Seit Januar 2024 bietet Enpal über das Geschäftskundenportal „Enpal.pro“ regionalen Installationsbetrieben Kontaktdaten zu solar-interessierten Endkunden an, nimmt die Planung von Anlagen vor, und übernimmt den Netzantrag beim örtlichen Netzbetreiber. Jetzt ermöglicht das Unternehmen über das Portal auch Finanzierungslösungen für Endkunden. Installateure können damit ein Ratenkauf-Angebot an Verbraucher machen wie Enpal selbst, bleiben dabei unabhängig und bestimmen selber die Komponentenauswahl und die Preisgestaltung. Enpal liefert die Ware nach eigenen Angaben innerhalb von zwei bis drei Tagen auf die Baustelle.
Beim Ratenkauf geht die Photovoltaik-Anlage direkt in das Eigentum des Käufers über. Dieser trägt dann zwar das Risiko, soweit Mängel nicht durch Gewährleistung, Garantie oder durch eine extra abgeschlossene Versicherung gedeckt sind, ist nach Aussage von Enpals Sprecher Wolfgang Gründinger aber deutlich flexibler als bei Anlagenmiete. Gründinger sieht außerdem die stark gestiegenen Zinsen als einen Grund dafür, dass der Ratenkauf nun mit einem Anteil von rund 80 Prozent die Anlagenmiete als populärstes Enpal-Produkt abgelöst hat. Beim Ratenkauf liegen die Zinsen derzeit bei 5,99 Prozent über 25 Jahre. Die Summe kann jederzeit getilgt werden. Wenn man das direkt bei Inbetriebnahme macht, entspricht das also einem direkten Kauf der Anlage.
Ab Herbst wird, so Gründinger, auch das Energiemanagementsystem „Enpal.One“ an regionale Installateure abgegeben. Damit können dann auch nicht von Enpal selbst gebaute Anlagen an dem virtuellen Kraftwerk des Unternehmens teilnehmen, um zum Beispiel dynamische Stromtarife zu nutzen und weitere Kosten zu sparen.
Enpal.Pro ist schon im September 2023 mit dem Verkauf von Modulen, Wechselrichtern, Unterkonstruktionen, Wallboxen und anderen Komponenten gestartet . Es sind die gleichen Komponenten, die Enpal auch in den eigenen Anlagen einsetzt. Dadurch profitieren die Installateure von der Qualitätssicherung, für die das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 20 Mitarbeiter in China beschäftigt, die in den Modul-Produktionsanlagen Audits durchführen.
Bereits ein Jahr nach Start des Komponentenverkaufs arbeite das Unternehmen mit über 500 unabhängigen Solarbetrieben aus ganz Deutschland zusammen, heißt es in der Pressemitteilung. Das Unternehmen werde damit „umfassender Servicepartner für das lokale Solar-Handwerk“.
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Leider mal wieder reine Hofberichterstattung ohne die Hintergründe kritisch zu analysieren und zu hinterfragen.
Es gibt 2 Gründe für Enpal Pro:
1. Enpal hat große Probleme auf dem deutschen Markt und wächst nicht mehr so stark. Mit der Etablierung als Großhändler versucht man neue Wachstumsquellen zu erschließen und die Probleme im Kerngeschäft zu kaschieren.
2. Man hat langfristige Abnahmeverträge mit chinesischen Herstellern von Modulen, Speichern und Wechselrichtern geschlossen, die kontinuierlich bedient werden müssen. Da Enpal selbst deutlich weniger verkauft, versucht man nun die überschüssige Ware als Großhändler los zu werden.
Was hat nun der gemeine Solarteur für einen Vorteil gegenüber dem Direktkauf beim Hersteller oder einem erfahrenen und soliden Großhändler? Ich sehe keinen.
Energie Management Systeme und Finanzierungslösungen gibt es inzwischen wie Sand am Meer, warum sollte man sich hier an Enpal binden, die für jeden Solarteur zugleich direkter Konkurrent sind?
Lieber zu GridX, Bullfinch und Co. gehen.
Ist besser für Geld und Nerven und schützt die eigene Unabhängigkeit 😊.
@ Hannes
„Leider mal wieder reine Hofberichterstattung ohne die Hintergründe kritisch zu analysieren und zu hinterfragen.“
Leider kommt diese Hofberichterstattung von Michael Fuhs, den ich im Übrigen sehr hoch schätze!
Sorry, Michael 🥴
Vennlig hilsen fra Norge
Danke für die Kommentare und die Kritik. Vermutlich stimmen die Punkte 1 und 2 im Kommentar von Hannes Meurer, zumindest liegen diese Argumente auf der Hand. Ich finde allerdings, dass man das mit „kaschieren“ nicht unbedingt negativ bewerten muss. Ist es nicht in unserem Wirtschaftssystem positiv, wenn ein Unternehmen ein Feld entwickelt, wo es Wachstumschancen sieht (unabhängig von der Bewertung des ursprünglichen Geschäftsmodells)? Dass das Mietmodell nicht mehr so recht funktioniert oder zumindest schlechter als der Ratenkauf oder Direktkauf (der in den Zahlen enthalten ist), sagt Enpal ja selber. Jetzt kann man sagen, das mit dem Mietmodell habe man schon immer gewusst (siehe z.B. hier: https://www.pv-magazine.de/2022/04/07/enpal-augen-auf-beim-vertragsabschluss/), aber erstens ist das Thema komplexer als es diese einfache Antwort widerspiegeln würde, zweitens scheinen sich ja viele Kunden dafür gefunden zu haben, deren Entscheidung man auch respektieren kann, und drittens ist das Ziel des Artikels eben Information über ein für einen Teil unserer Leserinnen und Leser interessantes Angebot.
Apropos Hofberichterstattung (@Uwe Dyroff Danke für die gleichzeitig mitgegebene Anerkennung 🙂 ! ): Mir geht es bei diesem Artikel eben darum, unseren Leserinnen und Lesern den Hinweis zu geben, dass es da eventuell ein für sie interessantes Angebot gibt. Ich halte das für notwendigen Service, unabhängig davon, ob sich Enpal darüber freut oder nicht, und das machen wir auch mit anderen Angeboten so. Wir von pv magazine können nicht bewerten, ob die Angebote von Baywa, IBC, EWS, Krannich oder wem auch immer besser oder schlechter sind, wie die Firmen mit Partnern umgehen, wie die Preise sind etc.
Welche Informationen zu diesem Servicethema fehlen, die wir hätten recherchieren sollen (ohne gleich eine grundsätzliche Betrachtung des Unternehmens Enpal als Service nicht für Installateure, sondern für potentielle Investoren zu geben)?
@Michael Fuhs,
„Danke für die gleichzeitig mitgegebene Anerkennung“
Kein Problem. Ich stehe zu meinen Worten!
„Mir geht es bei diesem Artikel eben darum, unseren Leserinnen und Lesern den Hinweis zu geben, dass es da eventuell ein für sie interessantes Angebot gibt. Ich halte das für notwendigen Service, unabhängig davon, ob sich Enpal darüber freut oder nicht, und das machen wir auch mit anderen Angeboten so.“
Enpal & Co:
Es ist ja nun hinreichend bekannt, wie diese Firmen mit diesen Geschäftsgebaren hantieren.
Man findet im Netz in einschlägigen Foren sehr objektive, seriöse Beurteilungen.
Ich nehme jetzt mal Otovo zum Vergleich. Diese Firma, (das selbe Geschäftsmodell wie Enpal & Co/
und ich kann diese Firma sehr gut beurteilen, da von Norwegen) hat es auf ganz galante Weise geschafft, das „junge Pflänzchen“ PV innerhalb von 5 -6 Jahren komplett zum Erliegen zu bringen.
Die Umstände habe ich vor kurzem Sandra Enkhardt erklärt.
Das Kundenvertrauen ist komplett zerstört.
Und genau solche Firmen zerstören Kundenvertrauen, machen es lokalen, seriösen Firmen immer schwerer. (Ich vergleiche das mal mit den vielen damaligen, schönen Tante Emma Läden und den heutigen Supermärkten)
Will man das?
Michael: ich steh nach wie vor zu meinen Worten 😉
Grüße aus Norwegen