Energiemanager: Mehr Interoperabilität durch Allianz für Cloud-Kooperationen

Elektroauto, E3/DC, Volkswagen, bidirektionales Laden

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Man mag ja anfangs ein Haus-Energiesystem aus einer Hand kaufen. Doch es erscheint ziemlich wahrscheinlich, dass man im Laufe von 20 Jahren Geräte nachrüsten oder ersetzten will. Dann muss es möglich sein, diese einzubinden. „Wenn sich Bedürfnisse der Kunden ändern, brauchen sie Interoperabilität“, sagt Jozsef Farkas, Managing Director der Energy Hub Alliance und Partner beim Ingenieurdienstleister P3. Dieser hat die Initiative zusammen mit Hager Energy (E3/DC) Anfang des Jahres gestartet. Die Initiatoren wollen möglichst viele Hersteller davon überzeugen mitzumachen und sehen die europäische Gesetzgebung auf ihrer Seite.

Der European Data Act sieht nämlich vor, dass Kunden Daten diskriminierungsfrei mitnehmen können, wenn sie einen Anbieter wechseln. Die Energy Hub Alliance will daher eine herstellerübergreifende Plattform werden, mit der die Daten gekoppelt werden können – und dabei gleichzeitig sicherstellen, dass die Systeme miteinander kommunizieren können. Hersteller, die sich beteiligen, können gleichzeitig Gesellschafter werden.

Damit will die Initiative in der Cloud das vollbringen, was bei der Hardware-Kommunikation lokal seit Jahren Schwierigkeiten macht. Damit eine lokale digitale Schnittstelle zwischen einer Wärmepumpe oder einer Wallbox und einem Energiemanagementsystem funktioniert, müssen die Hersteller intensiv für die Schnittstelle kooperieren. Bisher gibt es keine Standards, die Plug & Play für ganze Geräteklassen ermöglichen.

Es scheint einfacher zu sein, die Interoperabilität in der Cloud über sogenannte APIs zu bewerkstelligen. „Bei den meisten Herstellern ist solch eine Schnittstelle schon vorhanden“, sagt Antonius Bronstering, ebenfalls Managing Director bei der Initiative und bei E3/DC Chief Energy Management Services & Marketplaces Officer. Da die Interoperabilität in der Alliance auf privatwirtschaftlicher Basis der kooperierenden Unternehmen umgesetzt werden soll, sei das einfacher als bei offenen Hardware-Standards, die viele Interessen berücksichtigen müssen.

Die Hardware-Kommunikation, etwa über EEBus, wird dadurch im Übrigen nicht überflüssig. Diese dient dem Black-out-Schutz. Doch die Cloud-Dienstleistungen erlaubten, so Bronstering, bei manchen Anwendungen einen höheren Komfort für die Nutzer.

pv magazine Focus Event am 2. Tag der The smarter E

Am zweiten Tag der The smarter E können Sie mehr über Energiemanager erfahren. Wir laden ein zum pv magazine Focus „Qualität von Energiemanagementsystemen für Wohngebäude“:

Zeit: Donnerstag, 20. Juni, 14:00 bis 16:00 Uhr

Ort: Konferenzzentrum auf dem Messegelände in München

Thema: Diskussion zu Qualität von Heim-Energiemanagementsystemen, mit Informationen unter anderem zu: Produktüberblick, dynamische Stromtarife, Paragraf 14a, Heimspeicher-Unterschiede, Wärmepumpenintegration. Mit: Fraunhofer ISE, Hochschule Ansbach, HTW Berlin, 1Komma5, Fenecon, GridX, Rabot Charge u.a.

Mehr Informationen und kostenfreie Anmeldung

E3/DC-Speicher dynamisch aus dem Netz laden

Wo es nötig wird, zeigen auch die Entwicklungen beim E3/DC-Energiemanagement, das in die Batteriespeichersysteme integriert ist. Es lassen sich seit März dynamische Stromtarife für günstigeres Laden von Elektroautos einsetzen. Im April verkündete das Unternehmen eine tiefere Integration mit den dynamischen Tarifen des Anbieters Ostrom, so dass die vollen Tarifinformationen bei der Optimierung berücksichtigt werden. Mit Verabschiedung des Solarpakets wird es jetzt auch möglich sein, den Speicher im Winter mit günstigem Netzstrom zu laden.

Bei der Integration der dynamischen Tarife arbeitet E3/DC wie viele andere Anbieter daran, dass in Zukunft auch Prognosedaten vom Energiemanagementsystem zum Stromversorger übermittelt werden, und dass später Intraday-Handel mit angeboten werden kann, der eventuell noch einmal 30 Prozent günstigere Strompreise möglich machen könnte. Dafür müssen Versorger auch Einfluss auf die Steuerung nehmen können. Gerade für diesen Anwendungsfall, wenn man den Kunden auch noch Jahre nach ihrer Investition den Wechsel des Stromanbieters möglich machen und Verbraucher nicht auf den einen Anbieter festlegen will, ist solch eine gemeinsame Cloud-Schnittstelle relevant, die für alle beteiligten Energiemanagementsystem- und Stromanbieter gilt. Auf der The smarter E kann man die Energy Hub Alliance auch am E3/DC-Stand finden.

Dieser Artikel ist Teil des Schwerpunktes „Energiemanagement für zu Hause“, der in der pv magazine Ausgabe Juni (02/2024) erschienen ist. 

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