Der europäische Photovoltaik-Markt wächst in diesem Jahr von 65 auf 75 Gigawatt. Bis 2028 könnten insgesamt 462 Gigawatt Photovoltaik-Leistung auf dem Kontinent neu installiert werden, so die aktuellen Prognosen von EUPD Research. Ein wesentlicher Treiber dabei wird die Nachfrage nach privaten Dachanlagen bis zehn Kilowatt Leistung sein. In diesem Segment erwarten die Bonner Analysten europaweit einen Zubau von 122 Gigawatt in den nächsten fünf Jahren, wie aus ihrer aktuellen Studie „Market Leadership Study Europe“ mit 295 Seiten hervorgeht. Die Analyse konzentriert sich auf 13 wichtige europäische Photovoltaik-Märkte, darunter Deutschland, Italien und die Niederlande.
Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges hatte sich auch die Nachfrage im Privatanlagen-Segment gerade aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise spürbar belebt. Der Zubau der kleinen Photovoltaik-Anlagen stieg von sieben Gigawatt 2021 auf zwölf Gigawatt 2022 und schließlich 18 Gigawatt 2023. Diese Dynamik hat sich bereits abgeschwächt und so rechnet EUPD Research für die nächsten Jahre eher mit Wachstumsraten von unter zehn Prozent, so dass der Gesamtmarkt 2028 bei 28 Gigawatt in Europa liegen wird.
Angesichts der Optimierung des solaren Eigenverbrauchs in vielen Haushalten ist auch die Installation von Photovoltaik-Heimspeichern in den vergangenen Jahren immer stärker angezogen. EUPD Research rechnet in diesem Bereich in diesem Jahr mit einem Zuwachs der installierten Speicherkapazität von mehr als 14 Gigawattstunden. „Da die Haushalte versuchen, den steigenden Strom- und Gasrechnungen entgegenzuwirken, ist eine deutliche Entwicklung hin zum Eigenverbrauch erkennbar. In Verbindung mit der zunehmenden Beliebtheit von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen, schafft dieser Trend eine starke Synergie für den Einsatz der Photovoltaik-Technologie in Privathaushalten“, resümiert Markus Höhner, CEO von EUPD Research, die Zahlen aus der Analyse.
In dem Bericht haben die Analysten aber auch die Wettbewerbslandschaft der Installateure tiefergehend betrachtet. Dabei lässt sich eine deutliche Fragmentierung des Marktes für Installateure in Europa erkennen. Dies spiegelt sich EUPD Research zufolge den unterschiedlichen Grad der Marktreife und die Akzeptanzraten in den verschiedenen Ländern wider. Deutschland stehe mit rund 6300 Solar-Installateuren europaweit an der Spitze. Dahinter folgten Italien und das Vereinigte Königreich, wo es etwa 3100 respektive 2900 Installateursunternehmen gibt. Diese hohe Zahl lasse auf eine starke Marktaktivität und eine weit verbreitete Akzeptanz schließen, so die Bonner Analysten. Dabei verzeichnen sie eine rasante Entwicklung in dem Sektor. So suchten die Unternehmen nach immer neuen Strategien, um Marktanteile zu gewinnen. Sei es durch flexible Finanzierungsoptionen, Energiemanagementlösungen und dynamische Tarife, die ihr Standard-Portfolio um Photovoltaik-Anlagen, Speicher, Wallboxen und Wärmepumpen ergänzten.
Top 30 der Installationsunternehmen in Europa führt 1Komma5° an
EUPD Research wagt sich auch an ein Ranking der Installationsbetriebe in Europa. Es basiert auf einer umfassenden Befragung unter rund 15.000 Installateuren in Europa* sowie auf einer fundierten Methodik, die unter anderem Faktoren wie die Anzahl der installierten Systeme und Anlagen, die geografische Präsenz und die Diversifizierung des Produktportfolios berücksichtigt, wie die Analysten betonen. Diese Methodik beinhalte dabei eine Zuweisung spezifischer Gewichtungen für jede Variable, um die endgültige Position des Installateurs zu berechnen und seine Position in der europäischen Rangliste zu bestimmen.
In der Studie hat EUPD Research das Ranking der 30 führenden europäischen Installateursunternehmen veröffentlicht. Angeführt wird die Liste von 1Komma5°, Enpal und Zonneplan. Zum Marktführer heißt es, dass das Unternehmen etwa 280.000 Komponenten installiert hat und rund 100.000 Kunden betreut. Das 2021 gegründete Hamburger Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben mittlerweile über Niederlassungen in Deutschland, Schweden, Finnland, Dänemark, den Niederlanden, Spanien und Australien mit insgesamt 75 Standorten und rund 2200 Mitarbeitern. „Wir freuen uns sehr über das Ergebnis und sehen uns weniger als 3 Jahre nach unserer Gründung bestärkt in der Strategie sowohl organisch aber auch über neue Zukäufe in kurzer Zeit und vor allem profitabel den europäischen Marktführer zu bauen“, erklärte CEO Philipp Schröder zu den Ergebnissen des Berichts.
„Durch die umfassende Primär- und Sekundärforschung hat EUPD Research eine klare Rangliste der 30 führenden PV-Installateure in Europa sowie der nationalen Champions in den 13 Top-Märkten erstellt“, ergänzt Rajan Kalsotra, Senior Consultant, EUPD Research zur Analyse/Methodik. „Von multinationalen Giganten bis hin zu nationalen Playern unterstreicht diese vielfältige Landschaft das vorherrschende dynamische Wachstum und die Innovation auf dem europäischen Solarmarkt.“ Die Top 5 wird dabei komplettiert von den Unternehmen: Project Solar UK und Soly Energy Mit Zolar, Energieversum, DZ4 und Eon finden sich noch weitere deutsche Unternehmen in den Top 30 und mit Helion Energy auch ein Schweizer Unternehmen.
*Anmerkung der Redaktion: Ursprünglich stand hier Deutschland. Es handelte sich jedoch um eine europaweite Befragung. Wir haben den Fehler korrigiert.
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EUPD Research hat dann mit Sicherheit nächstes Jahr ein dickes Plus im Rechenschaftsbericht stehen.
Woher weiß EUPD Research eigentlich, was die Unternehmen tatsächlich gebaut haben?
Das sind alles Angaben der Befragten selber.
Die Zahlen sind doch mehr als fragwürdig. Wo sollen die ganzen Handwerker etc. herkommen? Wir haben doch immer noch einen Fachkräftemangel.
Bei Enpal und 1Komma5 wäre ich sehr vorsichtig mit was für phantastischen Zahlen diese tief verschuldeten Papiertiger um sich werfen, nur um mehr Investoren und frisches Geld an Land zu ziehen.
Schade das sowas einfach so hingenommen wird ohne es kritisch zu hinterfragen, später wenn diese Konstrukte dann implodieren heißt es, keiner will von irgendwas gewusst haben und die tausende (nicht hunderttausende) Privatkunden stehen dann alleine im Regen und mit ihnen der letzte gute Ruf der Photovoltaikbranche… mal wieder.
Nils,
Cum-ex-Prozess gegen früheren Bankier Olearius eingestellt wegen dauerhafter Verhandlungsfähigkeit.
Somit muss man sich dann um gewisse Erinnerungslücken von bestimmten Personen auch keine Sorgen mehr machen.
Ups und Sorry.
Ich seien Ausländer seit 17 Jahren, ich Deutsch verlernt… 🤪
es soll natürlich heißen: Verhandlungsunfähigkeit.
Interessant in diesem Kontext ist ja auch, das Enpal gar kein deutsches Unternehmen mehr ist sondern eine B.V. Ich denke mal, dass der Chefetage es wohl haftungstechnisch hier zu heiß geworden ist…
EUPD rechnet mit einem Zuwachs des privaten Speichermarktes.Ein Artikel weiter verkündet VARTA eine deutlich Abschwächung des Speicher Marktes. Man sollte diesen „Glaskugel“ Organisationen nicht zu viel Bedeutung schenken.
Varta hat aber auch eingeräumt, dass es mit Lieferschwierigkeiten für ihr Produkt zusammenhängt, warum man den angestrebten Umsatz nicht erreicht…