Im Juni lag der Marktwert Solar bei 4,635 Cent pro Kilowattstunden. Dies sind fast 1,5 Cent mehr als noch im Mai, allerdings weniger als in den Monaten des ersten Quartals 2024. Der durchschnittliche Spotmarktpreis stieg ebenfalls kräftig von 6,721 auf 8,445 Cent pro Kilowattstunde binnen Monatsfrist, wie aus der Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber auf netztransparenz.de hervorgeht. Die Marktwerte für Wind an Land und auf See stiegen nicht ganz so stark und lagen bei 6,356 respektive 6.533 Cent pro Kilowattstunde.
Nach 78 Stunden mit negativen Strompreisen im Mai kamen im Juni weitere 64 Stunden mit negativen Preisen an der Strombörse. Diese Phasen mit negativen Strompreisen treten vorrangig am Wochenende auf, wenn der Strombedarf eher niedrig ist und viel Sonne und Wind für eine hohe Erzeugung der bestehenden Photovoltaik- und Windkraftanlagen sorgen. So gab es am 2. Juni zwischen 12 und 16 Uhr, am 8. Juni zwischen 10 und 17 Uhr, am 9. Juni zwischen 8 und 18 Uhr, am 15. Juni zwischen 9 und 19 Uhr, am 16. Juni zwischen 8 und 18 Uhr, am 22. Juni zwischen 14 und 16 Uhr, am 23. Juni zwischen 11 und 17 Uhr sowie am letzten Juni-Wochenende an beiden Tagen zwischen 12 und 14 Uhr negative Börsenstrompreise. Dazu kam es auch unter der Woche am 25. Juni zwischen 13 und 15 Uhr sowie am 28. Juni zwischen 12 und 17 Uhr. Je nach Inbetriebnahmedatum ihrer Photovoltaik-Anlagen erhalten die Betreiber in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung für ihre Anlagen, wenn diese Perioden drei, vier oder sechs aufeinanderfolgende Stunden andauern.
Ebenfalls im Juni, und zwar am 26., gab es eine technische Panne an der Strombörse Epex Spot, die zu einer teilweisen Entkopplung der Strombörsen führte. In der Folge fanden Auktionen nur als lokale Auktionen statt, was zu einem Day-ahead-Preis von bis zu 2,33 Euro pro Kilowattstunde am 26. Juni zwischen 6 und 7 Uhr morgens in Deutschland führte. Die Folge war auch eine weitere Preisspitze mit 1,80 Euro pro Kilowattstunde am Abend zwischen 20 und 21 Uhr. Die europäische Strombörse ist noch dabei, die Gründe für die technische Panne zu eruieren.
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Der Marktwert für Sonne und Windstrom wird auch mit der bekannten Ermächtigungsverordnung von 2010 diskreditiert. Richtig müsste das seit 2010 eigentlich für den Ökostrom „Ramschwert“ heißen. Denn seit dem sind die EE da, wo aus Angebot und Nachfrage der Preis bildende Markt stattfindet, nämlich den Bilanzkreisen der Versorger, raus genommen worden, und müssen quasi als Überschuss verkauft werden. Aus Überschuss kann man keinen Marktwert ermitteln.
Siehe hier. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Die Verordnung zum EEG-Ausgleichsmechanismus (Ausgleichsmechanismenverordnung – AusglMechV) ist eine zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2010) erlassene Rechtsverordnung. Sie ändert die Vermarktung des ab 1. Januar 2010 aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms. Dieser muss seit Inkrafttreten der Verordnung durch die bundesweiten Übertragungsnetzbetreiber verkauft werden, anstatt dass er wie zuvor von den Versorgungsunternehmen der Endverbraucher abgenommen wird. Zitat Ende.
Dabei sind niedrige Börsenpreise, sprich der Merit Order Effekt durch die EE, Ziel der Energiewende, sie müssten halt auch nur bei den Verbrauchern ankommen, und nicht außerhalb des Systems, wie dem obigen Link zu entnehmen ist, für Wenige wirksam werden.