RWE meldet für die ersten sechs Monate des laufendes Geschäftsjahres ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,9 Milliarden Euro (H1 2023: 4,1 Milliarden Euro) und ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,4 Milliarden Euro (H1 2023: 2,3 Milliarden Euro). Aufgrund niedrigerer Ergebnisse in den Segmenten Flexible Erzeugung und Energiehandel sei das Konzernergebnis erwartungsgemäß schlechter ausgefallen als nach dem ersten Halbjahr 2023, teilte der Energiekonzern am Mittwoch mit.
Positiver fällt der Blick auf die erneuerbaren Energien aus. „Mehr als die Hälfte unseres bereinigten EBITDA lieferte bereits unser Geschäft mit Wind- und Solarenergie“, so RWE-Vorstandsvorsitzender Markus Krebber. „Unsere Stromproduktion aus erneuerbaren Energien erreichte ein Rekordniveau von 26 Terawattstunden und einen Anteil von 45 Prozent an der Gesamterzeugung.“ Entsprechend erzielte das Segment Onshore Wind/Solar ein bereinigtes EBITDA von 730 Millionen Euro (H1 2023: 519 Millionen Euro). Das bereinigte EBITDA im Segment Offshore Wind lag demnach bei 828 Millionen Euro (H1 2023: 762 Millionen Euro).
Wie RWE weiter mitteilte, wurden im ersten Halbjahr 2024 netto 4,5 Milliarden Euro in neue Anlagen für erneuerbare Energien investiert und die finale Investitionsentscheidung für den Bau von weiteren Windkraft-, Batterie- und Solarprojekten mit einer Gesamtkapazität von 2,9 Gigawatt getroffen. Insgesamt im Bau befinden sich demnach aktuell 10,2 Gigawatt.
Für das Gesamtjahr 2024 geht RWE unverändert von einem bereinigten EBITDA in Höhe von 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro und einem bereinigten Nettoergebnis in Höhe von 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro aus.
Verschiedene Konzepte für Agri-Photovoltaik
In einer 3,2-Megawatt-Demonstrationsanlage untersucht RWE außerdem gerade in Bedburg am Rande des Tagebaus Garzweiler die Kombination von Solarstromerzeugung und Landwirtschaft. Fünf Jahre lang soll das Zusammenspiel von Pflanzenwachstum und Photovoltaik ausgewertet werden. Dabei testet RWE drei verschiedene Konzepte: Bei der ersten Variante mit einem System von Next2Sun sind die Solarmodule fest und senkrecht auf dem Ständerwerk angebracht. Bei der zweiten Variante mit einem System von Schletter sind die Module auf einer beweglichen Achse montiert, um dem Lauf der Sonne von Ost nach West folgen zu können. Auf den Flächen sollen in den kommenden Jahren Getreide, Hackfrüchte wie Kartoffeln und verschiedene Gemüsesorten angebaut werden. Bei der dritten Variante mit einem System von Zimmermann PV-Stahlbau wurden die Module erhöht auf einer Unterkonstruktion angebracht. Darunter hat ein Landwirt aus der Region Himbeeren als Topfkulturen aufgestellt.
Stromlieferverträge mit Meta in den USA
Zudem meldete der Energiekonzern am Mittwoch die Unterzeichnung von langfristigen Stromlieferverträgen mit Meta für zwei US-Solarparks mit einer Gesamtkapazität von 374 Megawatt. Der Bau der beiden Photovoltaik-Kraftwerke „County Run Solar“ in Illinois und „Lafitte Solar“ in Louisiana ist demnach bereits weit fortgeschritten, die Inbetriebnahme beider Solarparks ist für Ende 2025 geplant.
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