Die Arbeiten am „Energiepark Gundelsheim“ laufen zwar bereits seit März, doch am Freitag (5. Juli) erfolgte mit dem Spatenstich der offizielle Baubeginn für das federführend vom Energieversorger EnBW umgesetzte Projekt nahe der 7500-Einwohner-Stadt Gundelsheim im Landkreis Heilbronn. Mit insgesamt 72 Megawatt Leistung ist die Anlage nicht sonderlich groß, ungewöhnlich ist aber zumindest derzeit noch die Kombination von Photovoltaik, Windkraft und einem Batteriespeicher – der seinerseits eine ebenfalls ungewöhnliche Technologie-Kombination aufweist.
Im Solarpark sollen nach Angaben von EnBW rund 110.000 Module mit insgesamt 60,5 Megawatt Leistung installiert werden. Die Gesamtfläche für die Anlage beträgt 64Hektar, der Photovoltaik-Teil beansprucht davon den Angaben zufolge 55 Hektar. Damit bleibt Platz für „Biotopbereiche“, darunter ein Teich und Gehölzstrukturen sowie Pfade für Wildwechsel. „Umweltverbände wurden intensiv in die Planungen eingebunden”, sagt Projektleiter Stefan Wresch und lobt auch das gute Zusammenspiel mit der Stadt und dem Landratsamt Heilbronn. Die Gundelsheimer Bürgermeisterin Heike Schokatz erklärte, der Standort sei ideal geeignet: „Die Fläche ist groß und eignet sich sowohl für Sonnen- als auch für Windenergieanlagen. Gleichzeitig liegt die Fläche oberhalb von Gundelsheim und abseits bestehender Wohnbebauung.“
Die Photovoltaik-Anlage soll im ersten Quartal 2025 in Betrieb gehen. Auf der Projekt-Homepage heißt es, nach einer Anwuchsphase der Einsaat solle auf dem Gelände die Beweidung mit Schafen erfolgen.
Als Windkraft-Ergänzung des Energieparks sollen zwei Anlagen vom Typ Enercon E160 mit einer Leistung von jeweils 5,6 Megawatt, insgesamt also 11,2 Megawatt dienen. Die Einreichung des Genehmigungsantrags soll im dritten Quartal dieses Jahres und die Inbetriebnahme im dritten Quartal 2027 erfolgen. Der Energiepark wird über ein neu zu bauendes Umspannwerk an das 110 kV-Stromnetz des zu EnBW gehörenden Netzbetreibers Netze BW angeschlossen. Hierfür wird eine rund 500 Meter lange Trasse als Erdkabel verlegt.
Der zum Projekt gehörende Batteriespeicher soll die Stromerzeugung von Photovoltaik und Windkraft besser nutzen helfen und außerdem auch den Eigenbedarf der Anlagen decken. Er ist mit 2,25 Megawattstunden recht klein dimensioniert, aber eine technische Besonderheit: Als Teil des Forschungsprojekts „ResHy“ soll hier hybrides Speichersystem auf Basis einer Natrium-Ionen-Batterie und einem 2nd-Life-Speicher auf Basis von Lithium-Ionen-Batterien entstehen. Ziel des mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE durchgeführten Projekts ist es, die Performance und das Alterungsverhalten der beiden Technologien unter Praxisbedingungen zu untersuchen und die Resultate zur Entwicklung von Betriebsführungsstrategien und eines Energiemanagementsystems zu nutzen.
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Dem Energiepark Gundelsheim fehlt noch der Anschluss ans Erdgasnetz samt Speichern zum Ausgleich der saisonalen Fluktuationen in der EE-Stromerzeugung.