Erst Powerbanks und jetzt Balkon-Batterien, so beschreibt Joe Duan, Key Account Manager bei Marstek, die Entwicklung seines Unternehmens. Auf der Leitmesse der chinesischen Photovoltaik-Branche, SNEC, in Shanghai stellt Marstek seine Heimspeicher-Produkte zum ersten Mal aus. Der Besuch der The Smarter E Messe in München nächste Woche soll auch gleich folgen, fügt Duan an. Zuvor habe das Unternehmen Powerbanks vertrieben.
Neben einigen Mikrowechselrichtern und mobilen Photovoltaik-Generator-Stationen fallen gleich zwei Produkte auf, die für den deutschen Markt interessant werden könnten.
Zum einen bietet Marstek mit dem „Jupiter“-System ein vollintegriertes Speichersystem für Photovoltaik-Balkonanlagen an. Das System gibt es in den Ausführungen mit 2,56 und 5,12 Kilowattstunden Kapazität. Auf der DC-Seite können bis zu 2000 Watt Modulleistung an vier individuelle MPP-Tracker angeschlossen werden. Auf der AC-Seite kommen maximal 800 Watt heraus. Somit können Endkunden die größtmögliche Anzahl an Modulen anmeldungsfrei installieren. Dank der Batterie sollen die Nutzer den Strom, der nicht als Wechselspannung eingespeist werden darf, verbrauchen können.
Eine Zusatzbox sorge dafür, dass der Speicher nicht ins Netz entladen kann. Das Anti-Einspeisesystem verbindet sich drahtlos mit dem Speicher und dem dazugehörigen Energiemanagementsystem, um eine Entladung ins Netz zu verhindern.
Die Box, in der sich Batterie und Wechselrichter befinden, misst 36 mal 53 Zentimeter und wiegt je nach Ausführung 34 oder 52 Kilogramm. Joe Duan zufolge könne das System dank einer IP65-Zertifizierung auch dauerhaft im Außenbereich aufgestellt werden. Ein integriertes Energiemanagementsystem erlaubt dabei, verschiedene Betriebsmodi auszuwählen. Das System soll auch dynamische Stromtarife in den Ladeplan integrieren können. Marstek garantiert, dass das System für einen Zeitraum von 6000 Zyklen noch 80 Prozent seiner Kapazität behält.
Bei dem zweiten Produkt handelt es sich um einen Batteriespeicher mit dem Namen „Venus“, der direkt in die Steckdose gesteckt wird. Das System kommt nur in einer Ausführung mit 5,12 Kilowattstunden. Für die Installation wird der Speicher in eine beliebige Steckdose im Haushalt gesteckt. Duan sagt, es können so viele Systeme parallel betrieben werden, wie Steckdosen im Haushalt verfügbar sind.
Wer eine Photovoltaik-Anlage betreibt, kann den AC-Ausgang des Photovoltaik-Generators an das Hausnetz legen. Dann würde die Batterie überschüssigen Strom einspeichern. Durch die Steckdosen werden maximal 2,5 Kilowatt be- oder entladen. Ein integriertes Energiemanagement könne dynamische Stromtarife erfassen und den Batteriespeicher in Phasen niedriger Preise laden. In Zeiten hoher Strompreise wird dann zuerst Strom aus der Batterie verbraucht. Die Batterie könne in dieser Betriebsweise auch ohne Photovoltaik betrieben werden.
Neben der Nutzung von dynamischen Stromtarifen kann die „Venus“-Batterie auch als Notstromversorgung dienen. Das System wiegt 60 Kilogramm und soll laut Hersteller auch draußen aufgestellt werden können.
Der Balkon-Wechselrichter mit 2,24 Kilowattstunden Batteriespeicherkapazität wird auf der Webseite des Unternehmens für 1000 Euro angeboten. Eine Preisauskunft für das Plug-in-Heimspeicher-System findet sich dort bislang nicht.
Auf der Messe The Smarter E, die nächste Woche in München stattfindet, stellt Marstek seine Produkte in der Halle C3 am Stand 410 aus.
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that’s it… das wird der neue heiße Scheiss auch für Mieter. Natürlich noch zu hochpreisig, aber Menge und Zeit werden’s hoffentlich richten. Das Solarpaket 1 scheint derzeit zusammen mit den günstigen und verlässlichen EE-Phasen für echten Aufbruch in der Wirtschaft zu sorgen, da jetzt nahezu jeder Hersteller in die Sektorenkopplung gehen will und dyn. Tarife bereits implementiert oder wenigstens in Planung hat. Das ist endlich in Kombi mit den Erleichterungen des kommenden Smartmeter-Gesetzes die Dynamik, die wir so dringend für den flex. Verbrauchsmarkt benötigen. Auch, um den stillstehenden, nur noch wütenden Konservativen mal zu zeigen, dass negative Strompreise etwas bewirken und die ausgleichende Marktwirtschaft und generell die Energiewende zum Vorteil „aller“ möglich ist.
Ich wäre ja auch gerne positiv und optimistisch. Aber ob dynamische Tarife das Heil für Kleinverbraucher sein werden? Ich war jedenfalls die letzten zweieinhalb Jahre froh, einen ziemlich festgeschriebenen Tarif zu haben, und keinen dynamischen. Die Spekuliererei überlasse ich gerne anderen. Um Wärmepumpen und Wallboxen ans Stromangebot anzupassen wäre mir die Herunterregelung durch den Energieversorger bei Mangellagen mittels Rundsteuerung (oder modernerem Äquivalent) lieber. Die trifft dann alle, und nicht nur die, die sich höhere Strompreise nicht leisten können.
Ich bin optimistisch, weil ich die praktischen Erfahrungen seit nunmehr 4 Jahren habe. Selbst in der größten Energiekrise seit 50 Jahren waren es nur 1-2 Monate wo der durchschn. Strompreis knapp 50 Cent überstieg. Ansonsten waren die gesamten 4 Jahre unter Marktpreis, insbesondere seit November 22 geht es stetig bergab, der Schnitt liegt seitdem sogar recht deutlich unter den üblichen Marktpreisen. Ich stelle zusätzlich seit letztem Jahr im Sommer fest, dass die EE-Phasen verlässlich günstig sind und immer häufiger auftreten.
Natürlich findet man nicht generell sein Heil mit dyn. Tarifen. Wer aber die Möglichkeit zur Dynamik und Lastverschiebung hat, für den rechnet es sich für gewöhnlich. Dies betrifft zu allererst das E-Auto, das Pufferzeiten von 1-2 Wochen erlaubt und für mich Preise von 10-17 Cent üblich machen. Speicher bekommen nun mittlerweile auch über Software für lau immer häufiger die Möglichkeit, einige Euros zu sparen und bei der Dynamik mitzuhelfen. Wärmepumpen bieten auch noch etwas Sparpotenzial, das ist aber aus meiner Sicht nicht so sehr relevant und kann ggf. immerhin die Lastspitzen abends und morgens dämpfen.
Ich muss aber auch dazu erwähnen, dass ich in einer günstigen Netzentgelt-Zone mit niedrigem Basispreis (12 Cent brutto plus Börsenpreis) lebe. Und da ist aus meiner Sicht auch noch der Haken, die Netzentgelte müssen unbedingt gerechter reformiert werden, möglichst dynamisch und regionaler… hat Habeck aber wohl auch noch vor.
Dyn. tarife als Spekulation zu benennen, halte ich für extrem übertrieben. Die normalen Tarife bilden ja auch nichts anderes, als die Börse ab, nur nacheilend und im Schnitt… dafür mit willkürlichem Aufschlag und sehr lange gebunden. Da ist aus meiner Sicht ein dyn. tarif viel ehrlicher, transparenter und er gibt Preissignale (wie zuletzt die wegfallende EEG-Umlage) direkt und 1:1 weiter. Den dyn. Tarif kann man in 2 Wochen kündigen.
Klar sehe ich schon die (für mich unbegründete) Angst vor dem „Grenzenlosen“. Aus meiner Sicht wäre es nicht dumm, für den Preis gesetzl. Höchstschranken (vom Staat abgesichert?) vorzugeben, um wirklich allen die vielleicht notwendige Sicherheit zu vermitteln.
Schon jetzt profitieren schlaue Verbraucher von schlauen Tarifen. Nach einiger Erfahrung hat man schnell raus, wann Strom günstig ist (meist bei Sonne oder Wind, fällt beides an sogar meist negative Preise). Das ganze wird sich natürlich bei dem massiven Einsatz von Speicher etwas ausgleichen. Aber ich denke der Ausbau von neuen Erzeugern wird auch noch in den nächsten Jahren schneller gehen als der Ausbau von Speichern. Daher bleibt es interessant, schlau zu nutzen.
Ich bin wie schon früher gegen jede Verwendung des Internets für Zu- und Abschaltprozesse. Zu groß sind die Gefahren von Fremdeingriffen in unsere Stromversorgung: „Schurkenstaaten“ und „Netgangster“ gibt es zur Genüge!