Zwischen 4,1 und 9,2 Cent pro Kilowattstunde liegen aktuell die Kosten für neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Windparks an Land. Nach der neu aufgelegten Studie „Stromgestehungskosten erneuerbare Energien“ des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE sind sie damit unter allen Kraftwerksarten – also konventionell und erneuerbar – die kostengünstigsten Technologien.
In ihrem Technologievergleich haben die Freiburger Forscher die Stromgestehungskosten für die erneuerbaren Energien anhand von Marktdaten zu spezifischen Investitionen, Betriebskosten und weiteren technischen und finanziellen Parametern ermittelt. Für die Photovoltaik-Anlagen unterscheidet das Fraunhofer ISE zwischen Dach- und Freiflächenanlagen, aber auch zwischen Nord- und Süddeutschland. So liegen in Süddeutschland die Stromgestehungskosten für Photovoltaik-Anlagen bis 30 Kilowatt Leistung zwischen 5,7 und 8,8 Cent pro Kilowattstunde, in Norddeutschland wird der Solarstrom zu Kosten zwischen 7,8 und 12,0 Cent pro Kilowattstunde erzeugt. Dabei legt das Fraunhofer ISE spezifische Investitionskosten zwischen 900 und 1600 Euro pro Kilowatt zugrunde.
Freiflächenanlagen ab 1 Megawatt Leistung erreichen demnach Werte zwischen 4,1 und 5,0 Cent pro Kilowattstunde in Süddeutschland und 5,7 bis 6,9 Cent pro Kilowattstunde in Norddeutschland. Die Annahme der spezifischen Investitionskosten liegt bei 700 bis 900 Euro pro Kilowatt.
Neben klassischen Freiflächenanlagen rücken aber auch Agri-Photovoltaik-Anlagen stärker in den Fokus. Dafür hat das Fraunhofer ISE erstmals auch die Stromgestehungskosten für Agri-Photovoltaik-Anlagen ermittelt. Dabei gibt es verschiedene Systeme, die berücksichtigt wurden, etwa bodennahe Module, die für Grünlandflächen und Ackerbau genutzt werden, sowie aufgeständerte Module. Mittelhohe Aufständerungen bis zu 2,1 Metern werden ebenfalls für den Ackerbau genutzt, während hohe Aufständerungen bis zu 4 Metern für hochwachsendes Obst und Gemüse geeignet sind. Die Stromgestehungskosten für solche Agri-Photovoltaik-Anlagen liegen dem Fraunhofer ISE zufolge bei 5,2 bis 8,7 Cent pro Kilowattstunde in Süddeutschland und 7,1 oder 11,9 Cent pro Kilowattstunde in Norddeutschland. Die spezifischen Investitionen, die die Forscher annahmen, lagen zwischen 900 und 1700 Euro pro Kilowatt.
Zunehmend werden aber Anlagen auf Dächern und Freiflächen auch mit Batteriespeichern kombiniert. Die ermittelten Stromgestehungskosten für Photovoltaik-Batteriesysteme beziehen sich auf die gesamte von der Photovoltaik-Anlage produzierte Energiemenge abzüglich der Speicherverluste, wie die Forscher betonen, wobei sich die Speicherverluste aus der Kapazität des Batteriespeichers, der angenommenen Zyklenzahl sowie dem Wirkungsgrad der Batterie errechnen. Die Stromgestehungskosten für kleine Photovoltaik-Speicher-Anlagen liegen demnach zwischen 9,1 und 22,5 Cent pro Kilowattstunde. Die große Bandbreite ergibt sich aus den Unterschieden für die Photovoltaik-Kosten, die Batteriekosten und die Einstrahlungswerte. Bei den Batteriekosten nehmen die Forscher Werte zwischen 500 und 1200 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität an.
Für größere Photovoltaik-Dachanlagen mit Batteriespeicher liegen die Stromgestehungskosten dem Fraunhofer ISE zufolge zwischen 7,3 und 16,0 Cent pro Kilowattstunde, wenn sich die Batteriekosten zwischen 450 und 800 Euro pro Kilowattstunde bewegen. Bei der Kombination von Freiflächenanlagen und Batteriespeichern ermittelten die Forscher Stromgestehungskosten von 6,0 bis 10,8 Cent pro Kilowattstunde mit Batteriekosten zwischen 400 und 600 Euro pro Kilowattstunde.
Während Windkraftanlagen an Land an günstigen Standorten mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen konkurrenzfähig sind, liegen die Stromgestehungskosten für fossile Kraftwerke deutlich höher. Das Fraunhofer ISE ermittelte sie unter den derzeitigen Bedingungen auf dem Strommarkt mit den jeweiligen Volllaststunden und Brennstoffpreisen je Technologie. Demnach kommen Braunkohlekraftwerke auf Stromgestehungskosten von 15,1 bis 25,7 Cent pro Kilowattstunde für die gewählten Betriebsparameter – mit einem heute noch relativ niedrigen CO2-Preis.
Etwas höher liegen die Stromgestehungskosten von großen Steinkohlekraftwerken zwischen 17,3 und 29,3 Cent pro Kilowattstunde, während GuD-Kraftwerke Werte zwischen 10,9 und 18,1 Cent pro Kilowattstunde aufweisen. Deutlich höher liegen die Werte von flexiblen Gaskraftwerken zwischen 15,4 und 32,6 Cent pro Kilowattstunde. Die Gestehungskosten der Kernkraft ermittelten die Forscher im Vergleich dazu bei 13,6 bis 49,0 Cent pro Kilowattstunde, wobei externalisierte Kosten wie die Endlagerung der ausgebrannten Brennstäbe nicht berücksichtigt sind.
In der Studie heißt es weiter: Wird eine Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff im Jahr 2035 für die Gasturbine betrachtet, ergeben sich Gestehungskosten von 20,4 bis 35,6 Cent pro Kilowattstunde im Installationsjahr 2024. Die Brennstoffzelle weist Stand 2024 Gestehungskosten zwischen 23,1 und 59,0 Cent pro Kilowattstunde auf. Zu berücksichtigen ist, dass die Berechnung der Stromgestehungskosten nicht die mögliche Flexibilität einer Erzeugungstechnologie oder Wertigkeit der erzeugten Elektrizität hinterlegt, wie die Forscher weiter schreiben.
Das Fraunhofer ISE wagte auch noch einen Blick nach vorn – konkret ins Jahr 2045. Dann, so die Schätzungen, werden die Stromgestehungskosten bei kleinen Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 4,9 und 10,4 Cent pro Kilowattstunde und zwischen 3,1 und 5,0 Cent pro Kilowattstunde bei Freiflächenanlagen liegen. »Selbst kleine PV-Batteriesysteme könnten dann Stromgestehungskosten zwischen 7 und 19 Cent pro Kilowattstunde erreichen, vorausgesetzt die Preise für Batteriespeicher sinken auf die angenommenen 180 bis 700 Euro pro Kilowattstunde«, sagt Verena Fluri, Wissenschaftlerin am Fraunhofer ISE und Mitautorin der Studie.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Wer dem ISE unbesehen glaubt ist verloren.
Beispiel Stromgestehungskosten bei Batterien:
Welche Zyklenzahl und welche Lebensdauer nimmt denn das ISE an? Ich schaffe so 180 pro Jahr.
Nehmen wir 15 Jahre Lebensdauer, dann schafft eine KWh Speicher 15*180 = 2700 KWh. Dann kostet die KWh zwischen 450€/2700KWh und 800€/2700KWh, zwischen 16,6 Cent/KWh und 29,6 Cent KWh.
Ein saisonaler Langzeitspeicher hat genau ein Zyklus pro Jahr. Selbst wenn die KWh Batteriespeicher tatsächlich mal nur 180 Euro kosten, wie in der Fantasie des ISE und diese Batterie 30 Jahre funktioniert kostet eine KWh, die durch diese Batterie geht 6 Euro (!).
Ein Zyklus ist viel zu wenig denken Sie. Doch, genau das macht ein saisonaler Langzeitspeicher. Der wird im Sommer geladen. Damit er im Winter bei Dunkelflaute ca. 10 TWh abdecken kann. 10 TWh, das sind 10 Milliarden KWh je 180 Euro, 1800 Milliarden Euro. Ca. 4,5 Bundeshaushalte.
Deswegen verlangt kein ernst zunehmender Mensch Batteriespeicher als saisonaler Langzeitspeicher einzusetzen.
Glauben Sie ernsthaft man würde Batteriespeicher zur saisonalen Speicherung verwenden oder wie soll man das Geschriebene verstehen?
Wir haben die Verschleißteile, die Batteriezellen im Retailpreis (26 Zellen) für 105 Euro netto eingekauft. Bei guter Betriebsführung sind da durchaus 5000 Vollzyklenequivalente drin. Die ersetzten Zellen in einer mobilen Anwendung sind 15 Jahre gelaufen und sind für stationäre Anwendungen noch gut verwendbar. Die neuen Zellen haben 3,2 Volt und 304 Ah, also 0,974 kWh pro Zelle. Nun wird man ab jetzt z.B. über Tibber auch im Winter günstigen Windstrom Zwischenspeichern. Da kann also noch ein zusätzlicher Benefit absehbar sein.
Die Analyse, dass die Zahlen des Fraunhofer ISE wenig wert sind, und insbesondere die Schlussfolgerung eine völlige Überinterpretation darstellen, ist richtig. Die Idee, dass irgend jemand mal auf die Idee kommen könnte, elektrochemische Batterien als Langzeitspeicher zu verwenden, ist aus heutiger Sicht natürlich grotesk. Da müssten solche Batterien schon mehrere Größenordnungen im Preis sinken. Und dann würden sie immer noch viel zu viel Material verbrauchen. Aber es gäbe ja andere Möglichkeiten der Langzeitspeicherung. Die hat das ISE vorsichtshalber nicht betrachtet, weil PV alleine in Mitteleuropa nicht gut aussähe.
Aber der ganze Vergleich hier ist einer von Äpfeln mit Birnen: Fossil-nukleare Kraftwerke haben ihren Speicher schon mit eingebaut, ihr Erzeugungsprofil ist allerdings oft wenig angepasst an die Bedürfnisse des Marktes. Erst durch die richtige Kombination wurde ein System daraus, das 24/365 die Produktion genau an den Bedarf anpassen konnte.
Für die Erneuerbaren gilt das genauso: Ein zu hoher Anteil an PV würde viel Abregelung oder zu der Notwendigkeit von sehr viel saisonaler Speicherung führen. Deshalb wird das Stromsystem in Mitteleuropa seinen Strom zu 70-80% aus Wind holen. Nur diese Kombination wird die Kosten des Systems minimieren. Aber für Windenergie interessiert sich ein ISE halt nur begrenzt, deshalb wird sie in diesem Vergleich etwas stiefmütterlich behandelt.
Vor ein paar Jahren sah es noch so aus, als ob es politisch schwierig würde, das an Windkraft zu installieren, was wir benötigen. Seit FfF hat sich in breiteren Schichten das Bewusstsein durchgesetzt, dass im Grunde jeder in seiner Nachbarschaft mit Windrädern konfrontiert werden wird.
Diese Einzelwerte, die das ISE da zusammenträgt, sind natürlich ganz interessant, innerhalb der PV z.B. wenn man Dach- und Freiflächenanlagen vergleicht. Aber um zu wissen, was die 100%-Erneuerbar-Welt im Vergleich zur fossil-nuklearen kosten wird, fehlt noch einiges an Kurz- und Langzeitspeicherung, Importkosten von grünem Wasserstoff, etc..
Die genannten 180 Ladespiele sind meines Erachtens viel zu hoch. Das mag für Hausspeicher gelten aber nicht für Speicher, die das Stromüberangebot in den Sommermonaten speichern sollen. Laut Agora- Zukunft-Tool, werden wir im Jahr 2030 an ca 100 Tagen ein Stromüberangebot von ca 50 GW für 5 h bekommen und zwar in den Monaten April bis September. In den anderen Monaten gibt es nahezu kein Stromüberangebot. Somit kommt man nur auf 100 Ladespieile pro Jahr.
Also bei 15 Jahren Lebensdauer nur auf 1500 Ladespiele. Danach stirbt die Batterie den kalendarischen Tod.
Selbst wenn der Strom kostenlos wäret und die Speicherpreise auf 300 €/kWh fallen, ergibt sich ein Strompreis von 20 €cent/kWh; Zisenson noch nicht eigerechnet. Strom speichern wird auch in Zukunft teurer sein als Strom zu erzeugen.
Entschuldigen Sie aber mit Ihrem Kommentar beweisen Sie max. Unwissenheit wie ein Solarspeicher genutzt wird und wie man eine Rentabilität errechnen kann. Warum schreiben Sie einen Kommentar wenn Sie von der Sache keine Ahnung haben?
Das Silizium reicht gerade so knapp für Elektroautos und Elektrolastwagen (plot twist: sogar für das haben wir eher zu wenig Silizium). Reicht das Silizium, um im grossen Mass Batterien zu bauen, also ich meine mehrere Tausend GWh oder deutlich mehr?
Warum macht es DE nicht wie CH und AT und baut Pumpspeicherkraftwerke. Die können mit einem Wirkungsgrad vom 80% langfristig Strom speichern.
Silizium gibt es wortwörtlich wie Sand am Meer.
Ersetze: Silizium durch Lithium.
CH und A sind Länder mit wenig Einwohnern und hohen Bergen. Bei uns ist das Potential für Pumpspeicherwerke begrenzt, weshalb wir außer Kooperationen mit den zwei Alpenländern auch noch eine mit Norwegen eingegangen sind, wo es sogar Möglichkeiten zur Mehrjahresspeicherung gibt. Die Verbindungsleitung hat aber nur 2GW, das kann also auch nur ein kleiner Baustein sein. Batteriespeicher sind vor allem deshalb ideal, weil sie dezentral an genau den Punkten im Netz angeschlossen werden können, wo sie Engpässe entlasten und für eine höhere Auslastung der vorhandenen Leitungen sorgen können. Zum Glück sind zahlreiche Entwicklungen in der Pipeline, bei denen das Li durch Natrium ersetzt wird. Und von dem gibt es so viel wie Salz im Meer.
…weil wir vor den Pumpspeicherkraftwerken erst die Berge bauen lassen müssen. Das dauert in der Natur halt ein paar Millionen Jahre 😁
Seit wann ist denn in einer Batterie Silizium? Und Silizium (der Hauptbestandteil von Sand) gibt es wie Sand am Meer. Eventuell meinen sie Lithium. Auch das gibt es nicht wirklich zu wenig. Aber der nächste große Hype werden Batterien mit Natrium anstatt Lithium sein. Und das gibt es überall im Meer und ist spottbillig. Sie haben also von Chemie keine Ahnung und verbreiten Unwahrheiten.
Ach ja: weil wir keine Berge haben. Natürlich ist Pumpspeichstrom der billigste Speicher. Muss man halt Berge haben. In den USA bauen sie inzwischen auch lieber Batteriespeicher anstatt AKWs. Ist einfach billiger.
Hallo Herr Schürmann, kann es sein, dass sie Lithium und Silizium verwechseln?
Und:
Vielleicht haben unsere Nachbarn mehr Berge und deshalb mehr Pumpspeicherkraftwerke?
Silizium oder Lithium? Was genau meinen Sie? Silizium gibt es sprichwörtlich wie Sand am Meer. Lithium übrigens auch. Letzteres wird momentan für die Batterieherstellung benötigt :-). Die Preise für Lithium kennen übrigens nur einen Weg: nach unten!
Silizium wird zum Herstellen von Solarmodulen verwendet. Für Batterien benötigt man Lithium. Beides sind Materialien, die zu den häufigsten der Erde gehören. Darüber hinaus nach der Nutzung wieder recyclebar.
Die Preise für Batterien, die die Studie für 2045 erwartet, gibt es bereits heute mit weiter fallender Tendenz. Sehr gute Aussichten für die Enerigewende.
Sie wissen schon, dass Silizium Sand ist?? Man kann echt von Vielem zu wenig haben – aber an Silizium wird es nicht scheitern.
Und warum baut Deutschland nicht so viele Pumpspeicherkraftwerke wie die Alpenländer CH und AT? Hmmm. Mal überlegen. Ich frag in Ostfriesland mal nach.
Herr Schürmann, Silizium ist in keiner Art und Weise limitiert, da es das mengenmäßig zweithäufigste Element auf der Erde ist, ebenso liegen die Preise für Siliziumwafer seit Monaten sehr niedrig was ebenfalls auf das Überangebot hindeutet.
Und in Batterien bzw. BEV findet sich ebenso nahezu kein Silizium, abgesehen von der Leistungselektronik. Etwas anders sieht es bei Lithium für Speicher aus, aber im stationären Bereich wird die Natriumbatterie kommen, welche hinsichtlich der Verfügbarkeit von Materialien ebenfalls unbegrenzt ist.
Meinen Sie vielleicht Lithium? Für die Energiespeicherung in stationären Speichern kommt auch Natrium in Frage. In China existieren solche Zellen bereits. Da gibt es dann bzgl. Materialien keine Engpässe mehr. Auch nicht für uns hier in Europa.
Das Potential für Pumpspeicherkraftwerke ist in Deutschland gering und bereits erschlossen. Wir sollten hier erst einmal in der Lage sein unseren Tagesbedarf in Batterien zu speichern. Dann wird man sehen, dass das Problem der Langzeitspeicherung gar nicht so groß ist.
Was hat Silizium mit Akkus zu tun?
Warum schreiben Sie Kommentare wenn Sie offenkundig wenig Wissen über die Thematik haben?
@Wurzelsepp,
Sie dürfen das Geschriebene verstehen als eine alternative Kostendarstellung zu der des ISE bzgl. Batteriespeicher.
Und nein ich glaube nicht, dass Batteriespeicher als saisonaler Langzeitspeicher in Betracht kommen.
Habe ich noch nie. Aber viele andere scheinen das immer noch zu glauben, wenn man diverse Pressemitteilungen und Aussprüche von Politikern verfolgt. Deswegen die Zahlen, damit man mal eine Vorstellung hat was das kostet.
Sie rechnen halt mit Fantasypreisen. Prüfen Sie doch mal ihre Quellen.
1kWh kostet auf Systemebene ca. 200-250€, Tendenz stark fallend. Können Sie z.b. bei „Australia leads global market for battery energy storage systems“ (googeln) und deckt sich auch mit anderen Analysen (z.B. IRENA). Das sind dann zwischen 7,4 und 9,3 Cent pro kWh.
Hab neulich mit Dr. Goebel von der HTW Hamm Lippstadt geredet, der sprach von ähnlichen Zahlen für die Speicher auf Systemebene.
Die Speicherkosten sollten immer mit einberechnet werden. Alles andere ist Augenwischerei. Ist natürlich kompliziert und auch oft nicht exakt möglich.
… und auch wenn man die Speicherkosten jedem einzelnen Erzeuger zuordnet, bleibt das noch unterdimensional. Man muss das ganze System betrachten aus unterschiedlichen Erzeugern (Wind, PV, Wasser, Biomasse, …) und Speichern (Batterien, Pumpspeicher, Hochtemperaturspeicher, Wasserstoff, saisonale Wärmespeicher, …). Leitungen, Ausland, Import-Export natürlich auch noch. Die vom ISE zusammengetragenen Daten können einen Anhaltspunkt geben, aber was uns Strom in 20 Jahren kosten wird, können wir nur erahnen, weil wir die Struktur des Systems dann noch nicht kennen.
Die Formulierung, irgendeine Technik sei „nicht konkurrenzfähig“, bloß weil sie höhere Stromgestehungskosten hat, ist jedenfalls falsch. Speicher erzeugen überhaupt keinen Strom, trotzdem werden sie sehr konkurrenzfähig sein.
Die Kilowattstunde ca. 10 Cent in der Erzeugung, aber beim Ökostromtarif über 30 Cent vom Kunden verlangen…
Wenn Sie damit einverstanden wären, den Strom auch nur dann zu beziehen, wenn diese eine Modalität Strom liefert, könnte der Haushaltsstrompreis für Sie viel billiger verkauft werden. Sie sind aber anspruchsvoll: Sie wollen 24/365 immer genau den Storm bekommen, der ihnen gerade etwas nützt. Und das kostet dann deutlich mehr, vor allem weil auch Strom geliefert werden muss von Anlagen (z.B. Speichern) die nicht voll ausgelastet sind. Ist doch nicht so schwierig zu verstehen 🙁
Sehr geehrte „Fraunhofers“,
ganz grossen Respekt für ihre respektable Analyse – die ich mir gerade bis Seite 24 erarbeitete —
und Da-zu noch einige Fragen / Hinweise hätte:
1. „Im Zusammenhang mit Solar“ vermisse ich noch
1a die MitBerücksichtigung der „teuer überschüssigen“ MittagsSpitzenStröme
1b die ?vergleichende? Analyse von BalkonSolar
1c den fehlenden Hinweis, künftig (fast) kostenlose Ständer, wie Masten, Geländer, Türme „mit Modulen zu beglücken“
1d Eingehen auf !notwendige! Optimierung der SchwachLichtAusbeuten von Solar
1e Einen „SeitenBlck“ DA-rauf, ob und wie etwaig die momentan „schädlichen MittagsSpitzen“ von Solar intelligent + kreativ entschärft oder genutzt werden könnten
2. ebenso fehlt mir die Entwicklung von BioGasZukunftsPerspektiven
2a durch relativ preiswertes Mit-Nutzen von „üblichen Bio-Abfällen“
von SuperMärkten, von LebensMittelProduzente, von WochenMärkten
2b wie bekannt, nutzen KlärWerke die magere BioMüllBeifraacht von Ab-Wasser zur StromErzeugung
DA-raus bietet sich doch wohl logischerweise an
bei Neubauten grösserer Gebäude ab einigen 100 Dauernutzern- oder von Siedlungen
deren „BioProduktionen“ konzentriert und direkt vor Ort zu nutzen
per separater AbLeitung der „biologischen AbWässer“ zu einem GasGeneator+StromErzeuger
wobei auch sonstige „bio-verwertbare Abfälle“, wie Papier + PutzRückstände von Pflanzlichem“
mit-zu-verwerten wären
Alles Gute !
Wolfgang Gerlach
In einer Beziehung ist der Fraunhofer-Vergleich nicht zulässig:
Nuklearenergie versus Rest
Bei Nuklear-Unfällen haftet die Allgemeinheit, es gibt keine Versicherung,
die diese Ereignisse übernehmen würde. (Bitte mal in der eigenen Haftpflicht-
versicherung (den kleingedruckten Bedingungen) nachsehen, wer es noch nicht gemacht hat.
Also ist dieser Vergleich – Nuklear versus Rest – nur dann möglich,
wenn ich aus dem „Rest“ die Kosten für die Versicherungen herausnehme.
Noch schlimmer für Nuklearenergie sähe es aus, wenn ich Versicherungskosten
schätzen würde.
Die Stromgestehungskosten sind laut diesem Bericht bei Freiflächenanlagen viel günstiger als bei Dachflächenanlagen. Preislich eher dazwischen liegen Agri- Photovoltaik Anlagen.
Leider macht der Bericht nicht deutlich welche Kosten einbezogen werden und welche nicht.
Dass es wesentlich einfacher ist, großflächig und bodennah Anlagen zu erstellen als kleinfächige Anlagen auf einzelnen Dächern zu planen und zu montieren, ist einleuchtend. Auch das die Aufständerung von Anlagen diese verteuert, leuchtet direkt ein.
Doch was ist mit den Kosten für die genutzte Fläche??
Sind diese auch in die Berechnung des ISW eingeflossen oder nicht??
Verändert sich das Ergebnis der Analyse wenn man diese Kosten berücksichtigt?
Dächer sind wahrscheinlich etwas aufwändiger zu pflegen, wenn auf ihnen eine PV Anlage installiert ist. Können solche Kosten beziffert werden?
Bodennahe PV Anlagen verhindern eine andere wirtschaftliche Nutzung dieser Flächen, ist ein üblicher pachtzins in die Berechnung des ISW eingeflossen?
Und wie sehr erschweren die agri PV Anlagen die landwirtschaftliche nutzung der Flöchen? Lassen sich diese dann nur noch mit Pacht-Abschlägen vermarkten??
Wenn das alles so schön billig ist, dann kann man ja der PV freien Lauf lassen, die sollen sich das Geld an der Börse verdienen, ohne EEG.
Genau das wird natürlich *nicht* passieren. Daran sieht man, dass das ISE-Gestehungskostengeschwurbel völlig sinnlos ist, denn ohne EEG-Subventionen geht leider gar nichts mehr. Billiger Strom für die Allgemeinheit kommt nämlich nicht dabei heraus.
Und unter welcher Bedingung würden wir, die „Allgemeinheit“, Ihrer Meinung nach „billigen Strom“ beziehen?
Der Begriff „Subvention“ ist nicht richtig gewählt. Die Erneuerbaren werden kostendeckend bezahlt und sind gegenüber den fossil-nuklearen Kraftwerken konkurrenzlos umweltfreundlich. Darum geht es. Bezahlt wurden die kostendeckenden Beträge von den Verbrauchern, die diesen Strom haben wollen, und denen diese Kosten es wert sind. Dass sie derzeit zu einem erheblichen Anteil vom Bundeshaushalt übernommen werden ist tatsächlich eine Subvention (der Strom wird damit für die Verbraucher billiger als was es kostet, ihn zu produzieren), aber das ist eine Fehlentwicklung, die schnellstmöglich rückgängig gemacht werden sollte. Es war aber auch ohne diese Subvention gegangen. Die Aussage „ohne EEG-Subventionen ginge gar nichts“ ist also erwiesener Weise falsch.
Das ist natürlich Käse, denn immer mehr PV-Anlagen werden ohne EEG-Förderung gebaut (siehe Bericht vom PV-Magazine https://www.pv-magazine.de/2024/03/21/photovoltaik-anlagen-ohne-eeg-foerderungen-machen-im-februar-40-prozent-des-zubaus-aus/).
PV+Speicher ist die Zukunft. Leute wie Sie reden nur alles kaputt. Atomkraftwerksteuersubventionierung ist für SIE kein Problem, wenn es aber nicht strahlt, stinkt, dampft, dann aber komischerweise schon.
Ich kann den Gestehungskosten für Strom aus FF PVA mit 3,1 Cent/kWh nicht folgen.
Um dies zu erreichen, darf das kWp nur ca. 300€ kosten.
Darinn sollen alle Kosten für Landpacht, Baurechtsplanung, Errichtung der FF PVA inkl. Zaunanlage und Videoüberwachung abgegolten sein.
Ich habe mit einem Ertrag von knapp 1100kWh /kWp und Jahr gerechnet. Nicht berücksichtigt sind die Ausfälle wegen negativen Strompreise. Wenn ich das berücksichtige muss ich dieses Jahr deutliche Abstriche machen. Eine 1200 kWp Dachanlage hatte im Juni ca. 128000kWh produziert. Wegen negativer Strompreise wurden ca. 38000kWh nicht bezahlt.
Gestehungskosten sind in diesem Konsenz pure Theorie.