Die Zeiten für Photovoltaik-Unternehmen in Deutschland, gerade wenn sie auch eine eigene Produktion betreiben, sind nicht einfach. Erst kürzlich hat Solarwatt das Auslaufen seiner Modulproduktion im August und seiner Batteriespeicher-Fertigung zum Jahresende verkündet. Am Freitag nun wurde die Auflösung des Vertrags mit dem bisherigen Geschäftsführer Detlef Neuhaus nach 14 Jahren bekannt gegeben. Neuhaus und der Verwaltungsrat des Photovoltaik-Unternehmens hätten sich einvernehmlich darauf verständigt, den Vertrag von Neuhaus nicht zu verlängern, heißt es in der Mitteilung.
Detlef Neuhaus hat demnach bereits zum 1. Juli seine Aufgaben als CEO niedergelegt. Die Geschäftsleitung von Solarwatt übernehme kommissarisch der Finanzvorstand Benjamin Frank bis auf Weiteres.
Neuhaus übernahm im Juni 2012 die Geschäftsführung von Solarwatt von dem Firmengründer Frank Schneider. Damals befand sich Solarwatt ebenfalls in schwierigem Fahrwasser, die Gespräche mit dem BMW-Erben Stefan Quandt für eine Übernahme liefen bereits. Diese wurde dann kurze Zeit später auch im Zuge eines zuvor eingeleiteten Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung realisiert. Vor der Übernahme der Geschäftsführung war Neuhaus bereits für Vertrieb und Marketing im Vorstand von Solarwatt tätig.
„Wir sind Herrn Neuhaus für seine 14-jährige Tätigkeit als CEO der Solarwatt sehr dankbar. Er hat die Transformation des Unternehmens vom Modulhersteller zu einem integrierten Systemhaus engagiert, konsequent und mit Weitblick vorangetrieben“, erklärte Achim Wörner, Vorsitzender des Verwaltungsrats. „Diese strategische Weichenstellung ist und bleibt die zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft der Solarwatt.“ Sein Nachfolger werde den von Neuhaus eingeschlagenen Kurs fortsetzen. „Ich bin dankbar, dass ich Solarwatt über einen langen Zeitraum lenken und gestalten durfte – und wünsche dem Unternehmen, seinen Kunden und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute und erfolgreiche Zukunft“, sagte Detlef Neuhaus zum Abschied.
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Wir haben seit 09.2019 eine Photovoltaikanlage von Solarwatt und sind super zufrieden. Keinerlei Probleme bis heute. Wir wünschen Herrn Neuhaus für die Zukunft alles erdenklich gute 🙋♂️🌞👍
„In schwierigen Zeiten hatte er den Posten bei dem Photovoltaik-Unternehmen aus Dresden angetreten.“
-> In noch schwierigeren Zeiten verlässt er nun den Posten.
Die Frage ist, ob freiwillig oder unfreiwillig?
Fakt ist, dass Solarwatt sich momentan in der größten Restrukturierung seit Gründung befinden dürfte.
Das alte Geschäftsmodell als Produzent von Modulen und Speichern muss innerhalb kürzester Zeit auf reinen Import/Großhandel und Vertrieb/Installation an Endkunden umgestellt werden. In beiden Marktsegmenten gibt es jedoch bereits viele und starke Wettbewerber. Im Bereich Import/Großhandel Spieler wie BayWa, Memodo, Krannich & Co., im Bereich Vertrieb/Installation Spieler wie Enpal, 1K5, E.ON und viele andere.
Das wird nicht leicht sich in diesem Umfeld zu behaupten, zumal der Wind im Privatkundengeschäft momentan so rau ist wie seit 10 Jahren nicht mehr.
Kernfrage wird sein, ob Solarwatt agil und kosteneffizient genug sein wird, um im Wettbewerb zu überleben. Der große Wasserkopf in Dresden und die Tatsache, dass Solarwatt in den letzten 10 Jahren meines Wissens nach nicht in einem einzigen Jahr profitabel war, lassen mich offen gesagt an der Zukunftsfähigkeit zweifeln!
Wie weit war doch nochmal Dresden von Freiberg entfernt ( 15 min / 20 min) ?
😉
„Neuhaus übernahm im Juni 2012 die Geschäftsführung von Solarwatt“
und
„Wir sind Herrn Neuhaus für seine 14-jährige Tätigkeit als CEO der Solarwatt sehr dankbar“
Ich komme mit diesen ausländischen Bezeichnungen einfach nicht klar. Wer ist denn alles CEO?