABER – trotz aller Kritik -nun meinerseits-
danke ich Ihnen herzlichst, dass Sie sich die Zeit da-für nahmen —
denn nicht Lob sondern Kritik ist –für Jeden von uns– der optimale „Antrieb“, besser zu werden !
Alles Gute für Sie –
und !gerne! weiter SO
Wolfgang Gerlach
Da machen Sie es sich aber etwas zu einfach, Herr Gerlach. Das Prinzip ihres Kommentars lässt sich einfach beschreiben: Ein bißchen was bleibt immer hängen. Obwohl Fragezeichen dahinter stehen, wird es als „wahrscheinliche Möglichkeit“ und bei der nächsten Zitierung als Tatsache angesehen. So arbeiten auch Trump und die BLÖD-Zeitung: Keine Zeitung hat so viele Fragezeichen hinter ihren Schlagzeilen, was auf den ersten Blick seriös wirkt (es wird ja nicht als feststehende Tatsache behauptet), aber eine Schlagzeile ist es eben doch.
Wenn mal bei jedem Straßenneubau so viel nachgedacht würde über mögliche Auswirkungen auf das Mikroklima. Aber das menschliche Wirken hat unsere Umwelt schon immer sehr umfassend umgestaltet. Manches mag zusätzliche Gefahren heraufberufen, anderes vorhandene Gefahren reduzieren. Die Menschheit hat ihre unbestreitbaren Fortschritte nicht dadurch erreicht, dass sie ängstlich die Hände in den Schoß gelegt hat, aus Angst vor der Veränderung, sondern durch Tatkraft und zielstrebiges Handeln. Dabei hat man gelegentlich den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben, aber netto hat sich doch vieles verbessert. Jetzt müssen wir den Teufel CO2-Anstieg in der Atmosphäre angehen. Und auch dabei wird sich das ein oder andere als Irrweg herausstellen. PV-Anlagen entlang von Autobahnen werden nicht dazugehören. Eher die Autobahnen selbst.
Danke JCW, besser hätte man sich diesem faktenlosen Geschwurbel nicht entgegenstellen können.
rein physikalisch gehe ich davon aus, dass es lokal eher zu einer Abkühlung führt, wenn Solarmodule die Solarenergie zum Teil in Strom umwandeln, der an andere Stelle für Arbeit = Wärme sorgt. Es bedarf sicherlich eines sehr genauen Blicks, wenn man das exakt abschätzen möchte. War da vorher Ackerboden oder Grünland, ist es im Sommer dort immer knochentrocken (weniger Verdunstungskälte) oder ist die Fläche immer bis in den Oberboden ausreichend feucht (mehr Verdungstungskälte)? Sorgen die Solarmodule für eine höhere Bodenfeuchte, weil sie den Boden verschatten? Wenn man ganz viel Zeit hat, dann könnte man das für jeden konkreten Standort messen. Das ergäbe dann vielen Einzelaussagen, die in Summe ein Bild ergäben. Nun ja – man könnte noch weiterdenken und sich das hier anhören: https://www.deutschlandfunkkultur.de/deep-warming-erderhitzung-durch-abwaerme-dlf-kultur-651cc7f5-100.html
Sehr vermutlich gilt völlig unabhängig von Kleinlimatischen Auswirkungen: Öl, Gas, Kohle zu verbrennen und Atome zu spalten ist schädlicher als die Nutzung von Solarenergie/Windenergie.
Zum Projekt: Es geht von dem falschen, mantrahaft vorgetragenen Argument aus, dass wir keine ausreichenden, einfacher zu bebauenden Flächen für die Energiewende hätten. Das Argument gilt in Deutschland nicht, solange 2,4 Millionen Hektar für Energiepflanzen (um den Faktor 50 schlechtere Energieausbeute pro Hektar plus die negativen, ökologischen Folgen von intesivem Ackerbau) und knapp 6 Millionen Hektar für Futterpflanzen genutzt werden. Massentierhaltung und Fleischkonsum in der aktuellen Menge sind auch sehr fragwürdig.
Autbahnböschungen und Lärmschutzwände mögen technisch mögliche Orte für Solarmodule sein, preiswerter wird die Energiewende dadurch auf keinen Fall, sondern vermutlich um den Faktor 2 teurer, als „normale“ Solarparks.
Naja mit Böschung und Lärmschutzwände kann ich gut leben.
Wo das Konzept wirklich Müll ist ist wenn man die Autobahnen mit Solarmodulen überdachen will. Da sind die Kosten (und zusätzlichen Probleme) wirklich enorm obwohl keinerlei Notwendigkeit dafür besteht.
Aber an der Autobahnböschung sollten die Kosten für die PV eigentlich nicht höher sein als bei normaler Freifläche (vielleicht sogar billiger weil die Fläche sowieso schon unbenützt erworben wurde?)
Danke Herr Schnitzler, Sie sprechen mir aus der Seele, wenn Sie vom Blödsinn von Energiepflanzen schreiben. Ein Auto kann mit Strom fahren (egal ob Sonnen-, Wind- oder Wasserstrom) oder mit Mais. Dieses Greenwashing der Öllobby geht mir so auf die Nerven. Es freut mich, dass Sie auch so denken!
Lg Patrik Schürmann
Sehr geehrter Herr Schnitzler,
unterm Strich sind wir „ziemlich nahe beieinander“ —
und ich bin ja auch nicht dafür vor lauter Bedenken nichts zu tun-
sondern für ?eigentlich normales und vernünftiges? allmähliches Herangehen an neue Techniken.
ABER — in einer „Sache“ sind wir beide wohl weit auseinander:
der „Schuld“ der „Klimagase“ ! — Meine Eindrücke DA-zu:
1. Trotz jahrelanger Schuld-Zuschreibungen und (vielfältigsten, von „uns“ gut honorierten) Forschungen
sah ich noch keine auch nur annähernd konkreten Zahlen DA-zu
2. Dass „wir“ das Klima mit-be-einflussen ist sonnenklar
wie hoch aber der „menschliche Anteil“ ist — wer hats wo wissenschaftlich erklärt ?!?
und wo bitte findet man denn auch nur –wenigstens– grobe Richt-Zahlen
welches Gas unter welchen Bedingungen in welcher Konzentration wie Klima beeinflusst ?!
3. Aus 1. und 2. ging mein Vertrauen gegenüber KlimaWissenschaftlern „flöten“ –
was bleibt dann also noch, ausser einem „DIY-N“, einem Do-It-Yourself-Nachdenken
UND möglichen eigenen Irrtum in Kauf nehmen – weil DIY-N besser als
eine sehr, sehr fragwürdige „Wissen“-Schaft
Ich kam –Irttum absolut möglich- beim DIY-N zu folgenden Annahmen:
I. Das „unvermeidbare NebenProdukt“ sowohl bei Energie-Erzeugung ist die niedrigste Energieform, Wärme
Ia Bekannt sind folgende Prozesswärme-Anteile bei den jeweiligen Energie-Formen
Verbrennungskraftwerk, guter VerbrennungsMotor, WindKraft, Wasserkraft , Muskelmotor
40+ % Nutz-Energie zu 60-% Ab-Wärme— also 1,5-fache Ab-Wärme zu NutzEnergie
Photovoltaik zur Zeit bis nahe 25% Nutz-Energie — ca 75% Ab-Wärme = 3-fache Ab-Wärme
II. Die „menschlich verursachten Ab-Wärmen“ liegen, je nach Art der Energie-Erzeugung
1,5-fach bis über 3-fach so hoch
als die Energieen, welche wir aufwenden müssen, um Technik und Nahrung bereitzusellen
IIa Zunehmendes Wirtschaftswachstum und zunehmendes Bevölkerungswachstum sind also
die wesentlichen Ursachen des „menschlchen Anteils an der Erderwärmung“
IIb Damit Wirtschaft und Menscheit wachsen können
steigt also auch zwangsläufig unser EnergieVerbrauch
und die entsprechend not-wendige Energie-Erzeugung
was Ab-Wärmen verursacht
welche mindest 1,5-fach so hoch sind, wie die „not-wendigen“ Nutz-Energien
III. Woraus sich -logo- mein Rückschluss ableitet,
IIIa Dass die Haupt-Ursachen der menschlich verursachten ErdErwärmung Wachstum von Wirtschaft und
Menscheit sind
!!! total egal !!! , ob die not-wendigen Energie grün oder sonstwie erzeugt werden !!!
IIIb Was -für mich- im Umkehrschluss – heisst, dass Abgase aus konventioneller Energie-Erzeugung
NICHT die „Haupt-Schuldigen“ der „menschlichen Erderwärmung“ sind
IIIc Sondern, dass nur „Wachstums-Reduzierungen“ was bringen
IV Was also tun —meiner Meinung nach–
IVa Pflanzliche Nahrungen erst „leckerer machen“, dann klug mehr bewerben weil für gleich energie-reiche
pflanzliche Nahrung viel, viel weniger Erzeugs-Energie benötigt wird, als „für tierisches“
IVb Fast keine Weg-werf-Produkte mehr
IVc Fast alle technischen Artikel mit deutlich höherer Qualität — also auch Lang-Lebigkeit herstellen,
wodurch entsprechend weniger „Energien für die Wirtschaft“ benötigt werden
V Das Haupt-Gegen-Argument schwebt bereits vor mir:
weniger Wirtschaftswachstum = weniger Arbeit und Lohn = Arbeitslose + Armut
Vb DAS ist aber „total daneben und manipulativ“
denn, wenn ich –beispielsweise– Autos doppelt lange nutzen kann
und weniger Verschleiss an Reifen, „Birnen“, —allen Autoteilen— habe
muss ich auch weniger „fürs Auto arbeiten“, habe auch weniger Reparaturkosten
Vc Also muss ich auch weniger ArbeitsStunden leisten, um satt, mobil usw sein zu können
Vd Es gäbe also zwar schon einerseits weniger GesamtArbeit
Aber —da der Einzelne auch weniger arbeiten muss— um gut leben zu können
können die weniger not-wendigen Arbeits-Stunden
auf eine gleichbleibende Anzahl „Werktätiger“ verteilt werden
Yd2 Was viele zusätzliche „klimafreundliche Folgen“ hätte:
weniger Arbeitstage=weniger Berufsverkehr=weniger Staus= gut fürd Klima
= weniger harte Arbeit, weniger Stress = gesündere, fröhlichere, friedlichere Menschen
= mehr Gesundheit = weniger Gesundheitskosten= auch gut fürs Klima
= auch mehr Friede = bessere Chancen für Frieden weltweit = = =
So, das wärs für heute.
Für konstrultive Kritik danke ich im Voraus herzlichst. „Andere Arten von Kritik“ fand ich noch nie gut !
Alles Gute- und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
Sehr geehrter Herr Gerlach,
bei ihrer Betrachtung der Nutzenergie und Abwärme treffen sie zwei entscheidende Fehlannahmen.
1. Ist die von der Photovoltaik genutzte Primärenergie, das Sonnenlicht, sowieso vorhanden und führt daher unabhängig von einer potenziellen Nutzung durch PV zu einer Erwärmung der Atmosphäre.
Im Gegenstz dazu setzt die Nutzung fossiler Energie zusätzliche Energie, und somit Abwärme, frei, die aktuell in den fossilen Energieträgern gebunden ist.
2. Wie Sie selbst festgestellt haben, wird jede Form der Energie, also auch die Nutzenergie, schlussendlich in Wärme umgewandelt. Daher ist die von ihnen getroffene Unterscheidung zwischen Nutzenergie und Abwärme in diesem Fall unerheblich. Entscheidend ist, dass erneuerbare Energien Energie nutzen, die ohnehin in der Atmosphäre vorhanden ist während die Nutzung fossiler Energien immer einen zusätzlichen Energieeintrag in die Atmosphäre darstellt.
D.h. selbst bei einer Vernachlässigung der durch fossile Energien freigesetzten Treibhausgase, wäre die Nutzung von EE in Bezug auf eine mögliche Erderwärmung noch immer vorteilhaft.
Sehr geehrter Herr Preisel,
Denk-Fehler, welche Sie mir -vergebens- zurechnen, passierten nun Ihnen, denn:
Zu 1. Ihrer lässigen Feststellung: „Sonnenlicht ist sowieso vorhanden“
stimmt schon, ABER es ist doch wohl ein Riesen-Unterschied
1a ob direkt vor Ort, per PV, nahe Erdboden, in ca 80% Wärme umgewandelt
1b oder von Pflanzen, „kühl zu biologischen Substanzen umgewandelt“
1c oder „in den Weltraum reflektiert“ wird
Zu 2. Sie verwechseln immer noch -trotz sorgfältigster „Aufklärung“ meinerseits
Ursache und Wirkung
2a U r s a c h e für „mensch-verursachte Erderwärmung“
!!! deren tatsächlichen „ErwärmungsAnteil“ seitens der (wohl gegen gut Honorar Panik stiftenden „Wissens-Schaffer“ immer noch nicht —nicht einmal annähernd— festgestellt werden konnte ! ! !
ist die für Wirtschafts- und Menschheits-Wachstum nötige Zusatz-Energie
2b W i r k u n g ist einerseits CO2 — wobei !!immer noch!! un-geklärt bzw fragliich ist, wie hoch denn überhaupt !?!
Und die „menschgemachte direkte Erderwärmung.
2c Die PV- „Ab“wärme wird „nahe dem Erdboden frei“
daher zu hohem Teil direkt den Boden / die Erde erwärmend
zu ähnlich hohem Anteil in Form warmer Luft aufsteigend
und zu geringem Anteil (Albedo genannt) ins Weltall reflektiert / Teils rück-reflektiert
Alles Gute für Sie – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
Sehr geehrter Herr Gerlach,
natürlich ist das – bisher hauptsächlich auf fossilen Energien basierende – Wirtschaftswachstum ursächlich für die Erderwärmung. Sie verwechseln allerdings die Größenordnungen der Ursachen – den Treibhausgasen ist der allergrößte Teil zuzurechnen, gefolgt von zusätzlich freigesetzter Energie/Abwärme durch die Verbrennung und Nutzung fossiler Energieträger und einem minimalen Anteil von möglicherweise verringerten Albedo Effekten durch Solaranlagen.
Auch PV Anlagen reflektieren einen gewissen Teil des Sonnenlichts ins Weltall zurück, während auch Pflanzen einen Teil des Sonnenlichts in Wärme umwandeln. Auch die in biologischen Substanzen gespeicherte Energie wird früher oder später wieder als Wärme freigesetzt (etwa als Körperwärme von den Tieren/Menschen, die die Pflanzen verzehrt haben). Sind wir uns also einig, dass (statt den von ihnen ursprünglichen genannten 75 % Abwärme) die zusätzlich den PV Anlagen zurechenbare Abwärme maximal der veränderten Albedo entspricht?
Es sollte also ein leichtes sein, diese veränderte Albedo zu quantifizieren und damit Ihre Aussagen zu untermauern. Wie verhält sich beispielsweise die Albedo von PV Anlagen im Vergleich zu (un-)bepflanzten Feldern oder Gebäudedächern und welcher Anteil der weltweiten PV belegt die entsprechenden Flächen?
Anstatt unbelegte Behauptungen aufzustellen könnten Sie doch den möglichen zusätzlichen Energieeintrag durch einen veränderten Albedo Effekt aller weltweit von PV Anlagen belegten Flächen berechnen. Diesen Wert ins Verhältnis gesetzt zu der absoluten weltweiten Sonneneinstrahlung sollte ihre These von problematischer Erhitzung durch PV Anlagen durch recht gut belegen oder auch widerlegen können.
Die Albedo von PV Anlagen liegt übrigens etwa im Bereich von 0.2 – vergleichbar also mit Rasen oder Feldern und höher (!) als die von Wald oder Wasserflächen.
Natürlich kann auf einer begrenzten Erde nicht unbegrenztes Wachstum stattfinden. Die Treibhausgase sind allerdings das deutlich akuter und einfach zu lösende Problem. Oder wie wäre es Ihrer Meinung nach weltweit umsetzbar, das Wirtschaftswachstum und den Anstieg der Bevölkerung zu bremsen oder sogar umzukehren?
Selbst bei einer gleichbleibenden Wirtschaftsleistung auf dem heutigen Niveau wäre die weitere Nutzung fossiler Energien nicht unbegrenzt möglich – aufgrund von Erderhitzung durch Treibhausgasen und der von Ihnen genannten Abwärme aber auch durch begrenzte Verfügbarkeiten.
Auf mein Argument der zusätzlichen Abwärme durch fossile Energien sind Sie noch gar nicht eingegangen, oder sehen Sie darin (im Gefensatz zu der eventuellen zusätzlichen Abwärme durch PV Anlagen) kein Problem?
Was wäre denn ihre Alternative zu fossilen Energien, wenn nicht erneuerbare Energien wie PV?
Viele Grüße und ich hoffe auf sachliche, belegbare Argumente von Ihnen.
Ps. falls Sie sich tiefergehender mit dem Thema auseinandersetzen möchten, kann ich Ihnen die folgende Studie nahelegen:
„A global assessment of the effects of solar farms on albedo, vegetation, and land surface temperature using remote sensing“
doi.org/10.1016/j.solener.2023.112198
Empfehlen kann ich ihnen außerdem den Podcast „deep warming – Erderhitzung durch Abwärme“ von Deutschlandfunk Kultur. Dort werden die Größenordnungen und die Abwärmeproblematik gut dargestellt.
Wenn Sie allerdings weiterhin nicht nur den aktuellen Stand der Forschung bezüglich Treibhausgasen anzweifeln sondern sogar ohne irgendeinen Beleg alle Wissenschaftler unter den Generalverdacht der absichtlichen Verbreitung von Falschinformationen stellen ist eine weitere Diskussion leider nicht zielführend.