Batteriespeicheranbieter Fenecon geht mit Energy Pool in die Offensive

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„Wir sind kurz davor, die Präqualifikation zu bekommen, so dass es dann wirklich losgehen kann. Das technische Konzept wurde von den Übertragungsnetzbetreibern bereits bestätigt“, sagt Franz-Josef Feilmeier, Geschäftsführer von Fenecon. Seit der Intersolar Europe bietet der Heimspeicheranbieter bereits das Zusatzpaket an, mit dem er seine Kunden an der Primärregelenergievermarktung teilhaben lassen will. Jetzt sieht Feilmeier die Stunde gekommen, in die offensivere Vermarktung zu gehen.
Das Zusatzpaket heißt „Energy Pool“. „Wir wollen es dem Kunden möglichst einfach gestalten“, sagt Feilmeier. „Der Kunde hat als Stromanbieter, Messstellenbetreiber, Überschussvermarkter und Flexibilitätsvermarkter in dem Tarif nur einen Partner“, sagt er dazu. Dieser Partner vermarktet also den Solarstrom, wenn er eingespeist wird, liefert den Reststrom, wenn er benötigt wird – und wird in Zukunft auch Vermarktungserlöse mit Regelleistung erwirtschaften, wenn der Kunde es will. Wenn Kunden den Speicher mit der 500 Euro teuren Primärregelleistungsoption kaufen, bekommen sie auf der Stromrechnung jährlich 1.000 Kilowattstunden gutgeschrieben und zusätzlich Energie, falls es insgesamt einen Überschuss an negativer im Vergleich zu positiver Regelenergie gibt. Denn wenn negative Regelenergie vermarktet wird, fließt schließlich Umsonststrom in den Speicher. Am Donnerstag hat Fenecon mit dem Konzept den "Handelsblatt Energy Award" in der Kategorie Smart-Home gewonnen.

Webinar Dienstag, 11. Oktober 2016, 15:00 bis 16:00 mit Initiativpartner Fenecon
Inhalt:

  • Funktionsweise und Kundennutzen des Fenecon Energy Pools
  • Fünf-Säulen-Modell für erfolgreichen Speichereinsatz und –verkauf.
  • Primärregelleistung: Was ist das und was bringt die Vermarktung?
  • Primärregelleistung: Status der Vermarktung und Hürden bei der Implementierung, die überwunden werden mussten

Ihre Fragen an Fenecon CEO Franz-Josef Feilmeier und Ampard-CEO Philipp Eisenring und können Sie live per Chatfunktion und Online bei der Anmeldung im Kommentarfenster stellen.
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Geht es besonders „bürokratiefrei“?
Feilmeier benennt als Ziel die „maximale Bürokratiefreiheit“. Damit meint er, dass der Endkunde nur einen Geschäftspartner hat, der ihm Abrechnungen schickt, und dass diese endkundenfreundlich aufgearbeitet sind. Was das Finanzamt betrifft, könne der Endkunde seinen Aufwand ebenfalls reduzieren. Wenn er die Kleinunternehmerregelung nutzt, bekommt er die Umsatzsteuer zwar nicht erstattet, muss aber auch keine jährliche Erklärung dazu abgeben. Der Gegenwert des Umsonststoms liege außerdem in der Regel unter der Grenze, ab der die Einnahmen versteuert werden müssen, so Feilmeier. Damit spare man sich die Bürokratie bei der Einkommensteuererklärung.

Bezüglich der Solarstromvermarktung und dem Reststrombezug hört sich das Modell zwar anders an als bei Sonnen, Senec oder Beegy, ist aber vom Konzept sehr ähnlich. Sonnen hat auch bereits die Primärregelleistungsvermarktung angekündigt und will den Kunden ebenfalls mit Umsonststrom daran profitieren lassen.

Bei den Produkten gibt es unterschiedliche Konzepte. Fenecons „Pro 9-12“ hat eine Wechselrichterleistung von neun Kilowatt, was im Prinzip, da die Kapazität mit rund 12 Kilowattstunden auch entsprechend groß ist, höhere Vermarktungserlöse ergibt als mit Batteriespeichern mit kleinerer Wechselrichterleistung. Feilmeier sagt, dadurch könne Fenecon auf zusätzliche monatliche Gebühren verzichten.

Besser Verkaufen mit Säulenmodell?
Franz-Josef Feilmeier will den Eigenheimbesitzern den Batteriespeicher nicht mehr nur mit dem „herkömmlichen Photovoltaik-Argument“ verkaufen, dass durch den gesteigerten Eigenverbrauch die Wirtschaftlichkeit so gut sei. „Dazu muss man Annahmen treffen über steigende Strompreise, gleichbleibenden Stromverbrauch und einen bestimmten Eigenverbrauch“, sagt er. „Am Ende hat man ein technisch reduziertes, günstiges, nicht mal notstromfähiges Gerät, nur um den Zähler etwas anhalten zu können.

Er hält es dagegen für besser, Endkunden davon zu überzeugen, dass ein Gerät über Apps erweiterbar und zukünftigen Anforderungen gewachsen ist. Bei Fenecon nennt er es das „Fünf-Säulen-Modell“. Die erste Säule ist auch das Anhalten des Zählers durch den Eigenverbrauch, den man mit Solaranlage und Speicher automatisch hat. Die weiteren Säulen sind aktives Energiemanagement, Sicherheit durch Notstromversorgung, weitere Einnahmemöglichkeiten durch eben die Regelenergievermarktung und die Nutzung negativer Strompreise. „Damit kann man aktiv zur Energiewende beitragen“, so Feilmeier.

Zusammenarbeit mit Schweizer Dienstleister
Der Batteriespeicherhersteller aus Deggendorf arbeitet für seine Regelleistungsvermarktung mit dem Schweizer Technologieunternehmen Ampard zusammen, das die Batteriespeicher zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenzufasst. Ampard hat nach eigenen Angaben auch bereits in der Schweiz Primärregelleistung vermarktet, die mit BYD-Heimspeichern bereitgestellt wurde. „Die Batteriespeicher von BYD mit unserer Steuerung funktionieren reibungslos und die Ertragserwartungen aus der Vermarktung der Primärregelleistung wurden voll erfüllt“, sagt Ampard-CEO Philipp Eisenring.

In Deutschland ist Ampard, so Eisenring, mit den vier Übertragungsnetzbetreibern im Gespräch. Das technische Konzept wurde für gut befunden und bestätigt. Man wartet nur noch auf die „finale Unterschrift“ zur Präqualifizierung. Es werden schon eifrig Frage- und Antwortbögen mit den Übertragungsnetzbetreibern getauscht. Da der Prozess noch nicht bis zum Ende her haben Ampard und Fenecon ihr Produkt bisher noch nicht aktiv vermarktet. Jetzt ist der Prozess nach Einschätzung von Franz Joseph Feilmeier jedoch so weit fortgeschritten, dass die Vermarktung beginnen kann. (Michael Fuhs)

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