Das Smart-Energy-Unternehmen GridX hat einen neuen Bericht zur Verbreitung von Heim-Energiemanagementsystemen (HEMS) in acht europäischen Ländern veröffentlicht. Grundlage für den HEMS Report 2024 sind nicht eigene Erhebungen, sondern die Auswertung verschiedener Quellen von öffentlichen Statistiken über Analysen anderer Unternehmen bis hin zu Presseberichten. Auf 30 Seiten wird die Situation in Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Schweden und Spanien betrachtet.
In der Analyse des zum Energiekonzern Eon gehörenden Unternehmens ergibt sich „ein überwiegend homogenes Bild der europäischen HEMS-Landschaft“. Die Nutzung dezentraler Energiesysteme findet demnach zunehmende Verbreitung, vor allem die immer zahlreicheren Photovoltaik-Anlagen treiben im Zusammenspiel mit der Nutzung von Wärmepumpen, Elektroautos und anderen Komponenten den Bedarf nach HEMS-Lösungen. Unter Berufung auf die Beratungsgesellschaft LCP Delta nennt GridX eine Zahl von aktuell rund einer Million Haushalten, die mit einem HEMS ausgestattet sind. Zu erwarten sei „ein rund 11-faches Wachstum bis 2030“.
Für Deutschland nennt GridX einen Anteil von 12,3 Prozent aller Haushalte, die „Prosumenten“ seien, also Energie konsumieren, aber auch erzeugen. Dieser Wert deckt sich ungefähr mit dem jüngsten „Prosumer Report“ des Energieunternehmens Lichtblick, der allerdings von der Systematik und Herangehensweise her nur bedingt vergleichbar ist. Rund ein Viertel aller Haushalte plant GridX zufolge die Anschaffung eines HEMS in den nächsten zwei Jahren, bis 2030 sei „ein rund sechseinhalbfaches Wachstum“ zu erwarten. Kosteneinsparungen, Eigenverbrauchsoptimierung und Unabhängigkeit vom Strommarkt seien die Hauptgründe. Hinsichtlich der Verbreitung von Batteriekapazität liege Deutschland mit durchschnittlich 20 Kilowattstunden pro 100 Einwohner vorn, was GridX als positiv wertet. Italien und Spanien liegen mit jeweils 19 Kilowattstunden nahezu gleichauf, der europäische Durchschnitt beträgt dem Bericht zufolge 13 Kilowattstunden. Für auf Haushaltsebene installierte Photovoltaik-Anlagen nennt der Bericht für Deutschland 99 Kilowatt Leistung pro 100 Einwohner, nur die Niederlande erreichen mit 138 Kilowatt einen höheren Wert; der Durchschnittswert beträgt 71 Kilowatt.
Bei der Verbreitung von Elektroautos ist Schweden der Spitzenreiter unter den acht im Report betrachteten Ländern, hier wurden 3,1 batteriebetriebene Fahrzeuge je 100 Einwohner ermittelt. In Dänemark sind es 2,9, in Deutschland dagegen nur 1,7 – weniger als der Durchschnittswert von 1,8. Auch bei Wärmepumpen markiert Schweden mit 22,5 Geräten je 100 Einwohner die Spitze, Dänemark folgt mit weitem Abstand und 11,4 je 100 Einwohner auf Platz zwei. Der Durchschnittswert beträgt hier 6,9, Deutschland kommt auf 2,5.
GridX sieht nicht nur einen Trend zu immer mehr HEMS-Anwendungen, sondern unterscheidet hierbei auch zwischen „regulären“ und „fortschrittlichen“ Systemen. Letztere decken auch Anwendungen wie flexible Stromtarife, die Einbindung in Flexibilitätsdienste wie Regelenergiemärkte oder Primärregelleistung und auch besondere Situationen wie beispielsweise die in Deutschland geltenden Anforderungen durch Paragraph 14a des Energiewirtschaftsgesetzes ab. „Ein HEMS, das ein robustes lokales Gateway, ein modulares Softwarepaket und Ende-zu-Ende-Services kombiniert, ist der Schlüssel zur kontinuierlichen Erschließung zukünftiger Potenziale,“ resümiert GridX-Geschäftsführer Tim Steinmetz.
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