In der Gemeinde Amerdingen fiel in dieser Woche der offizielle Startschuss für den Bau eines Photovoltaik-Kraftwerks mit 76 Megawatt. Entwickelt hat den Solarpark im schwäbischen Landkreis Donau-Ries I.D. Prinzessin [sic!] Camilla zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, die auch die Flächeneigentümerin ist. Den Bau übernimmt das bayerische EPC-Unternehmen Maxsolar. Beim Spatenstich auch dabei war der erste Bürgermeister des Ortes, Xaver Berchtenbreiter.
Bis Ende 2025 will Maxsolar das Photovoltaik-Kraftwerk ans Netz bringen. Dafür soll ab kommenden April in Holheim auch noch ein eigenes Umspannwerk gebaut werden. Damit werde eine zuverlässige Integration des Solarstroms ins öffentliche Netz gewährleistet. Das Photovoltaik-Projekt soll zudem einen wichtigen Beitrag zur Deckung des regionalen Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien leisten. Rechnerisch ließen sich mit dem Solarstrom mehr als 21.500 Haushalte jährlich mit sauberem Strom versorgen.
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Die Größe „Haushaltsstromverbrauch“ ist denkbar ungeeignet, um Strommengen zu beziffern und eines Fachmagazins unwürdig. Weder ist die durchschnittliche Haushaltsgröße ein fixer Wert, sondern sinkt von Jahr zu Jahr, noch ist es klar, was dieser Durchschnittshaushalt durchschnittlich an Strom verbraucht.
Erschwerend kommt hinzu, dass Haushalte in Deutschland nur für 1/4 des Stromverbrauchs stehen. Wir sind also nicht fertig, wenn 40 Mio Haushalte mit Erneuerbarem Strom versorgt sind, sondern wir brauchen noch für 120 Mio weitere Strom. Nimmt man nur die Haushalte als Maß, unterschätzt man den Strombedarf um 75%. Also fatal, gemessen an der Aufgabe, die wir innerhalb von 20 Jahren erledigt haben wollen.
Na ja, da brauchen wir uns um das Konto der Wittgensteiner keine Sorgen (mehr) zu machen. Schade nur um die 76 ha Landbaufläche. Die Produktion entfällt und muß (von irgendwoher…) ersetzt werden. Das ist ein Vollerwerbsbetrieb, der da überbaut wird.
Mit jedem weiteren, entsprechend großflächigen Abzug von Landbaufläche geht die Nutzungsintensivierung auf den Restflächen einher sowie der vermehrte Import von Landbauprodukten, die eher nicht „bio“ sind, aber billig aus dubioser Produktion.
Man kann halt nicht alles haben. Und Strom sparen will niemand, s. Rechenzentren fürs „Streamen“ von allem möglichen Quatsch. Wir sollen ja sogar mehr verbrauchen! Nachts, wenn die Windmühlen weiter laufen, aber keiner den Strom braucht. So weit waren wir vor 60 Jahren schon mal, als (sehr) billiger Nachtstrom der AKW zum Heizen abgegeben wurde. Es kommt halt alles wieder.
Das waren Flächen für Biogas-Mais, die da überbaut wurden. Jetzt wird auf diesen Flächen 50-mal mehr Strom erzeugt, das Grundwasser nicht mit Stickstoffdünger belastet, die Erosion der 7 Monate im Jahr brachliegenden Fläche hört auf, und Pestizide werden auch keine mehr verspritzt, so dass sich eine vielfältige Tier und Pflanzenwelt unter den Modulen einnisten kann. Die blauen Module sehen zwar etwas technischer aus, sind aber wesentlich ökologischer, als die braunen Brachflächen bzw. grünen Maiswüsten.