Bosch hat eine strategische Investition getätigt, um seinen Bereich Energy and Building Technology weiter auszubauen. Dazu plant der Stuttgarter Konzern das weltweite Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude von Johnson Controls zu übernehmen. Zur angestrebten Akquisition gehört auch der Erwerb aller Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning (JCH) von Johnson Controls und Hitachi. Johnson Control hält bisher 60 Prozent und Hitachi ist mit 40 Prozent beteiligt. Der Kaufpreis für die verbindlich vereinbarten Akquisitionen beträgt Bosch zufolge acht Milliarden US-Dollar (umgerechnet 7,4 Milliarden Euro). Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat haben der Transaktion bereits zugestimmt, die behördlichen Genehmigungen stehen jedoch noch aus. Bosch rechnet voraussichtlich in zwölf Monaten mit dem Abschluss der Akquisition.
Die Geschäfte, die Bosch zukaufen will, erzielten im vergangenen Jahr zusammen mit JCH einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro. 12.000 Mitarbeiter beschäftigen die Unternehmen weltweit. Die Transaktion umfasst nach Angaben von Bosch 16 Produktionsstandorte und 12 Entwicklungsstandorte. Das Produktportfolio decke die gesamte Bandbreite von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen für Wohn- und kleine Gewerbegebäude ab – dazu gehören bekannte Marken wie York oder Coleman in den USA und Hitachi in Asien, für die Bosch eine langfristige Lizenz erhält.
„Als größte Akquisition in der Bosch-Unternehmensgeschichte ist dies ein wichtiger Meilenstein in der konsequenten Umsetzung unserer Strategie 2030“, erklärte Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Der Konzern stärke damit seine Präsenz in den USA und Asien. Zudem erreiche Bosch mit dem Ausbau des Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäfts eine „ausgewogenere Balance“ seiner Unternehmensbereiche, so Hartung.
Der Umsatz im Bereich Heizung, Lüftung, Klima soll sich mit dem Zukauf auf etwa neun Milliarden Euro fast verdoppeln. Bosch rechnet mit einem globalen Marktwachstum um 40 Prozent in diesem Sektor. „Bei Bosch sollen die akquirierten Geschäfte Teil des Kerngeschäfts werden“, ergänzte Christian Fischer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, verantwortlich für die strategischen Wachstumsinitiativen der Bosch-Gruppe.
Frank Meyer ist innerhalb der Bosch-Geschäftsführung für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology zuständig. Er soll als verantwortlicher Geschäftsführer für die Bosch Home Comfort Group die Integration der neuen Einheit sicherstellen. „Ziel von Bosch ist es, den innovativen und wachsenden Markt in der Energie- und Gebäudetechnik aktiv mitzugestalten und eine globale Spitzenposition einzunehmen“, erklärte er. „Mit der Akquisition verstärken wir uns insbesondere im Bereich der Klimatisierung. Zudem können wir unser Wärmepumpengeschäft global ausbauen und bessere Skaleneffekte erzielen.“ Die Home Comfort Group beschäftigt bislang 14.600 Mitarbeiter. Sie erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro.
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