Vattenfall will sein Portfolio an Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen für die Direktvermarktung weiter ausbauen. Nach einem „soliden Wachstum“ des Geschäftsbereichs in den vergangenen Jahren, sei nun geplant durch mögliche Akquisitionen das bestehende Portfolio zu erweitern, teilte der Energieversorger am Dienstag mit. Aktuell habe Vattenfall ein Portfolio von 3600 Megawatt, hauptsächlich Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen, in Deutschland in der Direktvermarktung. Dies sei durch organisches Wachstum erreicht worden, erklärte Stefan Dohler, Mitglied des Executive Group Management bei Vattenfall und zuständig für den Geschäftsbereich Markets. Ziel sei nun bis 2020 mindestens eine Verdoppelung zu erreichen. „Daher streben wir jetzt auch Zukäufe bestehender Portfolien an, deren Direktvermarkter sich aus diesem Bereich zurückziehen wollen“, so Dobler weiter.
Bei Vattenfall gehöre die Direktvermarktung mittlerweile zum Kerngeschäft. “Unsere hausinternen Prognoseteams für Wind und Photovoltaik erstellen speziell auf unsere Kundenanlagen zugeschnittene Vorhersagen für die optimierte Vermarktung auf den Handelsmärkten“, sagte Christine Lauber, Leiterin des Bereichs Asset Optimisation Sales and Renewables bei Vattenfall. Die Bewirtschaftung der Anlagen rund um die Uhr werde durch ein Schichtsystem gewährleistet.
In der vergangenen Woche erhielt Vattenfall die Erlaubnis der EU-Kommission, sein Braunkohlegeschäft in Brandenburg und Sachsen an den tschechischen Konkurrenten EPH zu verkaufen. Am Dienstag nun kündigte der Energiekonzern an, er wolle seine Braunkohle-Anlage des Heizkraftwerks Klingenberg drei Jahre früher zum 24. Mai 2017 stilllegen. Jährlich würden damit 600.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Künftig wolle Vattenfall nur noch Erdgas zur Strom- und Wärmeproduktion einsetzen und investiere dafür 100 Millionen Euro in die Modernisierung der vorhandenen Gas-KWK-Anlagen. Auch der Steinkohlenblock C des Heizkraftwerkes Reuter im Stadtteil Spandau soll nach Angaben von Vattenfall bis 2020 stillgelegt und durch eine große Power-to-Heat-Anlage ersetzt werden. (Sandra Enkhardt)
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