Am 23. und 24. Januar zeigte sich ziemlich deutlich, wie die Zukunft der Stromversorgung aussieht, wenn man Batteriespeicher auch im Winter nutzt. Wer seinen Speicher an diesen Tagen dann geladen hat, wenn der Strom am Spotmarkt besonders günstig war, konnte sich für 18 Cent pro Kilowattstunde versorgen, alles inklusive. Denn die günstigsten Spotmarktpreise lagen sechs bis acht Cent unter dem Durchschnittpreis.
Fenecon hat bereits im Jahr 2018 in einem pv magazine Webinar zusammen mit Awattar vorgestellt, welche Chancen in den dynamischen Tarifen liegen. Inzwischen ist es möglich, sie direkt in das Energiemanagement einzubinden. „Uns ist es wichtig, ein faires Produkt anzubieten, mit dem Verbraucher dynamische Tarife optimal nutzen und trotzdem den Stromanbieter frei wählen können“, sagt Geschäftsführer Franz-Josef Feilmeier. „Unsere App ist deshalb mit allen Stromanbietern kompatibel.“ Es geht immer wieder um die Frage, ob man über neue Abhängigkeiten eingefangen wird von den Systemen, die man kauft. Das will Feilmeier vermeiden. Daher gibt es auch keine Abogebühr für den Energiemanager, sondern nur Einmalkosten von etwa 350 Euro.
pv magazine Focus Event am 2. Tag der The smarter E
Am zweiten Tag der The smarter E können Sie mehr über Energiemanager erfahren. Wir laden ein zum pv magazine Focus „Qualität von Energiemanagementsystemen für Wohngebäude“:
Zeit: Donnerstag, 20. Juni, 14:00 bis 16:00 Uhr
Ort: Konferenzzentrum auf dem Messegelände in München
Thema: Diskussion zu Qualität von Heim-Energiemanagementsystemen, mit Informationen unter anderem zu: Produktüberblick, dynamische Stromtarife, Paragraf 14a, Heimspeicher-Unterschiede, Wärmepumpenintegration. Mit: Fraunhofer ISE, Hochschule Ansbach, HTW Berlin, 1Komma5, Fenecon, GridX, Rabot Charge u.a.
Mehr Informationen und kostenfreie Anmeldung
Dort diskutieren wir unter anderem mit Stefan Feilmeier, CIO von Fenecon.
Die Einrichtung von dynamischen Tarifen geht so: Im OpenEMS-basierten Energiemanager zeigt ein App-Center alle unterstützten Anbieter. Mit einem Lizenzschlüssel kann der Endkunde die App selbst installieren. Ist der eigene Tarif noch nicht gelistet, können die Börsenpreise vom Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) genutzt werden. Der Stromvertrag wird mit dem Energieversorger direkt geschlossen, den man gewählt hat. Bei einem späteren Wechsel des Versorgers kann man auch die App kostenfrei umstellen.
Die Optimierung basiert auf lokalen und individuellen Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen, die ab Mittag bis zum Ende des Folgetages reichen, teilt das Unternehmen mit. Eine künstliche Intelligenz stelle dabei fest, ob es noch Reststrombedarf aus dem Netz gibt und wenn ja, wie viel und wann. Auf dieser Basis lädt sie den Speicher bei Bedarf vollautomatisch zu den günstigsten Zeitpunkten aus dem Netz. Nach Einschätzung von Fenecon konnten manche Nutzer der FEMS-App in Kombination mit dynamischen Stromtarifen in den Wintermonaten bis zu 30 Prozent der Netzbezugskosten sparen.
Dieser Artikel ist Teil des Schwerpunktes „Energiemanagement für zu Hause“, der in der pv magazine Ausgabe Juni (02/2024) erschienen ist.
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Ich konnte da jetzt nicht entdecken, dass Wärmepumpe und Wallbox entweder automatisch oder zumindest händisch über die App gesteuert werden? Nimmt man dann seinen Kühlschrank in der Hochtarifzeit vom Netz, oder den Internet-Router?
JCW schrieb:
„Nimmt man dann seinen Kühlschrank in der Hochtarifzeit vom Netz, oder den Internet-Router?“
Jain. Wenn die Differenz stark schwank, dann kann es durchaus lohnend sein, den Kühlschrank vom Netz zu nehmen. Aber, dazu muss es zu regelmäßigen Schwankungen kommen, da eine Steuerung eben auch Strom verbraucht. Typische Geräte verbrauchen derzeit 1-1,5W und damit ca. 10-15kWh/a. Bei einer Kühl-/Gefrierkombination mit 1kWh/tag und braucht es mindestens 3 Stunden pro Tag mit 20-25% Preisdifferenz um beim Strompreis gleich zu ziehen. Dass sich dann Anschaffungskosten rentieren, ist schon ein wenig schwierig.
Aber wenn ein entsprechendes Gerät für andere Zwecke ohnehin angeschafft wurde, dann ist so etwas problemlos machbar.
Der Router zieht konstant den gleichen Strom, sowas deckt man besser mit einer Batterie ab. Möglicherweise gar direkt über DC. So hat man die Ausfallsicherheit verbessert und kann die Batterie laden, wenn der Strom günstig ist oder gar hauptsächlich von Solar laden und nur Netzstrom zuschießen, wenn Solar mal nicht ausreicht.
“ FEMS Box is the central element of FENECON energy storage system, regulating the energy flows. The FEMS relay board offers up to 8
channels for digital signals or direct control of the external devices. If more than 8 channels are required, an additonal [sic] FEMS relay board can be simpy [sic] installed. High switching power of the relay, ranging from 24 VDC / 15 A to 250 VAC / 10 A is the guarantee of an efficient energy management.“
Also die Box ist primär für die Speichersteuerung der Geräte aus dem gleichen Haus gedacht, kann aber über Zusatzhardware weitere (Schalt)Aufgaben erledigen.
In diesem Fall nimmt man dann eben die Kleingeräte nicht notwendigerweise vom Netz, da der Speicher deren Versorgung ohnehin übernimmt und schaltet statt dessen zum Beispiel Heizanforderungen oder Ladeanforderungen. Man könnte es aber, zum Beispiel um die Batteriekapazität gezielter zu nutzen.
Für Laien: Fenecon ist ein Lieferant von Batteriespeichern. In günstigen Zeiten wird der Speicher mit Netzstrom geladen und in teuren Zeiten Kühlschrank und Router vom privaten Stromspeicher gespeist.